Landtagswahl 2024: Die Vorderkandidaten in Sachsen

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Landtagswahl 2024: Die Vorderkandidaten in Sachsen

In wenigen Monaten finden in Sachsen die Landtagswahlen 2024 statt, bei denen die Bürgerinnen und Bürger des Freistaates ihre neuen Vertreter im sächsischen Landtag wählen werden. In diesem wichtigen Wahljahr stehen vier Parteien im Fokus: die CDU, die SPD, die Linke und die Grünen. Jede Partei hat ihre eigenen Vorderkandidaten nominiert, die um die Stimmen der Wähler werben werden. In den kommenden Wochen werden wir Ihnen näher über die Kandidaten und ihre Ziele für die Zukunft Sachsens berichten.

Die Vorderkandidaten in Sachsen: CDU und AfD auf Kopfstand, Grüne und Linke in Not

In Sachsen wird am kommenden Sonntag ein neuer Landtag gewählt. In Umfragen liegen AfD und die regierende CDU Kopf an Kopf. Es folgen SPD und Grüne mit Werten nur knapp über der Fünfprozenthürde, der Linken droht das Parlamentsaus.

Die Spitzenkandidaten

Die Spitzenkandidaten

Ein Überblick über die Spitzenkandidaten von CDU, AfD, SPD, Grünen, Linkspartei, BSW, FDP und Freien Wählern:

Michael Kretschmer (CDU)

Michael Kretschmer (CDU)

Der 49-jährige Kretschmer, der seit 2017 Ministerpräsident und CDU-Landeschef in Sachsen ist, muss sich auf ein enges Rennen mit der AfD einstellen, die seit Monaten in den meisten Umfragen führt. Doch ihr Vorsprung vor der CDU schrumpfte. Auch 2019 holten die Christdemokraten mit Kretschmer an der Spitze auf den letzten Metern noch den Wahlsieg.

Kretschmer war 15 Jahre lang Mitglied des Bundestags, bevor er 2017 sein Direktmandat an den heutigen AfD-Chef Tino Chrupalla verlor. Im selben Jahr folgte er seinem zurückgetretenen Parteifreund Stanislaw Tillich im Amt des sächsischen Ministerpräsidenten.

Der zweifache Familienvater gibt sich als Kümmerer, reist quer durch Sachsen und diskutiert mit Bürgern. Inhaltlich grenzt er sich mit Forderungen etwa nach diplomatischen Bemühungen im Ukraine-Krieg und Kritik an den Russland-Sanktionen teils auch in der eigenen Partei ab.

Jörg Urban (AfD)

Jörg Urban (AfD)

Der 60-jährige Urban gehört in der Öffentlichkeit nicht zu den bekanntesten AfD-Politikern, obwohl er seit Oktober 2017 Fraktionschef und seit Februar 2018 auch Landeschef der Partei ist. Gleichwohl führte der Rechtsaußenpolitiker die AfD 2019 zu einem Rekordergebnis und will diesmal Wahlsieger werden.

In Umfragen erreicht die vom sächsischen Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestufte Landes-AfD Werte um 30 Prozent. Urban, dessen politische Wurzeln in der Umweltbewegung Grüne Liga liegen, steht Thüringens Landeschef und Rechtsaußen Björn Höcke nah und gehörte wie dieser dem formal aufgelösten sogenannten Flügel der AfD an.

Petra Köpping (SPD)

Petra Köpping (SPD)

Die 66-jährige Köpping war lange Jahre unter anderem als Bürgermeisterin und Landrätin in der Kommunalpolitik aktiv, bevor sie 2014 Ministerin in der sächsischen Landesregierung wurde. Zunächst gehörte sie als Staatsministerin für Integration dem Kabinett an, seit 2019 ist Köpping Sozialministerin und navigierte Sachsen durch die Coronapandemie.

In ihrem 2018 erschienenen Buch „Integriert doch erst mal uns“ schrieb Köpping über das Gefühl vieler Ostdeutscher, abgehängt zu sein. Zudem engagiert sich die SPD-Politikerin seit Jahren im Kampf gegen Rechtsextremismus.

Katja Meier, Wolfram Günther und Franziska Schubert (Grüne)

Katja Meier, Wolfram Günther und Franziska Schubert (Grüne)

Die Grünen treten mit einem Spitzentrio an. Landesjustizministerin Katja Meier, Umweltminister Wolfram Günther und die Fraktionsvorsitzende im Landtag, Franziska Schubert, sollen die Partei im Parlament und möglichst auch in der Regierung halten.

Ministerpräsident Kretschmer, der seit 2019 mit SPD und Grünen regiert, will nach der Wahl am liebsten ohne die Ökopartei weitermachen und schließt ein Bündnis mit dem BSW bisher nicht aus.

Susanne Schaper und Stefan Hartmann (Linke)

Die beiden Landesvorsitzenden kämpfen um das politische Überleben der Linken, die laut Umfragen aus dem Landtag zu fliegen droht. Seit fünf Jahren stehen Schaper und Hartmann an der Spitze der Landespartei.

Sabine Zimmermann (BSW)

Das BSW könnte mit ihrer Spitzenkandidatin Sabine Zimmermann zweistellig in den Dresdner Landtag einziehen. Die frühere Linken-Politikerin, die auch eine der beiden Landesvorsitzenden ist, saß bis 2021 und damit 16 Jahre lang für die Linke im Bundestag.

Robert Malorny (FDP)

Der 45-jährige Malorny will die FDP zurück in den Landtag, aus dem sie sich vor zehn Jahren verabschieden musste. Der Diplomingenieur hat vor allem Erfahrung in der Kommunalpolitik, er ist Vizefraktionschef im Dresdner Stadtrat.

Matthias Berger (Freie Wähler)

Die Freien Wähler setzen auf den Grimmaer Oberbürgermeister Berger als Zugpferd. Der 56-Jährige ist seit 2001 Stadtoberhaupt in der südöstlich von Leipzig gelegenen 29.000-Einwohner-Stadt.

Landesweit wurde er durch sein Krisenmanagement bei dem verheerenden Jahrhunderthochwasser von 2002 bekannt, das eine Schneise der Verwüstung in der Stadt an der Mulde hinterließ. Grimma wird inzwischen von einer zwei Kilometer langen Hochwasserschutzanlage geschützt.

Seine Kandidatur begründete Berger damit, dass „die Menschen den Glauben und das Vertrauen in das jetzige Parteiensystem und zunehmend in den Staat insgesamt verloren haben“. Es brauche daher Veränderungen.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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