Monheim: Haus-Bürgel-Aktionstag - so ging es ab

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Monheim: Haus-Bürgel-Aktionstag - so ging es ab

Am vergangenen Wochenende fand in Monheim der lang erwartete Haus-Bürgel-Aktionstag statt. Dieses Ereignis zog zahlreiche Besucher an, die sich für die Sanierung des historischen Haus Bürgel interessierten. Die Veranstaltung bot eine einzigartige Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen des restaurierten Anwesens zu werfen und sich über den aktuellen Stand der Arbeiten zu informieren. Zahlreiche Aktivitäten und Workshops wurden angeboten, um die Besucher aktiv in den Prozess der Sanierung einzubinden. In diesem Artikel erfahren Sie, wie der Haus-Bürgel-Aktionstag ablief und was die Besucher erleben konnten.

Römerzeitliche Lebenskunst: HausBürgelAktionstag in Monheim

Bekleidet mit einer Tunika, wie sie Männer im alten Rom getragen haben, steht Hans-Werner Berg am römischen Backofen. Er hat die Brote gerade hineingeschoben. „Bei der Temperatur von etwa 230 Grad, die wir gerade haben, beträgt die Backzeit rund 20 Minuten“, erklärt er den umstehenden Interessenten. Berg ist Mitglied der 1. Römercohorte Opladen.

Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Lebensumstände und den Alltag des römischen Militärs und seines zivilen Umfeldes zu beleuchten. Am Sonntag bot sich das auf Haus Bürgel besonders an: Bei freundlichem Wetter und warmen Temperaturen lockte das ehemalige Römerkastell mit einem breiten Angebot zum Tag des offenen Denkmals. Tausende Menschen – junge wie alte – statteten Haus Bürgel aus diesem Anlass einen Besuch ab.

Info: Haus Bürgel ist Unesco-Welterbe

Info: Haus Bürgel ist Unesco-Welterbe

Zu Zeiten der Römer war Haus Bürgel ein Militärkastell mit zwölf Türmen und zwei Toren. Die ältesten in Bürgel gefundenen Spuren römischer Besiedlung stammen aus dem 1. Jahrhundert. Welterbe Haus Bürgel zählt zu einem von insgesamt 44 archäologischen Fundplätzen am niedergermanischen Limes, die seit einigen Jahren Unesco-Weltkulturerbe sind.

Wer wollte, konnte das frischgebackene Brot gleich auch probieren. Hierbei handelte es sich allerdings nicht um gewöhnliches Gebäck, sondern um Brot, das nach überlieferten Rezepten hergestellt wurde: zum Beispiel Mostbrot. Es enthält unter anderem Schafskäse und wird auf Lorbeeren gebacken. Durch weitere Gewürze erhält es einen besonderen Geschmack.

Ministerin Scharrenbach entdeckt mit Kindern Haus Bürgel

Zu Besuch in Monheim – Ministerin Scharrenbach entdeckt mit Kindern Haus Bürgel. Zu dem Gebäck servierte Hobby-Römer Berg Moretum – eine Paste, die aus Käse, Knoblauch und Kräutern besteht. Bei den Besuchern kam die Kreation gut an. „Das schmeckt sehr lecker, würziges Brot sollte zurückkommen“, sagte der 27-jährige Tim, der Haus Bürgel am Wochenende mit Freunden einen Besuch abstattete.

Für ihn war das ehemalige Römerkastell auch deshalb gut erreichbar, weil zwischen dem Benrather S-Bahnhof und Monheim Mitte am Sonntag ein kostenloser Shuttlebus pendelte. Auf der Wiese hinter dem Herrenhaus tummelten sich unterdessen bewaffnete Römer der Interessengemeinschaft „Classis Augusta Germanica“. Sie zeigten kurze Vorstellungen mit militärtaktischen Übungen, wie sie in früheren Jahrhunderten tatsächlich auch auf Haus Bürgel stattgefunden haben könnten.

Benjamin, Linnea und Jonas ließen es sich nicht nehmen, Wolfgang Drees von Haus Bürgel über die Armbrust zu schauen. Die Waffe fand unter anderem in der römischen Jagd Verwendung. Inspiriert von Kleidung und Bewaffnung der Römer konnten Kinder an einem großen Bastelstand sogar ihre eigenen Schwerter, Schilde und Schatztruhen herstellen und bunt bemalen – aus ungefährlicher Wellpappe.

Viele Angebote für alle

Viele Angebote für alle

Auch abseits der Römer präsentierten sich zum Aktionstag viele Vereine und Organisationen an den zahlreichen Ständen. Vertreten war unter anderem Monshiners'. Sie stellen Liköre her und nutzen dafür Obst, das unter anderem aus dem Monheimer Rheinbogen kommt. Konkret verarbeiten sie etwa Äpfel, Birnen und Pflaumen. „Wir haben Exotik vor der Haustür, wir müssen sie einfach nur nutzen“, sagt Felix Lohmann von den Monshiners‘.

An einem anderen Stand wurde das Monheimer Blonde-Bier 4019 angeboten. Auch für Geschichts- und Kulturinteressierte gab es viel zu erleben. So fanden am Sonntag gleich mehrere kostenfreie Führungen durch das Römische Museum sowie über die Streuobstwiese statt. Außerdem war der Eintritt zu den Ausstellungsräumen und zum gesamten Gelände den gesamten Tag über kostenfrei. Andere Angebote waren für wenig Geld erhältlich.

Für zwei Euro durften die jüngsten Besucher Ponyreiten – und sich gleich danach auf einer Hüpfburg austoben, gestaltet nach dem Vorbild des ehemaligen Römerkastells. Während viele Menschen im Innenhof aßen und tranken, erkundeten einige den historischen Nutzgarten mit zahlreichen Kräutern, der am Außenpfad liegt. „Es ist schon spannend, wie viele Gewürze sich seit der Römerzeit bei uns gehalten haben – im Gegensatz zu den alten Römern selbst“, sagte Jannick und schmunzelte.

Sein Freund Lars zeigte sich von der generellen Vielfalt an Angeboten auf Haus Bürgel begeistert. „Das ist einfach ein schönes Fest“, sagte er. Ähnlich zufrieden zeigte sich am Ende des Tages auch Anna-Lena Weber, Leiterin des Römischen Museums Haus Bürgel. Besonders habe sie gefreut, dass viele Kinder bereits mit Römerausstattung zum Fest gekommen seien. „Dass zeigt, wie groß das Interesse an dem Thema ist“, sagte sie.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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