Leverkusen: Politik will den Raumnot für Kampfsportler im Rheindorf beheben
Die Stadt Leverkusen will endlich Abhilfe schaffen bei der Raumnot für Kampfsportler im Stadtteil Rheindorf. Nach jahrelangem Druck von Seiten der Sportler und Vereine hat die Politik nun reagiert und plant, die bestehenden Kapazitäten zu erweitern. Die Raumnot war für viele Sportler ein großes Problem, da sie gezwungen waren, lange Anfahrten zu anderen Trainingsstätten auf sich zu nehmen oder sogar auf den Sport zu verzichten. Die Stadt will nun Möglichkeiten prüfen, um die bestehenden Räumlichkeiten zu erweitern oder neue zu schaffen, um den Bedarf der Kampfsportler im Rheindorf zu decken.
Räume für den Kampfsport: Politiker bündeln sich für ein Boxzentrum in Leverkusen
In den vergangenen Jahren keimte in Boxtrainer Baki Hoxhaj wiederholt Hoffnung auf. Doch weil sie dann zu häufig enttäuscht wurde, ist sein Optimismus verhaltener geworden. Denn bisher konnte ein Platzproblem nicht gelöst werden.
Schon eine gefühlte Ewigkeit ist die Kampfsportabteilung des Abteilungsleiters beim TuS Rheindorf ein so beliebter Anlaufpunkt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus dem Stadtteil und über ihn hinaus, dass Hoxhaj und seine Trainer die begeisterten Sportler räumlich nicht unterbringen können.
Zwar hatte es in der Vergangenheit Gespräche über ein Boxzentrum gegeben, doch erst jetzt macht ein gemeinsamer Antrag über Parteigrenzen hinweg neuen Mut. Ein Bündnis aus SPD, CDU, FDP, Bürgerliste und Grüne brachte eine entsprechende Vorlage nun in den Bauausschuss ein.
Das Anliegen ist einfach und kompliziert zugleich: Die Verwaltung solle ein Grundstück für die Kampfsportabteilung des TuS zur Verfügung stellen. Zwei Flächen haben sich die Parteien dabei bereits ausgeguckt. Das erste Grundstück liegt neben dem Ascheplatz Deichtorstraße. Die zweite Fläche befindet sich hinter der neuen Sporthalle der Gesamtschule, unterhalb des Ascheplatzes und links neben dem Stadion Deichtorstraße.
Der Verein soll das Grundstück als Erbpacht erhalten – mit der Bedingung, zeitnah eine Halle zu errichten. In der könnte die Stadt als Ankermieter Schulsport stattfinden lassen.
Das Bündnis lobt in der Vorlage das Wirken der Abteilung, die sich auf Boxen, Kickboxen und Taekwondo spezialisiert hat. „Besonderen Wert legt sie auf die Förderung von Kinder- und Jugendbreitensport sowie die Vermittlung von Werten wie Disziplin, Respekt und Fairness“, betonen die Parteien darin.
Die Verantwortlichen zeigten den Jungs und Mädchen einen Weg abseits der Straße. „Da Rheindorf in Leverkusen als sozialer Brennpunkt gilt, ist es uns besonders wichtig, weiterhin an diesem Standort präsent zu sein.“
Hoxhaj selbst weiß von dem Engagement der fünf Fraktionen. Es freut ihn. „Wir platzen aus allen Nähten“, sagt er über seine Abteilung. Die Sportler trainierten oft in einem winzigen Raum in der Gesamtschulhalle. Von professionellen Bedingungen könne nicht die Rede sein. Sogar ein Boxring fehlt. Es brauche 600 Quadratmeter Trainingsfläche mindestens, berichtet der Boxtrainer.
Derzeit beträgt die Warteliste für seine Abteilung gut ein Jahr. „Wir könnten von jetzt bis Ende des Jahres die 1000er--Marke knacken“, kündigt er an.
Die Stellungnahme der Stadt liest sich jedoch ernüchternd. Laut der Ausführungen ist auf der Fläche des Vorhabens die Zweckbestimmung Schule bzw. Sportplatz festgelegt. Auf dem zweiten Grundstück seien überdies erhebliche Bodenbelastungen und hoher Baumbestand verzeichnet. Demnach müsste der Bebauungsplan geändert und weiterer Aufwand betrieben werden.
Immerhin: Gegen eine Erbpacht spricht laut Finanzdezernat nichts. Bei Enthaltung der Klimaliste wurde dem Antrag zugestimmt. Der Rat berät am 7. Oktober.
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