Kriminalstatistik der Polizei im Kreis Heinsberg 2023 - Zusammenfassung der Kriminalitätslage
Die aktuelle Kriminalstatistik der Polizei im Kreis Heinsberg für das Jahr 2023 wirft ein Licht auf die Kriminalitätslage in der Region. Laut den Polizeiberichten sind bestimmte Delikte wie Einbrüche und Diebstähle rückläufig, während Gewaltverbrechen leicht angestiegen sind. Die Polizeibehörden haben Maßnahmen ergriffen, um diesen Trend entgegenzuwirken und die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Durch Präventionsarbeit und verstärkte Polizeipräsenz soll die Kriminalität weiter eingedämmt werden. Die Zusammenfassung der Kriminalitätslage bietet einen wichtigen Einblick in die aktuelle Situation und zeigt auf, wo Handlungsbedarf besteht.
Kriminalitätsrückgang im Kreis Heinsberg: Polizei präsentiert erfreuliche Statistik
Die Zahlen sind erfreulicherweise weiter gesunken, „aber noch lange kein Grund, um uns auszuruhen“, sagt Stefanie Palapanidis, die die Direktion Kriminalität der Polizei im Kreis Heinsberg leitet. Mit ihren Kollegen Rebekka Wertz, Führungsstelle Direktion Kriminalität, und Gerd Jakusch, Leiter Führungsstelle Kriminalität, legte Palapanidis jetzt die Kriminalstatistik für das Jahr 2023 im Kreis Heinsberg vor. Insgesamt 14.123 Delikte verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr. 14.444 waren es 2022 noch gewesen. Nach einer Steigerung erfolgte im Jahr 2023 nun also ein Rückgang der allgemeinen Zahlen.
Aufklärungsquote gestiegen: Polizei Kreis Heinsberg veröffentlicht Kriminalstatistik
Steigern konnte die Kreispolizeibehörde Heinsberg die Aufklärungsquote: Vom Land Nordrhein-Westfalen angestrebt werden 60 Prozent, der Kreis Heinsberg kommt mit gut 56 Prozent schon nahe an diese Zahl heran und liegt damit sogar über der Aufklärungsquote des Landes mit 54,2 Prozent. Im Detail gab es in mehreren Bereichen einen Anstieg, während die Kriminalität in anderen zurückgegangen sind. Beispielsweise haben die sogenannten „Straftaten gegen das Leben“ um 233,3 Prozent zugenommen: Während es 2022 noch drei waren, gab es 2023 zehn Fälle. Auch die Zahl der BTM-Kriminalität, also der Rauschgiftkriminalität: Hier stehen 689 Fälle in 2022 884 Fällen im vergangenen Jahr gegenüber. Das bedeutet einen Anstieg um 28,3 Prozent.
Stark rückläufig hingegen waren 2023 auch die Diebstähle aus und an Kraftfahrzeugen. 922 aus dem Jahr 2022 stehen 700 aus 2023 gegenüber. Laut Polizei sind darunter immer noch viele vermeidbare Fälle mit Blick auf zu viele unverschlossen abgestellte Pkw. Nach Angaben der Polizei dauert es nicht lange, ehe sich Täter komplett in einem Fahrzeug umgesehen und dann auch etwas gestohlen haben. Der Appell bleibt gleich: Ein Fahrzeug ist kein Tresor. „Wir können nur weiterhin raten: Räumen Sie Ihr Fahrzeug aus, bevor es jemand anderes macht“, sagt Stefanie Palapanidis. „Jede Handtasche, jedes Smartphone, eine Jacke und sogar jedes Kuscheltier kann potenziellen Tätern einen Anreiz bieten“, warnt sie.
Ebenfalls erfolgreich – nach Meinung der Kreispolizei viel zu erfolgreich – waren Täter auch im vergangen Jahr bei den betrügerischen Delikten zum Nachteil älterer Menschen. Oftmals seien die Täter international organisiert, bestens ausgebildet, um vor allem ältere Menschen per Telefon derart zu manipulieren, sodass hohe Geldsummen viel zu leicht erbeutet werden können. Neunmal funktionierte ein Schockanruf von falschen Amtsträgern. Die Täter erbeuteten insgesamt 328.800 Euro. Ein falscher Handwerker erleichterte sein Opfer um 1000 Euro. Was den Messenger-Betrug, bei dem Betrüger vorgeben, Verwandte des Opfers zu sein und das Handy verloren zu haben, um den Kontakt dann auf einen Messenger umzuleiten, sind die Zahlen eklatant: Die Polizei verzeichnete im vergangenen Jahr 356 Fälle, alle Altersgruppen waren betroffen. Insgesamt erbeuteten die Betrüger 446.409 Euro.
„Der Gesamtschaden, der durch die betrügerischen Delikte entstanden ist, beläuft sich auf 2.924.426 Euro“, nennt Stefanie Palapanidis die erschreckend hohe Zahl. „Und das alleine im Kreis Heinsberg.“ Dabei betont sie: „Die Dunkelziffer ist sehr hoch, viele bringen den Fall aus Scham vor den Angehörigen oder der Polizei nicht zur Anzeige oder scheuen den Aufwand bei vergleichsweise geringen Schäden“, erklärt sie. Der Schlüssel sei weiterhin vor allem: Prävention. „Wir klären seit einigen Jahren immer wieder auf und raten es auch den Angehörigen, Betrug zu thematisieren. Gerade ältere und alleinstehende Menschen müssen sensibilisiert werden, niemals Bankdaten oder den Pin zu verraten, niemals Geld aufgrund eines Anrufs oder einer Nachricht zu überweisen und im Zweifel konsequent verdächtige Gespräche zu beenden“, fasst Stefanie Palapanidis zusammen.
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