Mallorca: Demonstranten verteilen Ordnungsrufe an Urlauber (Note: Strafzettel roughly translates to fine or traffic ticket, but in this context, it s

Die spanische Insel Mallorca ist ein beliebtes Reiseziel für Millionen von Touristen jeden Jahres. Doch in diesem Sommer gibt es ungewöhnliche Demonstranten, die sich auf die Insel begeben haben. Eine Gruppe von Aktivisten hat es sich zur Aufgabe gemacht, Ordnungsrufe an Urlauber zu verteilen, die sich nicht an die Regeln halten. Die Initiative richtet sich gegen die Überlastung der Insel und die damit verbundenen Umweltprobleme. Die Demonstranten fordern eine nachhaltigere Tourismuspolitik und eine bessere Infrastruktur, um den Ansturm von Besuchern zu bewältigen.

Index

Demonstranten auf Mallorca verteilen Ordnungsrufe an Urlauber

Einheimische auf der spanischen Ferieninsel Mallorca protestieren gegen die Auswüchse des Massentourismus. In diesen Tagen verteilten Aktivisten sogar falsche „Strafzettel“ an Urlauber, die mit ihren Mietwagen in der Umgebung der kleinen romantischen Bucht Cala Varques geparkt hatten.

Protest auf der spanischen Insel: Einheimische fordern Begrenzung des Tourismus

Protest auf der spanischen Insel: Einheimische fordern Begrenzung des Tourismus

Der Traumstrand, der früher einmal ein Geheimtipp war, liegt in einem Naturschutzgebiet und ist im Sommer überfüllt. Tausende Fotos und Videos, die Besucher in den sozialen Netzwerken Instagram und Tiktok hochluden, sorgten dafür, dass es auch an diesem Postkartenstrand keine Einsamkeit mehr gibt.

Die Folge ist ein Besucherchaos: Mangels ausreichender Parkplätze werden der schmale Zufahrtsweg zur Bucht, Grundstückseinfahrten von Anwohnern und sogar die Fahrbahnränder der zwei Kilometer entfernten Küstenstraße zugeparkt. Verbotsschilder, Absperrpfosten und gelbe Linien, die ebenfalls ein Parkverbot signalisieren, werden ignoriert.

Die Polizei hat es längst aufgegeben, gegen den täglichen Verkehrskollaps vorzugehen. „Mallorca steht nicht zum Verkauf!“ Deswegen griff eine Bürgerinitiative aus der Inselstadt Manacor, in deren Gemeindegebiet die Bucht liegt, nun zur Selbsthilfe und klemmte die imitierten Bußzettel hinter die Scheibenwischer.

Falsche Strafzettel auf Mallorca: Bürgerinitiative protestiert gegen Massentourismus

Falsche Strafzettel auf Mallorca: Bürgerinitiative protestiert gegen Massentourismus

„Strafe – wegen Massenauftriebs” stand über dem inoffiziellen Knöllchen. Und darunter: „Angezeigter Tatbestand: Wegen der Tourismus-Monokultur, die Sie konsumieren, sind eine Million Einwohner gezwungen, prekär auf einer Insel ohne Zukunft zu leben.”

Die Bürgerinitiative schockte Touristen mit falschem Hackerangriff. Hintergrund ist, dass sich die Inselbewohner von den wachsenden Urlaubermassen an den Rand gedrängt fühlen. Der Tourismus hat die Wohnungsnot verschärft, weil zunehmend Wohnraum in Ferienunterkünfte verwandelt wird.

Zudem beklagen die Einheimischen, dass Strände, Städte und Straßen überfüllt seien. Und dass am Boom vor allem Reisekonzerne, Hoteliers und Gastronomen verdienen, aber die Löhne kaum den gesetzlichen Mindesttarif von 1134 Euro brutto übersteigen.

Die Bürgerinitiative will, dass die Urlauber über dieses Unbehagen der Mallorca-Bewohner Bescheid wissen. Bereits im vergangenen Jahr sorgt diese Bürgerinitiative für Aufsehen mit falschen Schildern, auf denen Strandsperrungen wegen Quallenalarms oder Überfüllung angekündigt wurden.

Von Jahr zu Jahr verschärfen sich die Proteste auf der Insel Mallorca, die in 2024 einen neuen Touristenrekord erwartet. Jede Woche gibt es derzeit auf der meistbesuchten Urlaubsinsel Europas Demonstrationen.

Nur wenige Kilometer von der Strafzettelaktion entfernt blockierten wütende Anwohner dieser Tage eine Dorfstraße mit Strohballen, um gegen die zunehmenden Ausflugstouren mit lärmenden Miet-Buggies und Quads zu protestieren.

Proteste nehmen zu – „So kann es nicht weitergehen”. Im Juni hatten mehrere Hundert Mallorquiner die im Inselsüden liegende Traumbucht Caló des Moro besetzt, um darauf aufmerksam zu machen, dass die Insel an ihre Grenzen gekommen ist. Das Naturparadies Mallorca sei in Gefahr.

Bereits mehrfach wurde auch in der Inselhauptstadt Palma protestiert. Zuletzt von der Bürgerinitiative „Weniger Tourismus, mehr Leben“. Deren Mitglieder hatten sich als „guiris“, als ausländische Touristen, verkleidet und waren mit Rollkoffern, Sonnenhüten und Kameras durch die Straßen gezogen. „Der Tourismus tötet unsere Stadt“, lautete eine der Parolen. Eine andere war: „Stoppt Kreuzfahrtschiffe.“

Jeden Tag legen in Palmas Hafen Ozeanriesen mit Tausenden Passagieren an, die Tagesausflüge in die Altstadt machen. Touristenfluten bedrohen diese Urlaubsregionen.

Ein neuer Höhepunkt der Protestwelle wird am kommenden Sonntagabend (21. Juli) erwartet: 80 Bürgerinitiativen riefen zu einer neuen Großdemo in Palma auf. Schon im Mai hatten sich mehr als 10.000 Menschen unter dem Motto: „Mallorca ist nicht zu verkaufen“ in der Stadt versammelt.

Die konservative Inselregierung zeigt zwar Verständnis für die Proteste, konnte sich aber bisher zu keinen konkreten Schritten durchringen. Deswegen wollen die Bürgervereine nun am Sonntag ein neues Signal senden mit der Kernforderung: „Kurswechsel: Wir müssen den Tourismus begrenzen.“

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up