Kult-Serie Stromberg erreicht das 20-jährige Jubiläum

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Kult-Serie Stromberg erreicht das 20-jährige Jubiläum

Die deutsche Fernsehwelt kann sich freuen! Die Kult-Serie Stromberg, die Millionen von Zuschauern in Deutschland und darüber hinaus begeistert hat, feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum. Die von Rolf Becker entwickelte Serie, die erstmals 2004 auf ProSieben ausgestrahlt wurde, hat sich zu einem Kultklassiker der deutschen Fernsehlandschaft entwickelt. In den letzten zwei Jahrzehnten hat Stromberg eine tiefgreifende Wirkung auf die deutsche Popkultur hinterlassen und ist zu einer Ikone der Comedy-Szene geworden. In diesem Artikel lesen Sie, wie Stromberg zu einem solchen Erfolg wurde und was die Zukunft für diese beliebte Serie bereithält.

Stromberg erreicht das 20-jährige Jubiläum: Eine Serie, die wie ein Raketenstart in die TV-Geschichte einging

Theoretisch war er ganz anders; einer wie du und ich, nur deutlich besser. Auf allen Ebenen. Als „Kreuzung aus Brad Pitt und St. Martin“ sah sich Bernd Stromberg, bloß nach seiner Scheidung „einsam wie Gott“. Ein Freund flacher Hierarchien, mit stets „zwei, drei offenen Ohren für den Mitarbeiter“. Philosophisch, progressiv, kompetent, galant, unübertroffen empathisch. „Das Menschliche“, betonte Bernd Stromberg gern, sei für ihn zentral.

Vom schlechtesten Chef der Welt: Bernd Stromberg und die ProSieben-Serie, die den Fernsehpublikum zum Lachen brachte

Vom schlechtesten Chef der Welt: Bernd Stromberg und die ProSieben-Serie, die den Fernsehpublikum zum Lachen brachte

Praktisch allerdings kam er selten bis nie dazu, und diese kolossal klaffende Kluft zwischen seiner Selbst- und Fremdwahrnehmung machte die Pro-Sieben-Serie „Stromberg“ vor 20 Jahren zum wahren Ereignis.

Bernd Stromberg, als einer von zwei Leitern der Abteilung Schadensregulierung der Capitol-Versicherung zuständig für die Kunden mit Nachnamen M bis Z, ist der schlechteste Chef der Welt. Eines Tages, so die Prämisse der Serie, eröffnet sich ihm die Chance, ganz groß rauszukommen als Star einer Dokumentation über den Alltag in einem ganz normalen deutschen Büro.

Vor laufender Kamera überdreht Stromberg immer weiter – und erzeugt ein einmaliges Gefühlschaos aus totaler Fremdscham und enormer Belustigung fast wider Willen. Allein in Folge eins erschleicht sich Stromberg einen Behindertenparkplatz, bringt beim Bestechungsversuch den zuständigen Sachbearbeiter um – und baggert, noch bevor der unter der Erde ist, dessen Witwe an.

Kultserie mit Christoph Maria Herbst:

Kultserie mit Christoph Maria Herbst: 'Stromberg' feiert 20 Jahre nach seiner Erstausstrahlung ihr Jubiläum

Die Doku-Parodie („Mockumentary“), deutlich inspiriert vom BBC-Erfolg „The Office“, wirkt wie das bessere Original. Besser, weil böser. Zu verdanken ist das dem Quartett aus Hauptdarsteller Christoph Maria Herbst, Autor Ralf Husmann, Regisseur Arne Feldhusen – und Bjarne Mädel in seiner ersten großen Rolle als Büro-Depp „Ernie“ Heisterkamp.

„Stromberg“ ist ein Gesamtkunstwerk, von der Kulisse der Siebzigerjahre-Hochhäuser des Kölner Technologieparks Braunsfeld bis hin zu den Mini-Szenen von altersschwachen Druckern, welkenden Topfpflanzen, fürchterlichem Filterkaffee.

Christoph Maria Herbst in der Rolle seines Lebens: hypnotisch aber macht „Stromberg“ das Spiel von Herbst in der Rolle seines Lebens. Praktisch jede Wortmeldung des Hauptdarstellers ist wie ein Autounfall, ein Raketenstart, eine Brückensprengung: Man kann Augen und Ohren nicht abwenden, wenn Stromberg schwadroniert über all jene, die „ja praktisch auch Menschen“ seien, irgendwie.

Die Serie zum Kult wurde, liegt auch daran, dass Büroarbeiter aller Art – in Versicherungen, Banken, Ämtern, Verwaltungen von Firmen aller Art und Größe – vieles wiedererkannten. Kantinen und IT-Probleme gibt es fast überall, Klatsch und Tratsch sowie die Archetypen erst recht: Den planlosen Chef, den Deppen, den Faulenzer, das fleißige Bienchen, den Ehrgeizling.

Parallelen zu Trump: Zur Wahrheit gehört, dass „Stromberg“ in einer anderen, entspannteren Zeit lief. Dem Publikum traute man zu Recht zu, dass es begriff: Mit all den verbalen Blutgrätschen heischte kein Comedian um Aufmerksamkeit, sondern eine fiktive Kunstfigur. Und zwar eine selten erbärmliche: Stromberg ist ein lebendes Fossil, aber beileibe kein T-Rex. Bloß ein Gift und Galle spuckender Goldkettchenträger. Ein Menschenfeind mit Manierismen en masse, der beim Mobbing munter mitmacht. Ein mittelaltes weißes Würstchen mit Halbglatze und Klobrillenbart.

22 Bilder: Das ist Stromberg - Der Film. Lange faszinierte das die Fans; zwischen 2004 und Anfang 2012 ganze 46 Folgen von „Stromberg“; beinahe parallel lief in der Sendung “Switch Reloaded” die im Dritten Reich angesiedelte durchgeknallte Parodie “Obersalzberg” mit Michael Kessler als Hitler. Der letzte Akt war Anfang 2014 “Stromberg - Der Film” im Kino. Danach schien eindeutig: Einen solchen Narzissten, Sexisten, Rassisten, Realitätsverweigerer und schamlosen Lügner wie Bernd Stromberg würde es nicht noch einmal erleben. Nicht im Fernsehen und schon gar nicht im echten Leben.

Am 16. Juni 2015 gab Donald Trump seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten der USA bekannt.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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