Mönchengladbach: Annäherung mit Verviers nach Israel-Boykott-Streit Städtepartnerschaft soll wiederbelebt werden

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Mönchengladbach: Annäherung mit Verviers nach Israel-Boykott-Streit Städtepartnerschaft soll wiederbelebt werden

Die Stadt Mönchengladbach und die belgische Stadt Verviers nehmen nach einem langen Streit um den Israel-Boykott erste Schritte auf dem Weg zur Wiederbelebung ihrer Städtepartnerschaft. Der Konflikt war 2019 entbrannt, als die Stadt Verviers beschloss, Produkte aus israelischen Siedlungen zu boykottieren. Dies führte zu einer Einstellung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Städten. Nun soll die Partnerschaft jedoch wieder reaktiviert werden, um die kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Mönchengladbach und Verviers zu stärken.

Austausch zwischen Mönchengladbach und Verviers nach Israel-Boykott

Nachdem die belgische Partnerstadt Verviers von Mönchengladbach den Boykott Israels beschlossen hatte, ist es nun zu einem Austausch zwischen Oberbürgermeister Felix Heinrichs (SPD) und der Bürgermeisterin von Verviers, Muriel Targnion, gekommen. Heinrichs informierte den Stadtrat über die Inhalte des Austauschs.

Demnach habe es im Stadtrat von Verviers zu diesem Beschluss keine Einstimmigkeit gegeben, dreimal habe sich der Rat dort mit dem Thema befasst. Zuletzt sei Ende November 2023 beschlossen worden, den Terrorangriff auf Israel zu verurteilen „und die Solidarität mit der israelischen und der palästinensischen Zivilbevölkerung zu bekräftigen“, so Heinrichs.

Antisemitismus-Kritik vergessen?

Antisemitismus-Kritik vergessen?

In Mönchengladbach war die Städtepartnerschaft infrage gestellt worden, nachdem Verviers weit vor den Angriffen der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 sämtliche Beziehungen zu Israel per Ratsbeschluss symbolisch aufgekündigt hatte. Das sorgte für scharfe Kritik aus Mönchengladbach, von der aber nach einem Treffen im Gladbacher Rathaus mit dem belgischen Botschafter im Februar dieses Jahres keine Rede mehr war. Stattdessen wolle man die Partnerschaft vertiefen.

Ergebnis des Austauschs

Ergebnis des Austauschs

Nun ist es zwischenzeitlich aber doch zum Austausch über die Haltung Verviers‘ gekommen in einem persönlichen Gespräch zwischen Heinrichs und Targnion, dem eine gemeinsame Erklärung folgte. Darin betont laut Heinrichs die „belgische Seite, dass die Kritik am Vorgehen des Staates Israel nicht gleichgesetzt werden dürfe mit Antisemitismus“. Auch Verviers stelle sich gegen Antisemitismus, verurteile den Anschlag durch die Hamas und fordere eine Beendigung des Konflikts. Darin seien sich beide Städte einig.

„Keine Einigkeit besteht bei der Bewertung der Verhältnismäßigkeit der Ausübung des Selbstverteidigungsrechts Israels und der bisherigen Siedlungspolitik“, verlas Heinrichs. Bürgermeisterin Targnion, die aufgrund einer Erkrankung ihr Amt zwei Jahre hatte ruhen lassen, tritt bei der Kommunalwahl im Oktober nicht noch einmal an. Heinrichs will daher nach der Wahl mit einer neuen Stadtspitze Verviers‘ „weitere Gespräche über die Ausgestaltung der Städtepartnerschaft führen“. Diese besteht 2025 dann seit 55 Jahren. Gegenseitige Besuche seien dann auch vorgesehen.

Uwe Köhler

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