Nordrhein-Westfalen - Wirtschaft im Umbruch: Wie kleine Stadtwerke von Start-ups profitieren

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Nordrhein-Westfalen - Wirtschaft im Umbruch: Wie kleine Stadtwerke von Start-ups profitieren

Das Bundesland Nordrhein-Westfalen steht im Zentrum eines tiefgreifenden Wandels. Die digitale Transformation und der Klimawandel fordern die traditionelle Wirtschaftsstruktur heraus. Doch inmitten dieser Veränderungen bieten sich auch neue Chancen für die kommunale Wirtschaft. Insbesondere kleine Stadtwerke können von der Zusammenarbeit mit Start-ups profitieren. Durch die Kombination von innovativen Ideen und etablierten Strukturen können sie ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern und sich langfristig stabilisieren. In diesem Artikel werden wir zeigen, wie kleine Stadtwerke in Nordrhein-Westfalen von dieser Zusammenarbeit profitieren können und wie sie sich auf die Zukunft vorbereiten.

Nordrhein-Westfalen: Startups helfen kleinen Stadtwerken bei der Energiewende

Nordrhein-Westfalen: Startups helfen kleinen Stadtwerken bei der Energiewende

Als Hind Seiferth 2020 ihr Unternehmen Unigy in Essen gründete, war der Zeitpunkt eigentlich nicht besonders gut gewählt. Die Corona-Pandemie hatte gerade begonnen und machte es unmöglich, mit potenziellen Kunden persönlich in Kontakt zu kommen. Doch irgendwie klappte es. „Wir haben alles per Mail gemacht und am Anfang lief es wirklich schleppend – doch nach einer Zeit konnten wir mit unserer Idee überzeugen und zeigen, dass sie auch unter erschwerten Bedingungen funktioniert“, sagt Seiferth.

Inzwischen unterstützen die 49-Jährige und ihre drei Mitgründer Matthias Lohse, Jan Knoche und Khouschnaf Ibrahim 20 kleine Stadtwerke in ganz Deutschland dabei, sich für die Energiewende zukunftsfähig zu positionieren. Und wie funktioniert das genau? Unigy hat mithilfe von künstlicher Intelligenz Algorithmen entwickelt, die den Strommarkt beobachten, Risiken bewerten und optimale Vermarktungsstrategien erstellen. „Unsere digitale Lösung ermöglicht es, erneuerbare Energien wirtschaftlich und risikoarm in die bestehenden Portfolien der Stadtwerke aufzunehmen“, sagt Seiferth.

Der Fokus liegt dabei vor allem auf den Stadtwerken kleinerer Städte wie Wülfrath oder Fulda, denn die hätten zuvor keine eigene Handelsabteilung gehabt und deshalb nicht vom sogenannten Kurzfristhandel profitieren können. Konkret bedeutet das: Auch sie können nun mithilfe von Unigy in den letzten 24 Stunden, bevor der Strom geliefert wird, Marktschwankungen begegnen und die benötigten Mengen absichern.

Derzeit handelt das Start-up laut eigenen Angaben mit rund 17 Terawattstunden Strom täglich und beschäftigt insgesamt neun Mitarbeiter, die meisten davon sind Datenwissenschaftler und Ingenieure. Die Gründer selbst haben zuvor viel Erfahrung auf ihrem Gebiet gesammelt – alle vier arbeiteten beim Energieanbieter Quantum in Ratingen. Dort lernten sie sich kennen und entwickelten gemeinsam ihre Geschäftsidee.

Bis auf ein hohes Startkapital, das sie 2020 vom kommunalen Energieversorger Rhön Energie aus Fulda bekamen, finanzieren sie ihr Unternehmen selbst. „Es war uns 2020 nicht möglich, Geldgeber für unsere Idee zu finden – wir hatten keine eigene App entwickelt und wollten nicht mit den großen Konzernen zusammenarbeiten, sondern mit kommunalen Energieversorgern“, sagt Seiferth. Das sei für viele Investoren wohl nicht attraktiv genug gewesen. Deshalb hätten sie entschieden, beim sogenannten Bootstrapping, also der Eigenfinanzierung zu bleiben.

Und nun sind Seiferth und ihre Mitgründer mehrfache Preisträger. Sie konnten nicht nur die Jury des NRW-Gründerpreises 2022 überzeugen, sondern auch die des Wettbewerbs „NRW – Wirtschaft im Wandel. Den richtet die Rheinische Post alle zwei Jahre gemeinsam mit der Initiative „Land der Ideen und dem General-Anzeiger Bonn aus. „Ich muss immer daran denken, dass uns anfangs keine Bank einen Kredit gewähren wollte – und nun haben wir diesen ungeahnten Erfolg“, sagt Seiferth. Ein tolles Gefühl, für alle vier.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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