Nordrhein-Westfalen: Bei diesen Arzneimitteln treten nun Engpässe auf

Nordrhein-Westfalen: Bei diesen Arzneimitteln treten nun Engpässe auf

In Nordrhein-Westfalen herrscht derzeit eine besorgniserregende Lage im Gesundheitswesen. Laut aktuellen Berichten treten bei bestimmten Arzneimitteln nun Engpässe auf. Dies betrifft insbesondere Medikamente, die für die Behandlung von chronischen Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes und Bluthochdruck verwendet werden. Die Gründe für diese Lieferengpässe sind noch unklar, aber die Folgen für die betroffenen Patienten sind bereits spürbar. Wir werden in diesem Artikel näher auf die Auswirkungen dieser Entwicklung eingehen und mögliche Lösungen aufzeigen.

Arzneimittelengpässe in NRW: Antibiotika, Asthma-Mittel und Kochsalzlösung fehlen

In Nordrhein-Westfalen herrscht eine schwierige Lage bei der Versorgung mit Arzneimitteln. Rund 500 Medikamente sind von Lieferengpässen betroffen, was Patienten und Apotheken viel abverlangt. Insbesondere fehlen Antibiotika, Asthma-Mittel und Kochsalzlösung.

Kochsalzlösung in Mangel: NRW-Landesgesundheitsminister reagiert

Kochsalzlösung ist ein wichtiger Bestandteil bei Operationen, Infusionen und zum Spülen von Wunden. Doch viele Hersteller können die öffentlichen Apotheken nicht mehr ausreichend beliefern. NRW-Kliniken können laut Land nur noch 80 Prozent ihres Bedarfs decken.

Für die Lösung des Problems will der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) den Import von Kochsalzlösung erlauben. Kochsalzlösungen sind elementar bei Operationen und auch in der Krebstherapie. Deswegen nutzen wir alle Möglichkeiten, um Lieferengpässe zu vermeiden, und werden den Import erlauben, sagte Lauterbach.

Antibiotika-Mangel: Breitbandantibiotika für Kinder und Babys fehlen

Ein besonderer Engpass besteht bei Antibiotika-Säften für Kinder und Babys. Insbesondere fehlen Azithromycin und Clarithromycin, die wichtige Mittel bei Keuchhusten und Lungenentzündungen durch Mykoplasmen sind.

Für Erwachsene stehe alternativ Doxycyclin zur Verfügung, das aber in Deutschland schon seit Wochen nicht mehr verfügbar sei. Der Mangel von Doxycyclin soll jetzt durch Arzneipackungen, die eigentlich für Kamerun produziert wurden, aufgefangen werden, sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein.

Rabattverträge und Abhängigkeit von asiatischen Herstellern

Ein weiterer Grund für die Engpässe sind die Rabattverträge der Krankenkassen, die Hersteller zu niedrigen Preisen zwingen. Dies führt dazu, dass Hersteller sich zurückziehen oder auf teurere Medikamente umstellen.

Zudem ist Deutschland stark abhängig von asiatischen Herstellern, insbesondere aus China und Indien. 60 Prozent der Arzneien kommen aus Asien, sagte die FDP.

Gesamtlage: Patienten und Apotheken in Sorge

Die Gesamtlage ist prekär, wie Andreas Gassen, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), betonte. Die Lage ist prekär. Wir haben ein Lieferproblem, aber wir haben Gott sei Dank kein Problem, dass wir akut irgendetwas verschieben müssen.

Insgesamt sind rund 500 Medikamente von Lieferengpässen betroffen. Der Landtag fordert, sich unabhängiger zu machen, doch das große Zurückholen der Hersteller kostet Geld. Wenn wir die Resistenz der Arzneimittelherstellung in Europa wollen, dann werden Arzneimittel tendenziell teurer, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).