Patientenverfügung, Vollmacht, etc.: Hospizgruppe Hückeswagen berät zu medizinischen Entscheidungen

Patientenverfügung, Vollmacht, etc.: Hospizgruppe Hückeswagen berät zu medizinischen Entscheidungen

Die Hospizgruppe Hückeswagen bietet eine kostenlose Beratung zu medizinischen Entscheidungen an, um Menschen dabei zu unterstützen, ihre Ziele und Wünsche im Falle einer Krankheit oder eines Unfalls festzulegen. Die Veranstaltung richtet sich an alle, die sich mit der Frage beschäftigen, wie sie im Falle einer schweren Erkrankung behandelt werden möchten. Experten der Hospizgruppe Hückeswagen informieren über die verschiedenen Möglichkeiten, wie man seine medizinischen Vorstellungen festlegen kann, wie zum Beispiel durch eine Patientenverfügung, eine Vollmacht oder eine Lebensbegleitung.

Hospizgruppe Hückeswagen berät zu medizinischen Entscheidungen

Die Hospizgruppe Die Weggefährten in Hückeswagen bietet eine umfassende Beratung zu medizinischen Entscheidungen an, die vor dem Sterben getroffen werden sollten. Sterbebegleiter Gerd Prinz legt eine dünne Mappe auf den Tisch: Bei uns gibt es diese 'Umfassende Vorsorgemappe'. Da ist wirklich alles drin, was man vor dem Sterben geregelt haben sollte.

Sterbebegleiter bei der Hospizgruppe Hückeswagen

Die Mappe enthält alles - von einer Patientenverfügung bis zu den Gedanken zum eigenen Lebensende. Die Sterbebegleiter nehmen sich viel Zeit, um den Inhalt mit den Betroffenen durchzusprechen. Wichtig ist, dass man sich auch jeder Zeit noch umentscheiden kann.

Vorbereitung auf das Sterben

Gerd Prinz betont, dass es wichtig ist, offen über das Thema zu sprechen und sich auch schon dann Gedanken dazu zu machen, wenn der eigene Tod noch nicht unmittelbar bevorsteht. Man wisse eben nie, wann es so weit sein könnte, und dann sei es gut, vorbereitet zu sein.

Info: Was ist mit der Familie?

Kommunikation ist wichtig. Wenn man bereits weiß, dass man nicht mehr lange leben wird, ist es gut, mit seinen Angehörigen offen darüber zu reden. Die können einem dann noch dabei helfen, letzte Wünsche zu ermöglichen. Und Sterben ist auch weniger belastend, wenn man es nicht heimlich tun muss.

„Man sollte offen drüber reden. Sterben ist ja kein Verbrechen“, sagt Gerd Prinz von der Hückeswagener Hospizgruppe.

Zurechnungsfähigkeit

Die Mappe kann man nur bis zu einem gewissen Punkt ausfüllen. Prinz' Erfahrung nach ist es besonders im fortgeschrittenen Alter wichtig, die Dokumente in der Mappe im Beisein eines Arztes zu unterschreiben. Denn nur der kann beurteilen, ob ich geistig noch so klar bin, dass ich hinter dem stehe, was ich da unterschreibe. Das ist ganz wichtig.

Das sei besonders wichtig, wenn innerhalb der Familie Uneinigkeit bei gewissen Themen herrscht.

Vollmacht für Rechtsgeschäfte

Die Vollmacht für Rechtsgeschäfte regelt, wer die Post des Sterbenden entgegennehmen und öffnen, die Form der Pflege organisieren und Haushaltsgegenstände verkaufen darf. Gerade beim Thema Kontoverfügung sei Vorsicht geboten: Denn die Person, die über die Konten verfügen darf, könne diese auch jeder Zeit abräumen.

Es sei also wichtig, dass man jemanden auswählt, dem man voll und ganz vertraut.

Betreuungsverfügung

Auch junge Menschen haben immer wieder Motorradunfälle oder so, und da kann es sein, dass man danach auf Pflege angewiesen ist. Wenn man dann eine Behandlungsverfügung hat, ist das zwar gut, aber wenn man keine Betreuungsverfügung hat, dann kann es passieren, dass ein gerichtlicher Betreuer bestimmt wird, der dann über das Leben meines Angehörigen bestimmt - und ich kann da nicht mitreden.

„Die Weggefährten“ lassen keinen Sterbenden allein - 25 Jahre Hospizgruppe Hückeswagen

Für Gerd Prinz steht jedenfalls fest: Er selbst will in so einem Fall keine Reanimation. Die Weggefährten lassen keinen Sterbenden allein.

Die Hospizgruppe bietet eine umfassende Beratung zu medizinischen Entscheidungen an, die vor dem Sterben getroffen werden sollten. Die Sterbebegleiter nehmen sich viel Zeit, um den Inhalt mit den Betroffenen durchzusprechen. Wichtig ist, dass man sich auch jeder Zeit noch umentscheiden kann.