Langenfeld: Was hat sich drei Jahre nach der Hochwasser-Katastrophe getan?

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Langenfeld: Was hat sich drei Jahre nach der Hochwasser-Katastrophe getan?

Vor drei Jahren traf die Hochwasser-Katastrophe die Stadt Langenfeld mit voller Wucht. Die Bilder der überfluteten Straßen und der zerstörten Häuser sind noch heute in Erinnerung. Doch wie hat sich die Stadt entwickelt, seitdem die Flutwasser abgeflossen sind? Wie haben die Betroffenen ihr Leben wieder aufgebaut und wie hat sich die Infrastruktur der Stadt verändert? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Fortschritte, die in den letzten drei Jahren erzielt wurden und was noch zu tun bleibt, um Langenfeld wieder vollständig aufzubauen.

Drei Jahre nach der Hochwasser-Katastrophe: Was hat sich getan?

Schreck und Erstaunen waren groß, als der Immigrather Bach im September vergangenen Jahres wieder die Keller am Kaisersbusch geflutet hat. Schon 2018 und 2021 hatten die Anwohner bei den starken Regenfällen alle Hände voll zu tun, ihre Räume wieder trocken zu bekommen.

Langenfelds Flutmulde: Eine Lösung für Starkregenfälle

Langenfelds Flutmulde: Eine Lösung für Starkregenfälle

Die Flutmulde am Kaisersbusch in Langenfeld war nach der Starkregenkatastrophe 2021 angelegt worden und hat bei einem starken Regenguss im September vergangenen Jahres versagt. Der Überlauf war nicht angesprungen. Das soll jetzt nicht mehr passieren. Es wurde ein zusätzlicher Überlauf im Gladbach angelegt, der bei hohen Wasserständen das Wasser nun in die Mulde leitet. Das entlastet auch den Immigrather Bach, der durch die Wohnsiedlung Kaisersbusch fließt.

7,57 Millionen Euro allein für den Staukanal. Für den Staukanal unter der Poststraße, der auch die Akazienallee vor voll laufenden Kellern schützen soll, hat die Stadt bis 2023 rund 7,57 Millionen Euro ausgegeben.

Starkregenschutz: Langenfeld setzt auf neue Lösungen

Starkregenschutz: Langenfeld setzt auf neue Lösungen

Nach dem Starkregen 2021 schleppten Bürger an der Akazienallee Sandsäcke. Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Bis 2027 plant die Stadt 4,2 Millionen Euro für die Regenwasserbeseitigung auszugeben. Am Immgrather Platz wurden in 2022 rund 200.835 Euro (Grundstückskauf) ausgegeben, 50.000 Euro sind für die Planungen in diesem Jahr vorgesehen. Die Umgestaltung des Platzes folgt, wenn das Becken gebaut ist.

Die Flutmulde am Kaisersbusch ist ausgebaut und nach einer ersten Panne wieder funktionstüchtig. Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Im Oktober des vergangenen Jahres wurde auch der riesige Staukanal unter der Poststraße in Betrieb genommen, der Anwohner künftig von Poststraße und Akazienallee bei Starkregen schützen soll. Denn auch dort war die Betroffenheit 2021 groß.

Im Gebiet Rietherbach, wo der sonst so zahme Viehbach über die Ufer getreten war, ist noch keine Hilfe in Sicht. Denn die Umsetzung einiger Maßnahmen hängt von den Verhandlungen mit den Grundstückeigentümern ab, die zur Sicherung des Wohngebiets Grundstücke abgeben müssten, um Retentionsflächen zu schaffen.

„Wir haben Lösungsmöglichkeiten entwickelt und prüfen diese gerade“, sagt Volker Ritzmann vom städtischen Referat Umwelt, Verkehr, Tiefbau.

Planungsdezernent Thomas Küppers appelliert in diesem Zusammenhang an die soziale Verantwortung von Grundstücks- und Immobilieneigentümern gegenüber der Gemeinschaft.

Die Stadt hat nun auch eine Lösung im Blick, die mehreren Gebieten Schutz geben kann. In Kooperation mit dem BUND könnten in Langenfelds Wäldern Schotten in Gräben gesetzt werden, damit das Wasser bei Starkregen nicht in Vieh- oder Burbach fließen kann.

„Das würde der BUND übernehmen. Händisch“, erläutert Ritzmann. Denn mit schwerem Gerät könne man in den Waldgebieten nur schwer arbeiten.

Die Feuerwehr war 2021 im Dauereinsatz. „Die Bewohner rund um die Straße Rietherbach waren am stärksten betroffen“, sagt Marcus Jagieniak, Leiter der Brandschutzdienststelle und stellvertretender Referatsleiter, der in der Nacht vom 13. auf den 14. Juli 2021 in der Stabsstelle die Katastrophe miterlebt hat.

Kaisersbusch und die Akazienallee waren weitere Schwerpunkte. „Wir haben das Ausmaß der Flut schnell erkannt und Einsatzkräfte angefordert, beim Kreis Mettmann, dem Land und dem Innenministerium. Sogar aus Steinfurt kam Hilfe.“ Betroffen waren auch die Anwohner am Ohrenbusch/Wieselweg in Reusrath.

Bei dem Starkregenereignis 2021 waren die umliegenden Wiesen und Flächen überschwemmt worden. Auch Häuser wurden geflutet. Wie das von Birgit Theilenberg am Locher Weg. 110.000 Euro Schaden hat der Regen verursacht.

„Wir kennen das Problem schon lange“, sagt Theilenberg. Bei starkem Regen sei ihr Garten häufig überschwemmt worden. Doch 2021 sei das Wasser auch ins Haus gekommen und habe große Schäden angerichtet. Sie ist deshalb froh, dass sich nun etwas tun soll.

Das bestehende Rückhaltebecken Am Ohrenbusch soll nun zu einem Versickerungsbecken umgebaut werden und sich künftig über das gesamte Grundstück erstrecken. Das Erdbecken wird etwa einen Meter tiefer werden als das jetzige. Das Volumen des neuen Versickerungsbeckens wird dann mehr als 2700 Kubikmeter umfassen.

Das entspricht dem erforderlichen Speichervolumen für ein angenommenes Regenereignis, wie es alle zehn Jahre zu erwarten ist. Bestenfalls wird die Stadt 2025 mit den ersten Arbeiten beginnen, hieß es nach den Haushaltsberatungen.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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