Partnertstadt Erkelenz: Wie die Thomer die DDR und die Wende erlebt haben

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Partnertstadt Erkelenz: Wie die Thomer die DDR und die Wende erlebt haben

Die Partnerstadt Erkelenz hat eine besondere Bedeutung für die Stadt Tornesch. Seit Jahrzehnten verbindet die beiden Städte eine enge Freundschaft. Doch wie haben die Menschen in Tornesch die DDR und die Wende erlebt? In diesem Artikel erfahren Sie, wie die Thomer die Zeit der deutschen Teilung und die folgende friedliche Revolution miterlebt haben. Von politischen Umbrüchen bis hin zu persönlichen Erinnerungen – wir werfen einen Blick zurück auf die Geschichte und hören uns die Geschichten von Menschen an, die diese Zeit hautnah miterlebt haben.

Partnerstadt Erkelenz: Wie die Thumer die DDR und die Wende erlebt haben

In der Leonhardskapelle in Erkelenz fand eine besondere Veranstaltung statt, bei der Zeitzeugen aus Thum ihre Erlebnisse und Entscheidungen während der friedlichen Revolution in der DDR teilen konnten.

Thomers erinnern sich an die Wende: Von improvisierten Bürgermeisterketten bis zu politischen Repressalien

Thomers erinnern sich an die Wende: Von improvisierten Bürgermeisterketten bis zu politischen Repressalien

Klaus Schubert, der erste frei gewählte Rathaus-Chef der damaligen Gemeinde Jahnsbach, erzählte von seiner improvisierten Bürgermeisterkette, die aus aneinandergereihten Pfennigstücken bestand. Wir hatten damals ja unsere Alu-Chips, schmunzelte er.

Schubert gehörte zur Delegation aus der erzgebirgischen Kleinstadt Thum, die zurzeit das zehnjährige Bestehen der Städtepartnerschaft begeht. Unter dem beziehungsreichen Motto Aufarbeitung - Die DDR in der Erinnerungskultur nahm der ehemalige Verwaltungschef zusammen mit drei weiteren Zeitzeugen an einer Podiumsdiskussion der Volkshochschule teil.

Die Friedliche Revolution in der DDR: Zeitzeugen aus Thum sprechen über ihre Erlebnisse und Entscheidungen

Mathias Hofmann, ein Internist, der lange Zeit am Kreiskrankenhaus im nahegelegenen Zschopau beschäftigt war, wurde schon zu DDR-Zeiten Vorsitzender der CDU-Ortsgruppe Thum. Er erzählte, wie er von der Sozialistischen Einheitspartei (SED) unter Druck gesetzt wurde, um Parteimitglied zu werden.

Mir wurde gesagt, dass ich mich dankbar zeigen sollte gegenüber dem sozialistischen Staat, der mir ermöglicht hatte, diesen Beruf zu ergreifen, schilderte er seinen Erkelenzer Zuhörern das Erlebte. Andernfalls wäre mein Verhalten meiner beruflichen Karriere nicht zuträglich, sodass ich nie Oberarzt werden könnte.

Wolfgang Lohr engagierte sich in dieser Zeit in der Bürgerbewegung im später eingemeindeten Thumer Ortsteil Jahnsbach. Der heute 75-Jährige berichtete von den Repressalien, denen der Sohn eines Schneidermeisters ausgesetzt war, als er studieren wollte.

Ein Handwerkersohn war nicht für die höhere Schule vorgesehen. Ich durfte eigentlich kein Abitur machen, erzählte Lohr. Trotzdem gab er nicht auf und entschied sich für den sogenannten dritten Bildungsweg – die Betriebsberufsschule, in der er die Möglichkeit hatte, gleichzeitig eine Ausbildung und Abitur zu machen.

Die Ausstellung Friedliche Revolution und deutsche Einheit kompakt wird noch bis zum 18. Oktober in der Erkelenzer Stadtbücherei besichtigt werden können. Fünf Tafeln, zur Verfügung gestellt von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, erläutern die globalgeschichtlichen Rahmenbedingungen, die Entwicklung in Ostmitteleuropa, die friedliche Revolution in der DDR, deren Selbstdemokratisierung und den Weg zur deutschen Einheit.

Das Querflöten-Ensemble der Kreismusikschule sorgte für den feierlichen Rahmen der Ausstellung mit Podiumsdiskussion.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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