Die Pilzvergiftung ist ein lebensbedrohliches Ereignis, das insbesondere für Kinder gravierende Folgen haben kann. Wenn die Leber oder andere Organe geschädigt werden, ist eine Transplantation oft die einzige Chance auf Rettung. Doch leider müssen Kinder aufgrund des Organmangels immer länger auf eine solche Operation warten. Dies hat dramatische Auswirkungen auf die Überlebensrate der jungen Patienten. In diesem Artikel werden wir untersuchen, warum es zu diesem Mangel kommt und wie dies die Gesundheit der Kinder beeinträchtigt.
Pilzvergiftung: Warum Patienten auf Lebertransplantation warten müssen
Vier Menschen, darunter drei Kinder im Alter von fünf bis 15 Jahren, werden derzeit im Essener Uniklinikum intensivmedizinisch behandelt, nachdem sie durch den Verzehr von Knollenblätterpilzen akutes Leberversagen erlitten haben. Die Kinder stammen nicht aus Nordrhein-Westfalen, zwei von ihnen wurden aus dem Saarland nach Essen gebracht.
Knollenblätterpilzgift: Organspende-Not für Kinder in Lebensgefahr
Die drei Kinder befinden sich in lebensbedrohlichem Zustand und benötigen dringend eine Notfalltransplantation. Auch der Vater eines der Kinder wird behandelt. Experten warnen, dass die Wartezeit auf eine geeignete Leber bei Kindern oft länger sein kann, da die Größe des Organs ein Problem darstellt.
Die Suche nach geeigneten Spenderlebern erfolgt mit oberster Priorität im europäischen Raum. Doch selbst in eiligen Fällen wie diesem müssen Kinder oft länger warten, bis ein passendes Organ gefunden wird.
Die Deutsche Leberstiftung erklärt, dass in solchen Fällen meist innerhalb von Stunden oder binnen zwei bis drei Tagen eine Transplantation erfolgt. Allerdings sei es bei Kindern schwieriger, eine geeignete Leber zu finden.
Das Problem der Größe des Organs ist ein wichtiger Faktor. Experten erläutern, dass man eine Leber auch auf zwei Personen teilen kann, was als Split-Leber bezeichnet wird. Doch in einer High-Urgency-Situation wie dieser wird dies nicht als erste Option in Betracht gezogen.
Die Universitätsmedizin Essen gehört zu einem der wenigen Lebertransplantationszentren in Deutschland. Der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin II am Uniklinikum Essen, Lars Pape, hatte bestätigt, dass die Kinder bei Eurotransplant über die Warteliste als hochdringlich gelistet seien.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Ungefähr 800 Lebertransplantationen werden in Deutschland jährlich durchgeführt. Im vergangenen Jahr waren es 868 Fälle, 2022 waren es 748 Transplantationen und 2021 waren in 834 Fällen Spenderlebern transplantiert worden.
Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) weist darauf hin, dass es nicht einfach ist, eine passende Leber zu finden. Ende 2023 warteten fast 8.400 Personen auf ein Spenderorgan, davon standen mehr als 6.500 Menschen auf der Warteliste für eine Niere.
Die Notwendigkeit einer Organspende wird von Experten immer wieder betont. NRW-Gesundheitsminister Laumann fordert eine Widerspruchslösung bei Organspende, um die Zahl der Spenderorgane zu erhöhen.
Schreibe einen Kommentar