Mehr Einkommen bedeutet nicht immer mehr Freiheit - mehr Schulden sind die Folge

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Mehr Einkommen bedeutet nicht immer mehr Freiheit - mehr Schulden sind die Folge

Ein höheres Einkommen ist oft mit der Erwartung verbunden, mehr Freiheit und Unabhängigkeit zu erlangen. Doch eine neue Studie zeigt, dass dies nicht immer der Fall ist. Vielmehr führt ein Anstieg des Einkommens oft zu einer Zunahme der Schulden. Dieser scheinbare Widerspruch wird durch die Tatsache erklärt, dass Menschen mit höherem Einkommen tendenziell mehr konsumieren und sich mehr Kredite aufnehmen, um ihren Lebensstandard zu finanzieren. Die Folge sind Schulden, die die finanzielle Freiheit einschränken. In diesem Artikel werden wir näher auf diese Paradoxie eingehen und untersuchen, warum mehr Einkommen nicht automatisch zu mehr Freiheit führt.

Mehr Geld bedeutet nicht immer mehr Freiheit

Schulden sind die Folge

Kredite für Konsumgüter: Mehr als die Hälfte der Deutschen verschulden sich für ihre Wünsche

Kredite für Konsumgüter: Mehr als die Hälfte der Deutschen verschulden sich für ihre Wünsche

Dass Menschen für größere Anschaffungen häufig einen Kredit in Anspruch nehmen, ist nichts Neues. Da muss es ja nicht zwangsläufig um einen Immobilienkredit gehen, ohne den für die wenigsten die Finanzierung von Haus- oder Wohnungskauf überhaupt möglich wäre. Die Waschmaschine, der Fernseher, der Urlaub – all das gehört bei manchen auf die Liste jener Dinge, für die man bereit ist, sich zu verschulden.

Insofern verwundern die Ergebnisse der jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov nicht, das im Juni und Juli dieses Jahres 3160 Menschen im Alter zwischen 18 und 79 Jahren online zu Liquidität und Konsumverhalten befragt hat. Demzufolge haben rund 73 Prozent der Befragten schon mindestens einmal eine Finanzierungsmöglichkeit genutzt. Das beinhaltet natürlich auch die Fälle, in denen Kunden einer Bank oder Sparkasse ihren Dispo in Anspruch genommen (29 Prozent). Das ist alltäglich, genauso wie der Kauf auf Rechnung (38 Prozent). Auch die 28 Prozent, die sich für Traumhaus- oder Wohnung verschuldet haben, sind nicht überraschend.

Knapp ein Viertel hat sich schon mal einen Ratenkredit geleistet. Spannender wird es, wenn man den Blick auf die Einkommensgruppen richtet, die sich verschulden. Da hat Yougov nämlich festgestellt, dass sich vor allem jene verschulden, die das eigentlich in den meisten Fällen gar nicht müssten, um sich ihre Wünsche zu erfüllen (sieht man einmal vom Immobilienkauf ab).

Rund 46 Prozent derer, die schon einmal auf ein Darlehen für größere Anschaffungen zurückgriffen, verfügen über Haushaltsnettoeinkommen ab 4000 Euro. „Ab“ heißt: Es können also auch deutlich mehr sein. Dagegen haben aber nur 13 Prozent der Befragten mit einem Haushaltseinkommen unter 1000 Euro ein Darlehen für größere Anschaffungen aufgenommen.

Ein Erklärungsmuster: „Menschen mit höherem Einkommen kaufen auch teurere Sachen“, sagt der Mönchengladbacher Handelsprofessor Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein. Wer beispielsweise auf lange Sicht kein Problem damit hat, für ein Auto 80.000 statt 30.000 Euro auszugeben, für den kann sich der Kauf auf Pump auch lohnen. Das gilt vor allem dann, wenn die Kosten der Finanzierung unter den Erträgen einer alternativen Geldanlage liegen.

Übrigens: Rund ein Viertel aller Befragten lehnen die Finanzierungsmöglichkeiten, mit denen man sich auf Pump seine Wünsche erfüllt, ab. Die kaufen wohl nur, wenn sie das Geld auch wirklich haben. Geht natürlich auch.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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