Nach Ermordung von Hisbollah-Führer: Israel warnt den Iran
In der Nacht zum Dienstag ermordeten unbekannte Täter den hochrangigen Hisbollah-Führer Mohammed Hejazi in Damaskus. Die Hisbollah, eine schiitische Miliz, beschuldigt Israel, hinter dem Anschlag zu stecken. In einer ersten Reaktion warnete Israel den Iran, dass es nicht dulden werde, dass die Hisbollah von iranischem Boden aus Anschläge gegen Israel plant. Die Spannungen zwischen Israel und dem Iran haben damit einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Frage ist, wie sich die Situation in den kommenden Tagen entwickeln wird.
Israel warnt Iran vor Angriff nach Tötung von Hisbollah-Chef
Die Situation im Nahen Osten ist nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah durch Israels Armee hochexplosiv. Der Iran forderte den UN-Sicherheitsrat in einem Brief zu einer Dringlichkeitssitzung auf. Wann es zu so einem Treffen kommen könnte, ist ungewiss.
Netanjahu: Tod von Nasrallah markiert historischen Wendepunkt im Nahen Osten
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warnte den Iran vor einem Angriff auf sein Land. „Und an das Regime der Ajatollahs sage ich: Wer uns angreift, den greifen wir an“, sagte Netanjahu vor Medienvertretern in Tel Aviv. „Es gibt keinen Ort im Iran oder im Nahen Osten, den Israels langer Arm nicht erreichen kann“, drohte Netanjahu.
Israelische Armee greift Hisbollah-Stellungen an
Die israelische Armee griff unterdessen in der Nacht nach eigenen Angaben erneut Stellungen der Hisbollah-Miliz im Libanon an. Wie die Armee am Morgen mitteilte, attackierte die Luftwaffe Dutzende Ziele im nördlichen Nachbarland. Dazu gehörten Abschussrampen, die auf israelisches Gebiet gerichtet gewesen seien, Waffenlager sowie weitere „terroristische Infrastruktur“ der proiranischen Miliz.
In der Nacht gab es derweil im Norden Israels erneut Raketenalarm. Im Laufe des vergangenen Tages seien Hunderte Stellungen der Miliz im gesamten Libanon angegriffen worden, hieß es weiter.
Hisbollah bestätigt Tod von Anführer Hassan Nasrallah
Die Hisbollah bestätigte den Tod ihres Anführers Hassan Nasrallah. Netanjahu sprach von einem historischen Wendepunkt. Die US-Regierung ordnete die Ausreise von Angehörigen ihrer Diplomaten im Libanon an. Grund sei die unsichere und unvorhersehbare Lage in Beirut, hieß es.
Iran fordert UN-Sicherheitsrat zu Dringlichkeitssitzung auf
In einem Brief an das mächtigste UN-Gremium forderte Irans UN-Botschafter Amir Saeid Iravani, den UN-Sicherheitsrat zu einer Dringlichkeitssitzung auf. Netanjahu bezeichnete die gezielte Tötung von Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt als die „Abrechnung mit einem Massenmörder“.
Netanjahu: Nasrallah war ein Turbo der vom Iran geschaffenen „Achse des Bösen“
„Er war nicht nur irgendein Terrorist, sondern der Terrorist schlechthin“, sagte Netanjahu. Der Hisbollah-Chef habe sich der Ermordung zahlloser Israelis, hunderter Amerikaner und dutzender Franzosen schuldig gemacht, sagte Israels Ministerpräsident.
USA unterstützen Israels Recht auf Selbstverteidigung
US-Präsident Joe Biden bezeichnete Israels Tötung von Nasrallah als „Maßnahme der Gerechtigkeit“ für die Opfer seiner vier Jahrzehnte währenden Terrorherrschaft. Die USA unterstützten weiterhin Israels Recht auf Selbstverteidigung gegen die Hisbollah und andere vom Iran unterstützte Terrorgruppen, sagte Biden in einer Stellungnahme.
Deutschland warnt vor Reise in den Libanon
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bezeichnete die Lage im Nahen Osten nach dem Tod Nasrallahs als „brandgefährlich“. Deutschland, die USA und viele andere westliche Staaten fordern ihre Staatsbürger dringend dazu auf, den Libanon zu verlassen.
UN: Zehntausende nach Syrien geflohen
Seit Ausbruch der Kämpfe zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär vor fast einem Jahr wurden den Behörden zufolge mehr als 1.600 Menschen im Libanon getötet, darunter rund 300 Frauen und Kinder. Ein Großteil starb bei israelischen Angriffen in den vergangenen zehn Tagen. Nach UN-Angaben flohen bisher mehr als 50.000 Menschen ins Bürgerkriegsland Syrien.
Schreibe einen Kommentar