Neuss: So feierte ich mein erstes Schützenfest

Neuss: So feierte ich mein erstes Schützenfest

In der Stadt Neuss fand jüngst ein großes Volksfest statt, das Schützenfest, ein traditionelles Ereignis, das Jahr für Jahr Hunderte von Besuchern anzieht. Als Neuling in dieser Stadt war ich neugierig, was mich erwartete und wie ich dieses Fest erleben würde. In diesem Artikel möchte ich euch von meinem ersten Schützenfest-Erlebnis in Neuss erzählen. Von der Vorbereitung bis hin zum Höhepunkt des Festes werde ich euch alle Einzelheiten schildern und euch einen Einblick in die Welt des Schützenfestes geben.

Neuss feiert: Ein erstes Schützenfest, das ich nie vergessen werde

Nach der Veranstaltung Schützenfest für Anfänger, die ich zur Einstimmung besucht habe, folgt jetzt das richtige Fest. Und genau wie es Rolf Lüppertz bei der Stadtführung bereits versprach: Der Marktplatz verwandelt sich wirklich zu einem großen Schauplatz.

Mehr als 7600 Schützen und Musiker ziehen am Sonntag über den Markt, um Schützenkönig Christoph Heusgen und seinen Gästen die Ehre zu erweisen. Es ist eine prächtige Kulisse. Die Sonne scheint, die Tribünen füllen sich nach und nach und von dem Rathausbalkon winkt Königin Ina Heusgen.

Es erinnert mich an die britische Königsfamilie – gerade wegen der Uniformen und der Reiter, die sehr majestätisch aussehen. Berührungspunkte hat Neuss dann doch mit Großbritannien: Zumindest der spektakuläre Hut der Königin, den sie aus England hat kommen lassen, wie ich erfahre.

Tradition und Feststimmung: Mein Erlebnis auf dem Neusser Schützenfest

Was in die gut gepackte Tribünen-Tasche gehört? Neusser Schützenfest-Besucherinnen erzählen. Als ich auf dem Marktplatz stehe, bin ich zunächst einmal ziemlich verwirrt: Welcher Korps trägt welche Uniform? Wieso werden Blumen in Hörnern getragen? Und was hat es eigentlich mit den Befehlen Blick geradeaus und Blick nach rechts während der Königsparade auf sich?

Mir wurde erklärt, dass es insgesamt zehn Korps gibt – das sind quasi die einzelnen Mannschaften des Vereins. Tatsächlich laufen sie immer im gleichen Schritt, ich zähle teilweise 18 Männer in einer Reihe. Beeindruckend finde ich auch die Fahnenschwenker, die ebenso synchron über den Marktplatz ziehen.

Neuss ist aus dem Heusgen! Die gute Stimmung zeigt sich besonders, als die Grenadiere Des Neussers Freud' und Lust singen: Alle reißen die Hände in die Luft, egal ob auf der Tribüne, am Straßenrand oder auf dem Balkon.

Was ich schön finde ist, dass auch junge Menschen im Schützenwesen inkludiert sind. Edelknabenkönig Samuel Appelfeller gibt mir den Tipp, die Kirmes und alles um das Fest herum einfach zu genießen – als ich erzähle, dass ich noch nie auf dem Schützenfest war, schauen die Edelknaben verwundert: Das gibt es noch?, fragen sie und lachen.

Während der Parade ist dann wieder Disziplin angesagt: Dabei schaue ich in ziemlich ernste Gesichter. Als sie am Schützenkönig und an den Ehrengästen vorbei marschieren, werden die Schützen aufgefordert, nach rechts zu schauen. Nun verstehe ich auch, wieso diese Befehle sogar im Boden der Neusser Innenstadt verankert sind.

Ruft ein Familienmitglied einem Schützen etwas zu, verändert sich der Blick sofort. Und trotz aller Ernsthaftigkeit wird eifrig gewunken. Ein Schütze ruft sogar Ich liebe dich zu seiner Frau, die auf der Tribüne sitzt. Sofort denke ich an die Stadtführung mit Rolf Lüppertz, der uns die Tür am Quirinus-Münster zeigte: Am Rande der Parade ist dort ein Liebespaar abgebildet.

Jetzt wo ich das Schützenfest selbst erlebt habe, teile ich Lüppertz Worte: Es geht um Tradition, Zusammenkommen und um die Liebe zur Stadt und zum Brauchtum.