Moers: Ausstellung setzt Obdachlose Menschen ins Zentrum

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Moers: Ausstellung setzt Obdachlose Menschen ins Zentrum

In der Stadt Moers wird derzeit eine Ausstellung veranstaltet, die ein wichtiges soziales Thema in den Fokus rückt: die Obdachlosigkeit. Die Schau möchte das Bewusstsein für die Lebensrealität von Menschen ohne festen Wohnsitz schärfen und ihre Geschichten erzählen. Durch Kunstwerke, Fotos und Zeugnisse sollen die Besucher in die Welt der Obdachlosen eintauchen und ihre Perspektive kennenlernen. Ziel der Ausstellung ist es, ein Umdenken in der Gesellschaft anzustoßen und die Wahrnehmung von Obdachlosen zu ändern. Damit möchte die Stadt Moers einen wichtigen Beitrag zur sozialen Verantwortung leisten.

Im Zentrum des Interesses: Ausstellung über das Leben von Obdachlosen

Am Dienstag, 8. Oktober, um 18 Uhr wird in der Moerser Stadtkirche in Form einer Vernissage eine Ausstellung mit Bildern der Fotografin Bettina Engel-Albustin eröffnet. Neben der Künstlerin und dem Austragungsort sind der Caritasverband Moers-Xanten als Veranstalter und die Moerser Fachstelle für Demokratie an der Foto-Schau beteiligt.

Geschichten aus der Unsichtbaren: Fotografien von Menschen ohne Dach

Geschichten aus der Unsichtbaren: Fotografien von Menschen ohne Dach

Mitinitiator der Ausstellung, die das Leben obdachloser Menschen in den Mittelpunkt stellt, ist der Ratsherr und Vorsitzende des Sozialausschusses der Stadt Moers, Konrad Göke. „Die Ausstellung zeigt eindrucksvolle Fotografien, die nicht nur die Herausforderungen, sondern auch die Stärke und den Mut dieser Menschen dokumentieren“, heißt es auf dem die Ausstellung eröffnenden Leitbild.

„Es ist uns wichtig, auf jene Mitmenschen, also unsere Brüder und Schwestern, öffentlich aufmerksam zu machen“, sagt Anke Prumbaum, Pfarrerin in der Evangelischen Kirchengemeinde Moers. „Insofern ist uns dieses Ausstellungsprojekt ein christliches Anliegen und eignet sich damit hervorragend für unsere Kirche hier als Mittelpunkt unserer Stadt.“

Seit Juni haben Menschen, die über keinen eigenen Wohnraum verfügen, in Moers die Möglichkeit, in geschützter Umgebung zur Ruhe zu kommen. Als Ort dafür war es der Caritas mit Unterstützung der Sparkasse am Niederrhein gelungen, eine kleine Altbauwohnung in zentraler Lage am Ostring 8 dafür anzumieten, berichtet Florian Nick von der Fachdienstleitung Soziale Integration beim Caritasverband Moers-Xanten.

Hier entstand sodann auch die Idee, aus Gesprächen mit Betroffenen, deren Lebensschicksal in versteckten Orten mittels Porträts ans Tageslicht zu befördern, erzählt Nick weiter. In sensibel geführten Gesprächen mit Obdachlosen gelang es Bettina Engel-Albustin, diese Menschen aus dem Dunkel ihres Daseins in das Licht des Lebens vor die Kamera zu holen.

Die einst in Issum geborene Fotografin war über mehrere Jahre als Bildjournalistin für verschiedene regionale Zeitungen unterwegs. Nach einem Studium in Kommunikationsdesign, liegt ihr Schwerpunkt als selbstständige Fotografin seitdem bei dokumentarischen und konzeptionellen Arbeiten vor allem für die Bereiche Wirtschaft, Kultur und Public Relations.

Insgesamt 20 Porträts als Schwarz-Weiß-Fotografien sind auf diese Weise entstanden. Betextet sind die Bilder nur mit den Vornamen der zehn Männer und zehn Frauen. Es sind die im wahrsten Sinne des Wortes zu sehenden Augen-Blicke, die faszinieren oder andere Details, wie die Hände zum Beispiel. Die Fotos zeigen ungeschminkt den Menschen und teils verschwommen dessen Umgebung.

Engel-Albustins Bestreben war es, Geschichten durch die Bilder erzählen zu lassen, wobei das Dokumentarische ihr wichtiger war, als das Inszenatorische. „Normalität hat ihre ganz eigene Ästhetik“, sagt sie.

Die Vernissage am 8. Oktober um 18 Uhr wird von sieben Schülerinnen und Schülern aus der Oberstufe der Anne-Frank-Gesamtschule in Moers-Rheinkamp gestaltet. Mit dabei als musikalische Begleitung der Lieder und Texte (darunter Bertolt Brecht) sind Marko Kassl (Akkordeon) und Stella Louise Göke (Gesang). Die Moderation des Abends übernimmt Konrad Göke.

Die Ausstellung ist zu sehen vom 9. bis zum 18. Oktober wochentags (außer donnerstags, weil geschlossen) von 15 bis 17 Uhr. Gruppenbesuche für Schülerinnen und Schüler von Moerser Schulen sind nach Voranmeldung (unter [email protected]) möglich.

Am Samstag, 12. Oktober gibt es von 10.30 bis 13 Uhr die regelmäßig stattfindende freie Essenausgabe „Alle an einen Tisch“ (nämlich eine warme Suppe in Zusammenarbeit mit der Grafschafter Diakonie) und am Sonntag, 13. Oktober um 10 Uhr einen Gottesdienst zum Thema der Ausstellung mit Pfarrerin Anke Prumbaum.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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