LTW-Brandenburg 2024: Woidke-SPD hält Platz 1 gegen AfD-FP
In der jüngsten Umfrage zur Landtagswahl in Brandenburg 2024 hat die SPD unter Führung von Ministerpräsident Dietmar Woidke ihren Vorsprung gegenüber der AfD und der FDP erfolgreich verteidigt. Laut der aktuellen Wahlprognose wird die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) voraussichtlich mit 24,5 Prozent der Stimmen den ersten Platz belegen. Die Alternative für Deutschland (AfD) und die Freie Demokratische Partei (FDP) folgen mit 22,1 Prozent und 10,3 Prozent auf den Plätzen zwei und drei. Die CDU und Die Linke werden mit 9,5 Prozent und 8,1 Prozent der Stimmen auf den Plätzen vier und fünf landen.
SPD hält Platz gegen AfD in Brandenburg
Noch am Tag vor der Landtagswahl in Brandenburg hatte sich Dietmar Woidke auf eine ernste Lage eingestellt. Der brandenburgische Ministerpräsident besuchte Frankfurt (Oder), wo ein schweres Hochwasser droht. Es liege „eine Spannung in der Luft“, sagte der SPD-Politiker, der sich bis zum Wahltag als verantwortungsvoller Kümmerer präsentieren wollte.
Die bange Erwartung, die aus Woidke sprach, ließ sich auch auf den Wahlausgang beziehen: Bis Sonntagabend war völlig offen, ob die Sozialdemokraten ihren Platz als stärkste Kraft vor der AfD verteidigen können. In den letzten Umfragen vor der Wahl hatte die AfD, die vom Landesverfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft wird, knapp vor der SPD gelegen.
Doch offenbar ist es den Sozialdemokraten gelungen, knapp als stärkste Kraft aus der Landtagswahl hervorzugehen, wie aus ersten Hochrechnungen nach Schließung der Wahllokale hervorging. Demzufolge erreicht die SPD 31,2 bis 31,8 Prozent (2019: 26,2 Prozent). Die AfD, die vom Verfassungsschutz in Brandenburg als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft wird, steigert sich auf 29,2 bis 29,9 Prozent (23,5). Die CDU erreicht 11,6 bis 11,9 Prozent (15,6). Das BSW kommt aus dem Stand auf 12,0 Prozent. Die Grünen verlieren massiv und landen bei 4,7 bis 5,0 Prozent (10,8). Die Linke rutscht auf 3,1 bis 3,8 Prozent ab (10,7). BVB/Freie Wähler kommen auf 2,6 Prozent (5,0), die FDP liegt laut ARD-Hochrechnung bei unter einem Prozent.
Woidke sichert sich erneuten Wahlsieg in Brandenburg
Dietmar Woidke ist der Hoffnungsträger der SPD. Der brandenburgische Ministerpräsident ist der erste Sozialdemokrat, der seit 1990 den Ministerpräsidenten in Brandenburg stellt. Woidke hatte seine politische Zukunft gar vom Wahlergebnis abhängig gemacht: Wenn er gegen die AfD verliere, sei er weg, hatte er im Wahlkampf bekräftigt. Diese riskante Strategie scheint aufgegangen zu sein.
Das Ziel sei von Anfang an gewesen, „zu verhindern, dass unser Land einen großen braunen Stempel bekommt“, sagte ein umjubelter Woidke auf dem SPD-Wahlabend in Potsdam, noch mit gewisser Vorsicht wegen der schwankenden Zahlen. Es scheine so zu sein, dass es wie so oft in der Geschichte Sozialdemokraten gewesen seien, „die Extremisten auf ihrem Weg zur Macht gestoppt haben“, so Woidke kämpferisch.
Reaktionen auf den Wahlausgang
Auf Bundesebene sorgten die ersten Zahlen für ein Aufatmen. Woidke und seiner Brandenburger SPD sei eine „furiose Aufholjagd“ gelungen, sagte SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert kurz nach 18 Uhr in der ARD. Ein schlechtes Abschneiden in der Hochburg der SPD, die seit 1990 durchgängig den Ministerpräsidenten stellt, wäre auch der Bundes-SPD und allen voran Bundeskanzler Olaf Scholz angelastet worden.
Die Brandenburger CDU, die sich klare Unterstützung von der Bundesebene holte, landete auf Platz drei, weit hinter SPD und AfD. Der designierte Kanzlerkandidat der Union, CDU-Chef Friedrich Merz, trat zum Wahlkampfabschluss am Samstag mit dem brandenburgischen Spitzenkandidaten Jan Redmann auf. Merz betonte in Potsdam noch einmal, die AfD widerspreche allem, was „den Kern und die Seele unserer Partei“ ausmache.
Grüne und FDP verlieren
Für die Grünen ging es bis zum Schluss um den Wiedereinzug in den Landtag. Dass sie kein „richtig fettes, starkes grünes Ergebnis“ einfahren würden, für das Vizekanzler Robert Habeck beim Wahlkampfauftritt Anfang September in Potsdam noch getrommelt hatte, war bereits vor dem Wahlsonntag absehbar.
Die FDP machte mit ihrem Spitzenkandidaten Zyon Braun zwar einen auffälligen, provokativen Wahlkampf – mit Plakat-Slogans wie „Braun wählen. Zyon Braun“. Für den Einzug in den Landtag hat es wie erwartet nicht gereicht. Die FDP muss sich erneut in der außerparlamentarischen Opposition einrichten.
Schreibe einen Kommentar