Nach Andreas Ulmann: Erkelenz benötigt neuen Behindertenbeauftragten
Die Stadt Erkelenz steht vor einer wichtigen Personalentscheidung. Andreas Ulmann, der langjährige Behindertenbeauftragte, hat sein Amt niedergelegt. Damit entsteht eine Vakanz, die so schnell wie möglich gefüllt werden muss. Die Stadtverwaltung Erkelenz sucht nun einen neuen Behindertenbeauftragten, der sich für die Belange von Menschen mit Behinderungen einsetzt. Die Aufgaben des neuen Amtsinhabers werden vielfältig sein: Barrierefreiheit in der Stadt sichern, Inklusion fördern und die Interessen von Menschen mit Behinderungen vertreten. Es ist zu hoffen, dass die Stadtverwaltung schnell einen geeigneten Kandidaten findet, um die Arbeit von Andreas Ulmann fortzusetzen.
Andreas Ulmann verlässt sein Amt: Erkelenz sucht Nachfolger für Behindertenbeauftragten
Neun Jahre lang hat sich Andreas Ullmann als ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter in Erkelenz für die Gleichstellung und Teilhabe von Menschen mit Behinderung eingesetzt. Und das sind deutlich mehr Menschen, als man vielleicht denken würde: Knapp 19 Prozent aller Erkelenzer haben einen Behinderungsgrad von 20 Prozent, zehn Prozent sind mit einem Grad von 50 oder mehr sogar schwerbehindert.
Zum Jahresende wird Ullmann allerdings von seinem Posten ausscheiden, aus persönlichen Gründen, wie er sagt. Im gleichen Atemzug betont Ullmann allerdings, dass es keinesfalls böses Blut oder Unstimmigkeiten gegeben habe: „Ich habe mit der Stadtverwaltung immer super zusammengearbeitet. Wir haben viel verändert, umgesetzt und verbessert. Und das war nur möglich, weil alle beteiligten Stellen in der Verwaltung mich immer voll unterstützt haben.“
Der 64-Jährige, der mit seiner anderen Tätigkeit als Rentenberater ebenfalls alle Hände voll zu tun hat und zudem auch noch Kassierer beim Städtischen Musikverein ist, will in Zukunft etwas kürzer treten. Das sei mit dem Posten des Behindertenbeauftragten nicht mehr vereinbar – zumindest nicht so, wie Ullmann das Amt interpretierte.
Ein umtriebiger Kommunikator
In der Stadt hat er sich als umtriebiger Kommunikator einen Namen gemacht. Auch ihm ist es zu verdanken, dass nach Ende des Innenstadt-Umbaus weite Teile des Zentrums und auch alle wichtigen öffentlichen Gebäude barrierefrei zugänglich sind. Ullmann gilt dabei als Pragmatiker, wollte nie etwas erzwingen: „Niemand kann ernsthaft erwarten, dass innerhalb eines Jahres an jeder Straße die Bordsteine abgesenkt werden oder alle Bushaltestellen im Kreis barrierefrei umgebaut werden. Wer soll das denn bezahlen?“, sagt er. „Wichtig ist, dass sich die Stadt kontinuierlich verbessert und die Barrierefreiheit bei jeder Maßnahme mitdenkt. Und das schaffen wir in Erkelenz.“
Dahinter stecke allerdings ein erheblicher Zeitaufwand. „Mir war immer wichtig, dass ich immer nur an zuständige Stellen verweise. Dafür braucht man keinen Behindertenbeauftragten. Die entsprechenden Anträge für die anfragenden Personen zu erstellen, war für mich selbstverständlich.“ Oftmals sei es dabei gar nicht direkt um Behinderungen gegangen, sondern um alle Lebenslagen. „Außer Eheberatung habe ich eigentlich alles gemacht“, scherzt Ullmann.
Die Suche nach einem Nachfolger
Die Stadt Erkelenz sucht nun einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin, idealerweise ebenfalls mit Behinderung. Wer sich bewerben möchte, kann sich im Rathaus melden.
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