In der westukrainischen Stadt Lemberg, auch bekannt als Lviv, hat sich am Wochenende ein schockierendes Verbrechen ereignet. Eine nationalistische Politikerin wurde ermordet aufgefunden. Die örtlichen Behörden haben umgehend Ermittlungen aufgenommen, um den oder die Täter zu ermitteln und zur Verantwortung zu ziehen. Die Tat selbst wirft viele Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf die politische Lage in der Ukraine. Die nationale Politik ist in der Ukraine bekannt für ihre Polarisierung und die Spannungen zwischen verschiedenen politischen Lagern. Die Frage, ob die Ermordung der Politikerin in Zusammenhang mit ihren politischen Aktivitäten steht, bleibt noch offen.
Lemberg: Mord an nationalistischer Politikerin - Ermittlungen aufgenommen
Die ukrainische Führung in Kiew hat nach dem tödlichen Schuss auf die ultranationalistische Politikerin Iryna Farion im Westen der Ukraine Ermittlungen aufgenommen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, dass alle Versionen untersucht würden, einschließlich jener, die nach Russland führt.
Ukraine: Ermordete Politikerin war wegen russischer Sprache bekannt
Farion, die wegen ihrer russenfeindlichen Äußerungen auch mit der ukrainischen Justiz Ärger hatte, war am Freitagabend vor ihrem Wohnhaus in Lwiw (Lemberg) durch einen Kopfschuss verletzt worden. Die 60-Jährige starb wenig später laut Behörden im Krankenhaus.
Farion bekämpfte russische Sprache in der Ukraine
Die Philologin Farion hatte vor allem die in der Ukraine verbreitete russische Sprache mit radikalen Aussagen bekämpft. Ihre Partei Swoboda vermutet deshalb eine russische Spur in dem Mordfall.
Russische Spur in Mordfall: Ermittler untersuchen alle Versionen
Innenminister Ihor Klymenko, der ebenfalls eine russische Spur nicht ausgeschlossen hatte, sagte, dass die Chefs der Polizei und des Geheimdienstes sowie Vertreter der Generalstaatsanwaltschaft in Lwiw seien, um die Ermittlungen zu kontrollieren.
Es seien Kräfte der Nationalpolizei und der Geheimdienste im Einsatz, um den Täter aufzuspüren
Selenskyj sprach den Angehörigen Farions sein Beileid aus. Farion war zeitweilig auch Parlamentsabgeordnete der rechtsnationalistischen Partei Swoboda in der Obersten Rada in Kiew gewesen.
Mögliche russische Spur und Genugtuung in Moskau
Die russische staatliche Propaganda nahm die Nachricht vom Tod der Politikerin indes mit Genugtuung auf. „Iryna Farion, die von der „vollständigen Beseitigung“ der russischsprachigen Bevölkerung träumte, ist beseitigt worden. Gott regelt die Sache dort auch ohne uns“, schrieb die Chefredakteurin des russischen Staatsfernsehsenders RT, Margarita Simonjan.
Bürgerrechtler sehen russische Hochschulen unter Druck
Derweil erstickt die Moskauer Führung wegen des Ukraine-Krieges weiter jede mögliche Quelle von Kritik. Das gilt nach Einschätzung von Bürgerrechtlern auch für die Hochschulen. Sie sehen durch die Repression in Russland Universitäten und Hochschulen unter einem stärkeren politischen Druck.
Militarisiertes Studium und Verweise bei Demo-Teilnahme
Die Militärausbildung sei zurückgekehrt, zur patriotischen Erziehung würden Fächer wie „Grundlagen der russischen Staatlichkeit“ oder „Religionen Russlands“ eingeführt. Geheimdienstoffiziere rückten in Uni-Verwaltungen ein. Linientreue Studenten oder Dozenten durchforsteten die Konten ihrer Kommilitonen oder Kollegen in sozialen Netzwerken auf abweichende Meinungen.
Schreibe einen Kommentar