Nordrhein-Westfalen: Zunehmende Gewalttaten gegen Einsatzkräfte der Polizei und Feuerwehr

Nordrhein-Westfalen: Zunehmende Gewalttaten gegen Einsatzkräfte der Polizei und Feuerwehr

In Nordrhein-Westfalen hat sich in den letzten Monaten eine besorgniserregende Entwicklung abgezeichnet: die Gewalttaten gegen Einsatzkräfte der Polizei und Feuerwehr nehmen zu. Dieser Trend ist nicht nur für die betroffenen Einsatzkräfte selbst, sondern auch für die gesamte Gesellschaft besorgniserregend. Die Gewalttaten reichen von verbalen Bedrohungen bis hin zu körperlichen Angriffen und haben bereits zu Verletzungen und Sachschäden geführt. Es ist dringend notwendig, dass die politischen Entscheidungsträger und die Sicherheitsbehörden Maßnahmen ergreifen, um diesem Trend entgegenzuwirken und die Sicherheit der Einsatzkräfte zu gewährleisten.

Nordrhein-Westfalen: Gewalt gegen Einsatzkräfte nimmt dramatisch zu

In Nordrhein-Westfalen haben sich die Angriffe auf Polizisten und Feuerwehrleute im letzten Jahr dramatisch erhöht. Laut Bundeskriminalamt (BKA) gab es bundesweit rund 46.200 gewalttätige Angriffe auf Einsatzkräfte, was eine Steigerung von 18 Prozent in Nordrhein-Westfalen bedeutet.

Polizisten und Feuerwehrleute in NRW: Zum ersten Mal über 10.000 Angriffe im Jahr

In NRW wurden Polizistinnen und Polizisten in 9.764 Fällen angegriffen. Die Zahl der Opfer ist noch weitaus höher: 23.712 Polizeikräfte kamen in NRW im Einsatz zu Schaden. Der überwiegende Teil der Fälle sind Widerstandshandlungen und tätliche Angriffe.

Gewalt gegen Polizei und Feuerwehr: Zunehmende Hetze in den Sozialen Medien

Laut Bundeslagebild gibt es immer mehr Postings in sozialen Medien, in denen zu Gewalt gegen Polizeikräfte aufgerufen wird. Dies kann dazu beitragen, das Risiko von Angriffen auf Beamtinnen und Beamte in der analogen Welt zu erhöhen, warnte das BKA.

Fast 10.000 Angriffe auf Polizisten in NRW. Die Zahl der Opfer ist noch weitaus höher: 23.712 Polizeikräfte kamen in NRW im Einsatz zu Schaden.

397 Feuerwehrleute Opfer von Gewalt, 593 Notärzte oder Rettungssanitäter. Die Fallzahlen bei Angriffen auf Feuerwehrleute und Mitarbeiter der Rettungsdienste sind gestiegen.

Einsatzkräfte sehen sich immer häufiger Gewalt ausgesetzt. Umfrage unter Feuerwehren.

Dazu kamen bundesweit 40 versuchte Tötungsdelikte, drei mehr als im Jahr zuvor. In NRW haben Tatverdächtige in sieben Fällen versucht, Polizeibeamte zu töten.

Die Tatverdächtigen waren meistens männlich (83,6 Prozent), deutsch (66,4 Prozent) und älter als 25 Jahre alt (73,0 Prozent).

„Gewalt wird als probates Mittel eingesetzt“, sagt Erich Rettinghaus, NRW-Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG).

„Die Zahlen sind mehr als alarmierend“, sagt Erich Rettinghaus. „Wir erleben weiterhin eine Verrohung der Gesellschaft. Gewalt wird als probates Mittel eingesetzt, um Konflikte zu lösen, aber auch eigene Ansichten durchzusetzen.“

Michael Mertens, NRW-Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP) sagt: „Dass die Zahlen mal wieder gestiegen sind, ist für niemanden, der sich mit dem Thema auseinandersetzt, eine Überraschung. Im Gegenteil: Es bestätigt das, was wir erwartet haben.“

„Die Angriffe werden auch gefährlicher, da Messer eingesetzt werden“, sagt Mertens.

Was die Gewerkschaft der Polizei fordert: beschleunigte Ermittlungsverfahren und Prozesse nach Angriffen auf Einsatzkräfte, einen noch besseren Schutz der Beamtinnen und Beamten und dass etwa auch die NRW-Polizeibehörden, die das Distanz-Elektroimpulsgerät noch nicht haben, damit ausgestattet werden.

„Unsere Erfahrung zeigt: Schon in der Androhung wirkt der Taser deeskalierend“, sagt Mertens.

Die Entwicklung der Fallzahlen sei ein gesamtgesellschaftliches Problem, wie Rettinghaus sagt. „Da wird man in die Schulen und in die Familien müssen, um dafür zu sorgen, dass klar ist, dass der Staat für die Menschen da ist und Einsatzkräfte helfen wollen.“