Neusser Sanitäter ermöglichen verletzten Jungen Besuch des EM-Turniers
In einer herausragenden Aktion haben die Neusser Sanitäter einem schwer verletzten Jungen ermöglicht, das EM-Turnier zu besuchen. Der Junge, der aufgrund seiner Verletzung nicht in der Lage war, das Turnier selbst zu besuchen, erhielt durch die engagierten Sanitäter die Möglichkeit, das Ereignis hautnah mitzuerleben. Die Sanitäter aus Neuss haben damit bewiesen, dass sie nicht nur fachlich kompetent, sondern auch mitfühlend und hilfsbereit sind.
Zwei angehende Sanitäter ermöglichen verletztem Jungen EMBesuch
Denken Ruben Hartweck und Elaine Kleindienst an die gerade zurückliegende Fußball-Europameisterschaft zurück, denken sie vor allem an ihren Einsatz mit dem Herzenswunsch-Krankenwagen der Malteser.
Die beiden angehenden Notfallsanitäter, die ihre dreijährige Ausbildung auf der Rettungswache Nord der Malteser an der Kaarster Straße absolvierten, lernten bei diesem ehrenamtlichen Einsatz Yurii kennen, einen neun Jahre alten Jungen aus der Westukraine.
Yurii war Opfer eines russischen Angriffs auf die örtliche Sportanlage in seiner Heimatstadt, bei dem es zu einer gewaltigen Gasexplosion kam. Er erlitt 80 Prozent Hautverbrennungen am ganzen Körper und wurde im vergangenen Herbst über das von der Europäischen Union geförderte MedEvac-Programm für ukrainische Kriegsverletzte mit seinen Familien nach Deutschland gebracht und in der Kölner Kinderklinik Amsterdamer Straße behandelt.
Eine besondere Überraschung
Zur Fußball-EM gab es für Yurii und seinen elfjährigen Freund Yevhen, der sich ebenfalls in Deutschland befindet, eine große Überraschung: Der ukrainische Botschafter hatte ihnen Karten für das Länderspiel in Düsseldorf geschenkt.
Die Freude war groß – aber wie ließe sich ein Stadionbesuch logistisch hinbekommen? Anita Loeschcke, Malteser-Patientenlotsin, wollte ihnen diesen Wunsch unbedingt erfüllen und mobilisierte ehrenamtliche Helfer, die die Fahrt für Yevhen und seinen Vater übernahmen – von der Rehaklinik in Hattingen zum Stadion und zurück.
Yurii hingegen musste medizinisch betreut transportiert werden. So kam der Malteser Herzenswunsch-Krankenwagen ins Spiel. Als Begleiter stellten sich die beiden Malteser-Azubis Hartweck und Kleindienst aus Neuss zur Verfügung.
Ein besonderer Wunsch wird wahr
Die beiden 21-Jährigen seien im Ehrenamt der Neusser Malteser groß geworden, berichtet Tim Gladis, der stellvertretende Stadtbeauftragte. „Sie wollten diese Tour gerne machen“, sagt Gladis. Ehrenamtlich und über ihren Job auf der Rettungswache hinaus.
So wurde der große Wunsch der beiden Kinder, gemeinsam ein EM-Spiel live erleben zu dürfen, wahr. Hartweck und Kleindienst holten Yurii in Begleitung seines Vaters und einer Kinderkrankenschwester der Klinik in Köln ab und brachten alle nach Düsseldorf – und nach diesem außergewöhnlichen Tag auch wieder zurück.
Yurii und Yevhen konnten das Spiel bis zum Ende der Partie mitverfolgen und über den 1:2-Sieg der ukrainischen Nationalmannschaft jubeln.
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