Olaf Scholz hat Zeit gewonnen - aber keine Mehrheit.

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Olaf Scholz hat Zeit gewonnen - aber keine Mehrheit.

Die Bundestagswahl ist Geschichte, und Olaf Scholz, der Spitzenkandidat der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), kann sich als Gewinner des Wahlkampfes betrachten. Durch seine konsequente und entschlossene Führung während der letzten Wochen hat er es geschafft, seine Partei zurück in die Spitze der Bundespolitik zu führen. Doch die absolute Mehrheit, die sich Scholz und seine Partei erhofft hatten, bleibt leider aus. Stattdessen müssen sie sich auf Koalitionsverhandlungen einlassen, um eine stabile Regierung zu bilden. Wie wird sich die politische Landschaft Deutschlands in den kommenden Monaten entwickeln?

Scholz gewinnt Zeit, aber keine Mehrheit

Olaf Scholz hat in New York einmal tief durchgeatmet. Seine SPD kann einen fulminanten Schlussspurt hinlegen und noch Wahlen gewinnen. Nach dem historisch schlechten Ergebnis bei der Europawahl und den Wahlen in Thüringen und Sachsen, bei denen die SPD zufrieden war, dass sie es überhaupt in die Landtage geschafft hat, war Brandenburg nun ein Erfolg auf den letzten Metern - genauso wie es die Scholz-Legende seit 2021 auch besagt: Ein aussichtlos scheinendes Ergebnis auf den letzten Metern drehen.

Dietmar Woidke holte sogar ein besseres Ergebnis als bei der vergangenen Landtagswahl im Jahr 2019. Die SPD über 30 Prozent, wann hat es das zuletzt gegeben? Der Parteispitze und dem Kanzler erspart er damit eine akute Krise. Eine Ironie des Schicksals. Denn Woidke verzichtete im Wahlkampf explizit auf die Unterstützung des Kanzlers und grenzte sich auch inhaltlich ab.

Die SPD hetzt auf den letzten Metern

Stattdessen fuhr Woidke eine gewagte Taktik, die letztlich die entscheidenden Stimmen gebracht haben könnte: Woidke ging all-in, knüpfte seine politische Zukunft an einen Wahlsieg und setzte damit völlig auf seine persönliche Beliebtheit auch bei Nicht-SPD-Anhängern. Alles riskiert und viel gewonnen. So hat er die Wahl nicht mit Scholz geholt, sondern trotz der Unbeliebtheit des Kanzlers und seiner Ampel-Regierung in Berlin.

Olaf Scholz hat aber zumindest Zeit gewonnen. Zeit, in der er zum einen seine Partei, allen voran die Fraktion, von sich überzeugen muss. Denn Verteidigungsminister Boris Pistorius schwebt schon lange unangefochten bei allen Beliebtheitswerten weit über Scholz. Kein SPD-Spitzenpolitiker ist bei der Bevölkerung so beliebt wie der 64-jährige Niedersachse.

Das bleibt auch der Partei nicht verborgen. Und die Scholz-Erzählung vom Wahlkampf 2021, den er zu seinen Gunsten drehte, hat einen entscheidenden Haken: Damals war er noch nicht Kanzler einer Bundesregierung, die keine Zustimmung mehr in der Bevölkerung hat. Das ist im Wahlkampf eine schwere Belastung, die man nicht wegreden kann.

Scholz wird nun auf zweierlei setzen müssen: Sollte Donald Trump die US-Wahl gewinnen, wird Scholz die Führungsrolle des Westens für sich beanspruchen müssen. Ob das gelingt? Unklar. Aber sollte es einen „Friedensschluss“ zwischen Russland und der Ukraine im nächsten Jahr geben, könnte das auch die aufgeheizte Stimmung hierzulande etwas beruhigen. Und dann ist da noch Friedrich Merz. Der Unions-Kanzlerkandidat kann auf beruhigende Werte seiner Partei blicken. Allerdings muss auch Merz die Wähler noch von sich persönlich überzeugen, seine Werte liegen weit hinter der Partei zurück. Scholz setzt auf diese Schwäche. Aber zur Verteidigung seines Amtes wird es allein nicht reichen.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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