Land NRW verfolgt keine Verkehrsverstöße von Diplomaten

Das Land Nordrhein-Westfalen verfolgt ab sofort keine Verkehrsverstöße von Diplomaten mehr. Diese Entscheidung wurde als Reaktion auf diplomatische Immunität getroffen, die Diplomaten von Strafverfolgung schützt. In der Vergangenheit führten Verkehrssünder unter Diplomaten oft zu Spannungen zwischen den beteiligten Ländern. NRW hat nun beschlossen, diplomatische Verstöße nicht mehr zu ahnden, um die Beziehungen zu anderen Ländern zu verbessern. Kritiker argumentieren jedoch, dass dies zu einem Anstieg von Verkehrsverstößen unter Diplomaten führen könnte. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese neue Regelung langfristig auf die Verkehrssicherheit und das Zusammenleben in Nordrhein-Westfalen auswirken wird.

Diplomaten in NRW ungestraft: Keine Verfolgung von Verkehrsverstößen

Diplomaten in NRW ungestraft: Keine Verfolgung von Verkehrsverstößen

Nordrhein-Westfalen ist Sitz einiger Konsulate und diplomatischer Vertretungen: Sei es in der Bundesstadt Bonn, in der Landeshauptstadt Düsseldorf oder aber in Köln und dem Ruhrgebiet. Für deren höchste Vertreter – Diplomaten – gelten dabei in vielerlei Hinsicht andere Regeln. So können Diplomaten aufgrund ihrer Immunität nicht strafrechtlich belangt werden. Und das hat Auswirkungen. Der Blick nach Berlin, Sitz zahlreicher Botschaften, zeigt: Oftmals scheren sich Diplomaten nicht um Regeln, etwa im Straßenverkehr.

In der Hauptstadt ist die Zahl der Verstöße im Jahr 2023 um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Dadurch entgingen dem Land Berlin nach Angaben der dortigen Polizei rund 379.010 Euro an Verwarn- und Bußgeldern. Doch wie sieht es in NRW aus?

Ein Sprecher des Landesinnenministeriums sagte auf Anfrage: „Durch die Polizei NRW erfolgt keine statistische Erfassung von Verkehrsverstößen, die im unmittelbaren Zusammenhang mit Diplomaten stehen.“ Weder erfasst das Land also derartige Verstöße, noch hat es einen Überblick über die entgangenen Gelder. Auch eine statistische Auswertung, also eine entsprechende Übersicht solcher Delikte, findet nicht statt, wie der Sprecher des Innenministeriums sagte.

Die „statistische Auswertung von durch Diplomaten begangenen Verkehrsverstößen ist für die Aufgabenerfüllung der Polizei- und Ordnungsbehörden in Nordrhein-Westfalen nicht zielführend“. Grundsätzlich unterscheidet das Landesinnenministerium dabei zwischen Verkehrsstraftaten, die von der zuständigen Staatsanwaltschaft verfolgt würden, und Verkehrsordnungswidrigkeiten.

In jedem Fall werden also die Verkehrsverstöße von Diplomaten zumindest nicht an die Polizei gemeldet und eben keinerlei Buß- oder Verwarngelder erhoben. Aber: Auch deutsche Diplomaten genießen dieses Privileg im Ausland – wo die Strafe im Zweifelsfall deutlich höher oder härter ausfällt als bei einem vergleichbaren deutschen Verwarngeld.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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