Organtransplantationen: Wie Angehörige mit Organ-Spenden umgehen (Note: I rewrote the title to better reflect the focus on the relatives' perspective

In Deutschland werden jedes Jahr tausende von Menschen auf die Warteliste für eine Organtransplantation gesetzt. Doch was bedeutet dies für die Angehörigen der Betroffenen? Die Organ-Spende ist ein sensibles Thema, das oft mit Emotionen und Fragen einhergeht. In diesem Artikel möchten wir uns näher mit der Rolle der Familienmitglieder und Angehörigen bei der Organtransplantation auseinandersetzen. Wir werden experteninterviews präsentieren, um Einblick in die psychologischen und sozialen Aspekte der Organ-Spende zu geben und zu zeigen, wie Angehörige mit dieser Herausforderung umgehen können.

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Organtransplantationen: Wie Angehörige mit Organspenden umgehen

Am Sonntagabend noch mit Freunden ausgehen, am Montag aufwachen und den Notarzt rufen, weil dem eigenen Mann speiübel ist und er nach dem Aufstehen zusammenbricht. Am Mittwoch die Nachricht erhalten, dass er an der diagnostizierten Hirnblutung sterben wird. Und am Freitag den hirntoten Liebsten in den OP-Saal verabschieden, weil er verfügt hat, dass er in einem solchen Fall seine Organe spenden will. So war es damals, im Oktober vor einem Jahr, erzählt Marlene Bayen.

Angehörige erzählen ihre Geschichte: Vom Tod zum Leben durch Organspende

Angehörige erzählen ihre Geschichte: Vom Tod zum Leben durch Organspende

Die zierliche Frau mit dunklem Haar und hellen Augen schildert an diesem windigen Herbsttag in einem Cafe in Berlin-Friedrichshain die letzten Lebenstage ihres Mannes Jan, der nach seinem Hirntod in einem Krankenhaus im Kiez seine Nieren und seine Leber entnommen bekam. Der Hirntod - der irreversible Ausfall aller Hirnfunktionen bei vorhandener Kreislaufaktivität und künstlich aufrechterhaltener Atmung - ist in Deutschland maßgeblich für die Entscheidung zur Organspende.

Tod war nicht völlig umsonst, sagt Bayen, die jetzt ihre achtjährige Tochter allein erzieht. Aber ich weiß, dass es drei Menschen irgendwo gibt, die mit einem Teil von meinem Mann weiterleben können. Für uns alle - mich, meine Tochter, seinen Bruder, seine vielen Freunde - war das ein kleiner, ein Mini-Trost. Es war nicht völlig umsonst.

Die Bedeutung von Patientenverfügungen bei Organtransplantationen

Die Bedeutung von Patientenverfügungen bei Organtransplantationen

Erst ein Jahr vor seinem Tod hatte Jan mit ihr zusammen eine Patientenverfügung ausgefüllt. Nach dem Tod seiner Eltern, die zuvor ohne eine solche Verfügung relativ kurz hintereinander gestorben waren, wollte er für seine Angehörigen mehr Entscheidungssicherheit bei seinem eigenen Tod.

Vorsorge kann erleichternd sein, sagt Bayen. Heute sei sie ihm unendlich dankbar dafür. Das Leben könne so schnell vorbei sein. Man kann nicht vorhersagen, wann Schluss ist.

Die Suche nach Spenderorganen: Ein Anliegen für die Gesellschaft

Die Suche nach Spenderorganen: Ein Anliegen für die Gesellschaft

In der ohnehin schon äußerst belastenden Situation habe die Patientenverfügung ihr sehr geholfen. Ich wusste einfach genau, was mein Mann wollte.

965 Menschen gaben im vergangenen Jahr ein Organ oder mehrere Organe für andere nach ihrem Tod frei, so die koordinierende Deutsche Stiftung Organtransplantation. Das ist ein Anstieg um 11 Prozent im Vergleich zu 2022 - aber noch lange nicht genug: Mehr als 8.000 Menschen warten bundesweit auf ein Spenderorgan.

Selbstlosigkeit immer weniger attraktiv, sagt Verena Esch, Oberärztin und Transplantationsbeauftragte am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Trier. Die Menschen konzentrieren sich mehr auf sich selbst.

Digitale Datenbank bringt das Thema Organspende kaum voran. Fehlende Spender in NRW.

Sie empfiehlt eine breite Informationskampagne, um die Menschen besser aufzuklären und ihnen ihre Ängste zu nehmen. Die drängendsten Fragen seien in der Regel, ob man wirklich tot ist oder ob die Ärzte vielleicht nur die Organe wollen; zudem machten sich viele Menschen darüber Sorgen, ob die Ärzte den Verstorbenen bei der Organentnahme auch anständig behandeln würden.

Man kriegt in so einer Situation komische Gedanken, sagt auch Bayen. Ich hatte plötzlich Angst, dass man es nachher sehen kann, dass die Organe entnommen wurden, dass er irgendwie gefleddert aussieht.

Sie sprach ihre Ängste offen im Krankenhaus an - und war beruhigt, auch als sie ihren Mann später im Sarg sah, angezogen für die Abschiedsfeier.

Wir legen größtmöglichen Wert darauf, die Wunden sorgfältig zu verschließen, wie bei jeder anderen Operation auch, bestätigt Esch. Von außen solle man dem Verstorbenen die Entnahme nicht ansehen - gerade weil Angehörige sich danach verabschieden wollen.

Hirntod trotz künstlicher Beatmung. Auch den letzten Atemzug bekommen Angehörige auf diese Weise nicht mit. Ein hirntoter Mensch, der seine Organe zur Spende bereitstellen will, wird künstlich beatmet, bis etwa Herz, Lunge, Niere oder Leber herausgenommen werden.

Dankebriefe der Transplantierten. Die Deutsche Stiftung Organspende hat eine Seite ins Leben gerufen, wo sie anonyme Dankebriefe von Transplantierten veröffentlicht. Dort heißt es etwa: Ich hatte keine Hoffnung mehr. Und dann kam der Anruf. Für mich ist ein passendes Herz gefunden. Ein Moment voller Gefühle, überwältigt von der Güte dieses einen Menschen und seiner Familie.

Marlene Bayen weiß nicht mehr, als dass jetzt zwei Männer und eine Frau mit den Nieren und der Leber ihres Mannes weiterleben können. Ihr genügt dieses Wissen. Sie findet Trost darin.

Mein Mann war so ein großartiger Mensch. Er war Fußballfan, liebte Werder Bremen, hatte Freude am Leben und viele Freunde. Und er war sehr sozial engagiert, hat sich viel für andere eingesetzt. Die Spende ist ein großes Geschenk, das er unbekannten Menschen gemacht hat.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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