Moers: Julian Weigl teilt Hassnachrichten auf Instagram mit
Der deutsche Fußball-Profi Julian Weigl hat für Aufsehen gesorgt, als er auf seinem Instagram-Account eine Reihe von Hassnachrichten teilen musste. Der 27-Jährige, der aktuell bei dem Bundesligisten Borussia Mönchengladbach unter Vertrag steht, hat sich in den letzten Tagen einem regelrechten Shitstorm ausgesetzt gesehen. Nachdem er ein Foto auf seinem Profil gepostet hatte, begannen Nutzer, ihn mit Hasskommentaren und Beleidigungen zu überhäufen. Weigl, der in der Vergangenheit bereits Erfahrungen mit Cyber-Mobbing gemacht hat, entschied sich, die beleidigenden Kommentare nicht zu ignorieren, sondern öffentlich zu machen.
Julian Weigl teilt Hassnachrichten auf Instagram mit
Der Borussia Mönchengladbach-Spieler Julian Weigl hat auf Instagram eine schockierende Enthüllung gemacht. Der 29-Jährige hat 559.000 Follower, die meisten aller Profis von Borussia Mönchengladbach, und entsprechend groß ist seine Reichweite. Doch nach schlechten Auftritten wird sein Postfach mit Hassnachrichten überflutet.
„Echte Menschen“ hinter jedem Profil
Weigl stellte klar, dass er seine Leistungen selbst immer am kritischsten analysiert und definitiv nicht zufrieden war mit dem letzten Spiel gegen den FC Augsburg. Dennoch wollte er den Fans mal zeigen, „was in den sozialen Netzwerken abgeht“.
„Ich weiß schon, warum ich mir den Abgrund der Nachrichtenanfragen normalerweise nicht antue. Aber manche Leute müssen mal merken, dass egal hinter welchem Profil echte Menschen stecken“, schrieb Borussias Vize-Kapitän.
Hassnachrichten auf Instagram
In seiner Instagram-Story teilte Weigl einige Screenshots mit, die schockierende Beleidigungen enthielten. Ein Follower schrieb: „Du absoluter Schrott“, ein anderer: „Ich spiele mit nem gebrochenen Bein besser.“ Ein weiterer Follower schrieb: „Verpiss dich aus unserem Verein du Söldner.“
Viele dieser Hassnachrichten kamen von öffentlichen Accounts, einige sogar unter Klarnamen. Von denen, deren Verhalten Weigl anprangerte, waren manche anschließend nicht mehr zu finden, oder die User hatten ihr Profil in den privaten Modus versetzt.
Unterstützung von den Fans
Nach seiner Aktion erhielt Weigl Unterstützung von vielen Gladbach-Anhängern. Doch es ist illusorisch, dass bei jedem Adressaten ein notwendiges Umdenken stattfindet.
Borussias Ex-Stürmer Jordan Siebatcheu machte bereits dieses Jahr nach dem DFB-Pokal-Aus beim 1. FC Saarbrücken öffentlich, dass er rassistische Beleidigungen auf Social Media erhielt.
Weigl selbst nahm die Bitte eines Fans, seine Brille bitte auch mal im Spiel zu tragen, humorvoll auf mit Verweis auf seine Kontaktlinsen: „Vielleicht falsch eingestellt?“, fragt der 29-Jährige mit einem Tränen-Emoji.
„Die geschmacklosesten habe ich euch erspart“, schließt Weigl den Blick in seinen Nachrichten-Eingang ab.
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