Neue VW-Krise könnte auch Partner aus NRW betreffen
Die Volkswagen AG steht vor einer neuen Herausforderung. Nachdem das Unternehmen in den letzten Jahren bereits mit mehreren Krisen konfrontiert war, könnte sich nun eine weitere Schwierigkeit abzeichnen. Laut aktuellen Berichten könnte die Krise auch Partner aus Nordrhein-Westfalen betreffen. Dies würde zu einer weiteren Belastung der regionalen Wirtschaft führen. Die Frage, die sich stellt, ist, wie die Folgen dieser Krise für die Regionalwirtschaft und die Arbeitsplätze in NRW sein werden.
VWKrise: Zulieferer in NRW auch von Sparkurs betroffen
Der neue Sparkurs von Volkswagen, einschließlich eventueller Werkschließungen, wird auch Folgen für Zulieferer in Nordrhein-Westfalen haben. Branchenexperten machen darauf aufmerksam, dass die Zulieferer in NRW auch von den Konsequenzen betroffen sein werden.
Weniger Arbeit für Zulieferer
„Wenn VW insgesamt in Deutschland weniger Autos baut, ist auch für die vielen Zulieferer aus NRW weniger zu tun“, sagt Ferdinand Dudenhöffer, Leiter des Zentrums für Automobilforschung CAR in Bochum. Er sieht aber keine Alternative zu einem radikalen Sparkurs in Deutschland: „Die Kosten in den hiesigen Werken sind deutlich höher als an vielen anderen Standorten im Ausland. Also muss VW in der Heimat die Kapazitäten senken, um insgesamt wettbewerbsfähiger zu werden.“
Konsequenzen für die Branche
Er rechnet damit, dass Zulieferer ihre Produktion dann entsprechend verlagern. Dudenhöffer meint, die aktuelle Krise von Thyssenkrupp hänge zumindest indirekt auch mit den Schwierigkeiten bei VW zusammen, weil der harte Wettbewerb auch auf die Stahlpreise drücke. Stefan Bratzel, Leiter des Zentrums für Automanagement Bergisch Gladbach, sagt, mit dem Wechsel zur E-Mobilität würden der Branche „enorme Umbrüche“ bevorstehen. 20 Prozent der Jobs würden fast sicher wegfallen, möglicherweise auch mehr.
Innovationsdruck für die Branche
„Die Unternehmen müssen innovativer werden, sie müssen schneller werden und die müssen ihre Kosten massiv senken.“ Dies treffe auch die in NRW tätigen Zulieferer massiv. Thyssenkrupp, aber auch viele andere Partnerfirmen von VW hätten beispielsweise das Problem, dass die Energiekosten in Deutschland hoch seien. „Wir brauchen eine neue Aufbruchstimmung rund um die Autoindustrie in Deutschland. In den nächsten drei oder vier Jahren muss sich sehr viel bewegen.“
Politische Reaktionen
Alarmiert ist auch CDU-Chef Friedrich Merz. „Deutschland ist nicht mehr wettbewerbsfähig genug“, sagte er in Osnabrück. VW sei vom Vorstand zum „Sanierungsfall“ erklärt worden, so der Parteivorsitzende. Dudenhöffer sieht die Lage zum Teil wie Merz: Es sei auffällig, dass es im VW-Konzern den ausländischen Ablegern Seat und Skoda relativ gut gehe, wohingegen die Stamm-Marke VW im Inland zu hohe Kosten habe. Audi in Ingolstadt laufe allerdings halbwegs gut.
Keine staatlichen Rettungsversuche
Die „Wirtschaftsweise“ Veronika Grimm warnt vor staatlichen Rettungsversuchen für Standorte. „Der Staat sollte sich da raushalten“, sagte Grimm unserer Redaktion. „Es kann durchaus zu Werkschließungen kommen. Die Automobilindustrie ist in einem Strukturwandel.“ Zwar habe der Staat durchaus eine Rolle, wenn es darum gehe, den Strukturwandel zu begleiten, räumte sie ein. „Direkt die Automobilindustrie zu retten, halte ich aber nicht für den richtigen Weg.“
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