Nach Trump-Äußerung: Lütz kritisiert Märtyrer-Begriff - 'Bei Trump zählt die Story' (Según la declaración de Trump: Lütz critica el término mártir -

Im Anschluss an die umstrittene Äußerung des US-Präsidenten Donald Trump hat der deutsche Politiker Lütz scharfe Kritik am Märtyrer-Begriff geäußert. Lütz wirft Trump vor, dass bei ihm nicht die Fakten, sondern die Story zählt. Damit zielt der deutsche Politiker auf die Tendenz Trumps ab, die Realität zu manipulieren und die Medien zu instrumentalisieren. Die Debatte um den Märtyrer-Begriff und die Funktionsweise von Trumps Politikstil hat nun eine neue Dimension erreicht. In den folgenden Zeilen werden wir die Hintergründe und Konsequenzen dieser Kontroverse näher beleuchten.

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Trump nach Attentat: Lütz kritisiert Märtyrer-Begriff

Nur knapp ist der frühere US-Präsident Donald Trump einem Mordanschlag entgangen. Am Tag darauf meldete er sich mit religiös aufgeladenen Worten in seinem eigenen digitalen Netzwerk bei seinen Anhängern. „Allein Gott hat das Undenkbare verhindert“, schrieb Trump. Nun sei es „wichtiger denn je, dass wir vereint bleiben und dass wir unseren wahren Charakter als Amerikaner zeigen“. „Das Böse“ dürfe nicht obsiegen.

Evangelikale Anhänger wie der Präsident der Billy Graham Evangelistic Association sagten, es sei „offensichtlich, dass Gottes schützende Hand über ihm lag“.

Ein Gespräch mit dem Psychoanalytiker und Theologen Manfred Lütz

Ein Gespräch mit dem Psychoanalytiker und Theologen Manfred Lütz

Donald Trump wird von evangelikalen Kreisen in den USA ohnehin schon wie ein Heilsbringer verehrt. Wie werden diese Kreise auf das Attentat reagieren?

Lütz: Wir sind jetzt wirklich im Bereich der Spekulation. Aber natürlich werden diese Kreise sich in ihrer Verehrung durch das Attentat nicht beirren lassen. Mag sein, dass sie das nochmal antreibt. „Trump ist für seine Anhänger jetzt der Märtyrer für die USA“.

Nachdem Trump am Ohr getroffen wurde, ist er gleich wieder auf die Füße gekommen und hat kämpferisch die Faust gereckt. Wie deuten Sie diese Geste?

Lütz: Die Geste zeigt, dass er mit seiner Rolle inzwischen völlig identifiziert ist. Ich erinnere mich beim Attentat auf Ronald Reagan noch sehr gut an den ungläubigen und fassungslosen Gesichtsausdruck Reagans. Da war ein alter Mann, dem verständlicherweise die Angst vor dem Tod ins Gesicht geschrieben stand, ganz anders als jetzt bei Trump. Reagan war in diesem Moment offensichtlich nicht der Präsident, man sah da den Privatmann.

Das Attentat und die politische Story

Das Attentat und die politische Story

Wie wird das Attentat den weiteren Wahlkampf beeinflussen?

Lütz: Wie gesagt, Trump fiel auch in dieser Situation nicht aus der Rolle, er versteht es, alles für sich zu nutzen und ich bin sicher, er wird auch das für sich nutzen.

Was macht aus einem Menschen einen Märtyrer im christlichen Sinne und was davon trifft auf Trump zu, was nicht?

Lütz: Die Christen verehrten und verehren als Märtyrer nur heiligmäßige Menschen, nicht jeder, der Opfer eines Attentats wird, ist heiligmäßig, Trump zum Beispiel nicht. Der Auschwitzüberlebende Jehuda Bacon hat mir gesagt, dass eben Auschwitzopfer natürlich auch nicht automatisch beeindruckende Persönlichkeiten gewesen sind. Bei Trump zählt allerdings bekanntlich nicht die Wahrheit, sondern die Story. Ich bin sicher, er wird aus diesem Attentat eine effektvolle Story machen, man darf gespannt sein. Er wird sich sicher bemühen, ein wenig zumindest von der Aura eines Märtyrers zu profitieren.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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