Mittelostkonflikt: Sanktionen und militärische Auseinandersetzungen bei Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah drohen

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Mittelostkonflikt: Sanktionen und militärische Auseinandersetzungen bei Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah drohen

Der Mittelostkonflikt zwischen Israel und der Hisbollah eskaliert zunehmend. Die Lage spitzt sich zu, nachdem es in den letzten Tagen zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Parteien gekommen ist. Die internationale Gemeinschaft befürchtet, dass die Situation weiter eskaliert, wenn keine friedlichen Lösungen gefunden werden. In diesem Zusammenhang werden Sanktionen gegen die Hisbollah diskutiert, um den Konflikt zu entschärfen. Doch die Frage bleibt, ob diese Maßnahmen tatsächlich zu einer Beruhigung der Lage beitragen werden oder ob sie den Konflikt weiter anheizen werden.

Israel und Hisbollah auf Kriegskurs: Zwölf Tote bei Raketenangriff auf Golanhöhen

Vielleicht war dies der Fehler, der seit Monaten befürchtet wurde. Der Raketenangriff auf dem Golan mit zwölf getöteten Kindern und Jugendlichen könnte das Ereignis gewesen sein, das einen neuen, offenen Krieg zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon lostritt.

US-Diplomaten bemühen sich eilig, die Lage halbwegs zu stabilisieren. Im Libanon hat erneut das Warten begonnen - auf Israels Gegenangriff, womöglich im Umfeld der Hauptstadt Beirut, und das Warten darauf, wie die Hisbollah danach reagieren wird.

Es gilt als sicher, dass Israel nach dem folgenschwersten Angriff seit Beginn der Kämpfe mit der Hisbollah am 8. Oktober vergangenen Jahres hart zurückschlagen wird. Gleichzeitig sind beide Seiten allen Anzeichen nach nicht daran interessiert, ihre seit fast zehn Monaten andauernden harten Gefechte noch erheblich auszuweiten.

Auf libanesischer Seite wurden dabei mehr als 100 Zivilisten getötet sowie 360 Hisbollah-Mitglieder, aufseiten Israels etwa 20 Soldaten und mehr als 20 Zivilisten. 150 000 Menschen auf beiden Seiten der Grenze mussten bereits ihre Wohnorte verlassen.

Israel bereitet sich auf Vergeltungsschlag gegen Hisbollah vor

Israel bereitet sich auf Vergeltungsschlag gegen Hisbollah vor

Nahostkonflikt im Newsblog

Israel bereitet sich auf Vergeltungsschlag gegen Hisbollah vor. USA in „dauerhaften Diskussionen“

Der Balanceakt ist nun, den von dem israelischen Sicherheitskabinett gebilligten Vergeltungsschlag unter der Schwelle eines echten, großen Krieges zu belassen. Washington bemüht sich, hinter den Kulissen für eine Beruhigung zu sorgen.

Die Attacke auf dem Golan schreibt sie der Hisbollah zu. „Es war ihre Rakete, abgeschossen von einem Gebiet unter ihrer Kontrolle.“ Die Miliz hat jede Verantwortung bestritten.

Es mehren sich die Zeichen, dass die Hisbollah den von Drusen bewohnten Ort Madschdal Schams womöglich versehentlich traf. „Die Annahme einer fehlgeleiteten Rakete ist viel glaubhafter als dass Hisbollah beschließt, ein Fußballfeld anzugreifen“, sagt Eli Hanna, ein libanesischer Ex-General, der Zeitung „L'Orient-Le Jour“.

Forderungen nach „begrenztem, aber bedeutsamen“ Angriff

Zwölf Tote bei Raketenangriff aus dem Libanon auf Golanhöhen

Die drusische Minderheit, die um zwölf Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 16 Jahren trauert, ist zutiefst aufgebracht und fordert einen harten Gegenschlag. Israelische Repräsentanten sagten der Zeitung „Jediot Achronot“, sie erwarteten eine „begrenzte, aber bedeutsame“ Reaktion Israels.

Denkbar seien dabei ein Angriff auf Infrastruktur im Libanon, ein wichtiges Waffenlager der Hisbollah, ein „ikonischer Ort, der bislang nicht angegriffen worden ist“, oder die Tötung ranghoher Hisbollah-Repräsentanten.

Ein Kommentator der Zeitung „Israel Hajom“ schrieb, das Dilemma sei für Israels Armee nun, den gewünschten Effekt zu erzielen, ohne eine gefährliche Dynamik zu schaffen, in der die Lage in einen Krieg in vollem Umfang eskaliere.

Es wird befürchtet, dass viele schon tot sein dürften. Die ohnehin stockenden Gespräche über einen Geiseldeal könnten bei einem neuen Krieg mit der Hisbollah ganz zusammenbrechen.

Angriff mit klarer Choreographie?

Vielleicht könnte die Reaktion ähnlich ablaufen wie im April, als der Iran - der wichtigste Verbündete der Hamas in Gaza sowie der Hisbollah im Libanon - seinen erklärten Erzfeind Israel erstmals direkt mit Drohnen und Raketen angriff.

Diese Attacke nach einem mutmaßlich israelischen Angriff gegen ein iranisches Konsulargebäude in Syrien war groß und symbolisch genug für das eigene Publikum. Zugleich folgte sie aber einer klaren und berechenbaren Choreographie, was einen echten Flächenbrand in der Region verhinderte.

Jetzt, rund 20 Jahre später, hätte ein Krieg für beide Seiten noch dramatischere Folgen. Die Hisbollah verfügt über etwa 150 000 Raketen, Drohnen und Marschflugkörper - etwa das Zehnfache ihres Arsenals im Vergleich zu 2006.

„Jede Stadt und jedes Dorf in Israel ist in Gefahr“, schreibt die US-Denkfabrik Brookings. Die Miliz könnte auch Israels Stromnetz empfindlich treffen.

Israel kann sich mit Reaktion etwas Zeit lassen

Bei einer Ausweitung dürften auch Irans weitere Verbündete ihre Attacken gegen Israel verstärken, darunter die Huthi-Miliz im Jemen, deren Drohnenangriff in Tel Aviv zuletzt erstmals ein israelisches Todesopfer forderte.

Israels reagierte im Jemen erstmals mit direkten Angriffen. Auch mit Ankara wird die Rhetorik schärfer, nachdem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan gedroht hatte, die Türkei werde in Israel „reingehen“ wie in Berg-Karabach und Libyen.

Dass die Türkei tatsächlich ein militärisches Vorgehen gegen Israel in Betracht zieht, wird jedoch gemeinhin bezweifelt.

Der israelische Ex-Militärgeheimdienstchef Tamir Hayman schrieb, die Hisbollah habe mit dem Angriff auf dem Golan einen schweren Fehler begangen. „Kindern Schaden zuzufügen, vor allem Drusen auf den Golanhöhen, stellt sie im Libanon in ein negatives Licht“, erklärte der Leiter der Denkfabrik INSS.

„Dies zusätzlich zu der Wut vieler Libanesen darüber, dass das Land in einen Krieg gegen Israel schlittert, der für sie völlig überflüssig ist.“

Vor diesem Hintergrund könne Israel es sich erlauben, mit einer Reaktion etwas abzuwarten. „Die Zeit arbeitet für uns. Es ist besser, die Hisbollah etwas im eigenen Saft schmoren zu lassen.“

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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