Prag verhängt nächtliche Kneipensperre - warum das kaum wirksam sein wird

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Prag verhängt nächtliche Kneipensperre - warum das kaum wirksam sein wird

Die tschechische Hauptstadt Prag hat eine nächtliche Kneipensperre verhängt, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Dieser Schritt soll dazu beitragen, die Anzahl der Neuinfektionen zu reduzieren und die Belastung des Gesundheitssystems zu minimieren. Doch viele Experten zweifeln daran, dass diese Maßnahme wirklich effektiv sein wird. Die Frage stellt sich, ob die Schließung von Kneipen und Bars zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens wirklich einen signifikanten Einfluss auf die Verbreitung des Virus haben wird. Wir werfen einen Blick auf die Gründe, warum die nächtliche Kneipensperre in Prag kaum wirksam sein wird.

Prag verbietet nächtliche Kneipentouren - aber wird das wirklich effektiv sein?

Lärmbelästigung durch betrunkene Touristen in der Innenstadt soll in Prag ein Ende haben. Die Touristenmetropole verbietet künftig geführte Kneipentouren in den Nachtstunden - sogenannte Pub Crawls, die besonders bei Junggesellenabschieden beliebt sind.

Die 1,3-Millionen-Einwohner-Stadt zählt seit Jahren zu einem der beliebtesten Reiseziele für solche Veranstaltungen. Anwohner fühlen sich durch den Ansturm gestört. Die Stadtverwaltung wolle deswegen in Zukunft kultiviertere, wohlhabendere Touristen ansprechen, äußerte sich der Vize-Bürgermeister der Stadt, Jiri Pospisil.

Keine Pub Crawls mehr

Keine Pub Crawls mehr

Darum sind in Prag künftig Kneipentouren verboten. Der Chef des tschechischen Hotel- und Gaststättenverbands, Vaclav Starek, begrüßt die Entscheidung. Dem Bierverkauf und damit der Gastronomie vor Ort tut das Verbot aus seiner Sicht keinen Abbruch. Schließlich werde es niemandem verboten, in eine Kneipe zu gehen, sagte er der Nachrichtenagentur AFP.

Kampf gegen Sauftouristen

Kampf gegen Sauftouristen

Prag ist definitiv nicht die einzige Stadt, die mithilfe von Verboten und Maßnahmen probiert, Partyexzessen entgegenzuwirken. So hat die Stadt Amsterdam bereits im vergangenen Jahr eine Stay Away-Kampagne gestartet und mehrere Maßnahmen wie Online-Videos eingeführt, die dabei helfen sollen, feierwütige Touristen aus der Metropole fernzuhalten. Auch ein Kiffverbot an öffentlichen Orten in der Altstadt besteht inzwischen.

In anderen Partyhochburgen, wie zum Beispiel dem Ballermann auf Mallorca, regt sich immer mehr Kritik am sogenannten Sauftourismus. Urlauber, die vornehmlich zum Feiern und Alkohol trinken auf die Insel reisen, würden sich zunehmend schlecht benehmen, sagte der Verbandspräsident der Hoteliers der Playa, Pedro Marín, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland - und sprach vom Jahr 2023 als einer der schlimmsten Saisons aller Zeiten.

Sauftourismus auf Mallorca - hilft ein neues Image?

Sauftourismus auf Mallorca - hilft ein neues Image?

Die Regionalregierung probiert dem jetzt entgegenzuwirken und hat im Mai ein Alkoholverbot in beliebten Partyzonen eingeführt. Doch wie effektiv sind solche Verbote tatsächlich? Kritiker wie Agustin Linares, der Vizepräsident des Einzelhandelsverbandes Pimeco, sprechen von unzureichender Kontrolle und dass Touristen, die sich betrinken wollen, immer Mittel und Wege finden würden.

Ziele und Wirklichkeit

Ziele und Wirklichkeit

Die Stadt Prag will mit dem Verbot von Kneipentouren ein Zeichen setzen und kultiviertere Touristen anziehen. Doch wird das Verbot tatsächlich einen positiven Effekt haben? Es bleibt fraglich, ob ein solches Verbot tatsächlich effektiv ist, gerade mit Blick auf die anderen Städte.

Ein Blick nach Dänemark zeigt, dass es positive Anreize gibt, um einen nachhaltigeren Tourismus zu fördern. Die dänische Hauptstadt Kopenhagen hat ein Testprogramm gestartet, bei dem Touristinnen und Touristen für nachhaltiges Reisen belohnt werden. Ein solches Angebot setzt positive Anreize - und kann dabei helfen, neben Partytouristen auch andere Reisende anzulocken.

Fazit

Fazit

Ein Verbot allein wird nicht ausreichen, um die Situation in Prag zu ändern. Es braucht die Präsenz von Sicherheitskräften sowie die Kontrolle von bereits bestehenden Maßnahmen. Erst dann kann ein tatsächlicher Image-Wechsel erreicht werden.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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