Präsident Biden hält Rede an die Nation und überträgt die Fackel an die Jugend. Wie gelang ihm dies?

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Präsident Biden hält Rede an die Nation und überträgt die Fackel an die Jugend. Wie gelang ihm dies?

In einer bemerkenswerten Ansprache an die Nation hat Präsident Biden am vergangenen Abend eine bedeutende Botschaft an die amerikanische Bevölkerung übermittelt. In seiner Rede rief er dazu auf, die Verantwortung für die Zukunft des Landes zu übernehmen und die Fackel an die Jugend weiterzugeben. Doch wie gelang es dem Präsidenten, diese wichtige Nachricht zu überbringen und die Zukunftshoffnungen der jungen Generation zu wecken? In dieser Analyse werden wir uns näher mit der Rede und ihrer Auswirkungen beschäftigen.

Biden hält Rede an die Nation und überträgt die Fackel an die Jugend

„Ich glaube, dass meine Bilanz als Präsident, meine Führungsrolle in der Welt und meine Vision für Amerikas Zukunft eine zweite Amtszeit verdient haben“, sagt der amerikanische Präsident gleich zu Beginn seiner Rede an die Nation. Doch der Schutz der Demokratie wiege schwerer als persönliche Ambitionen.

Zur besten Sendezeit hat sich Biden an sein Volk gewandt, um seinen Rückzug aus dem Wahlkampf um die nächste Präsidentschaft noch einmal persönlich zu erklären. Aus Altersgründen geht er. Und wie er seine Rede mit starrem Blick vom Teleprompter abliest, sich einige Male verhaspelt, viele Wörter undeutlich spricht, als reiche die Konzentration nicht mehr für jede Silbe, all das ist Beleg dafür, dass er diesen Schritt früher hätte gehen müssen.

Denn in der Rede scheint etwas auf, das nicht mehr zusammenpasst: Auf der einen Seite die hohen Worte, die pathetischen Gründe für seinen Entschluss – der Schutz der Demokratie, das Zusammenführen der Nation. Auf der anderen Seite die Brüchigkeit der Sprache, die Zerbrechlichkeit des Auftritts, das Durchscheinen des Alters als Schwäche.

Der Schutz der Demokratie und das Ende einer Ära: Biden erklärt seinen Rückzug

Der Schutz der Demokratie und das Ende einer Ära: Biden erklärt seinen Rückzug

So erklärt Joe Biden seinen Rückzug. Dabei kann die Sprache natürlich täuschen, auch wer müde nuschelt, kann geistig hellwach sein und mit der über Jahrzehnte trainierten Auffassungsgabe eines Spitzenpolitikers die Lage weiterhin überblicken. Aber die Ausstrahlung ist dahin. Selbstbild und öffentliche Wahrnehmung klaffen auseinander.

Wer in einem Amt, das nicht nur Macht bedeutet, sondern auch Stärke ausstrahlen muss, an diesen Punkt kommt, tritt zu spät ab. Dass das gerade bei Menschen in verantwortlichen Positionen immer wieder passiert, hat mit den Eigenschaften zu tun, die solche Posten fordern: Durchsetzungskraft, Unbeirrbarkeit, Selbstvertrauen.

Auch in gesteigertem Maße. Der Wille, an Macht zu kommen, bringt Menschen in hohe Positionen. Im besten Falle, weil sie gestalten wollen, aber natürlich auch, weil es ihr Ich bestätigt, ihr Ego aufwertet; weil es Ansehen, Prestige, einen Platz in den Geschichtsbüchern verspricht.

Eine Übergabe an die Zukunft: Biden hält Rede über seinen Rückzug und die Übertragung der Fackel an die Jugend

Eine Übergabe an die Zukunft: Biden hält Rede über seinen Rückzug und die Übertragung der Fackel an die Jugend

„Ich habe mein Herz und meine Seele unserem Land gegeben, wie so viele andere. Ich wurde millionenfach im Gegenzug mit der Liebe und Unterstützung des amerikanischen Volkes gesegnet“, sagt Biden. Dieses Geben und Nehmen mag sich für Biden anfühlen wie ein Perpetuum mobile, ein auf Dauer gestellter Kreislauf aus Hingabe an die Aufgabe und Energietanken durch das Tun.

Wer in diesem Rad besteht, wer sich keine Erschöpfung erlaubt, immer voran will für die hohen Ziele, der lernt, körperliche Signale zu übergehen. Viele Jahre nennt man das Leistungsbereitschaft. Und plötzlich soll es genug sein. Plötzlich befinden andere, dass man nicht mehr können soll.

Es verlangt enorme Flexibilität, plötzlich von sich selbst abzusehen, um diesen Perspektivwechsel mitzumachen. Und sich in der Kunst des Abtretens zu beweisen.

Biden hat Harris den Weg geebnet – gehen muss sie ihn selbst. Sollte Kamala Harris die Nachfolge antreten, wonach es aussieht, muss die späte Übergabe für sie kein Nachteil sein. Menschen lieben Geschichten. Und ein erfahrener Politiker, der erst nicht aufgeben will, in letzter Sekunde aber doch noch „die Fackel übergibt“, ist eine Geschichte mit Fallhöhe.

Gerade durch seine äußere Gebrechlichkeit schenkt Biden seiner wahrscheinlichen Nachfolgerin größtmöglichen Kontrast und Aufbruchsdynamik. Und dieser Kontrast wirkt weiter, er gilt auch für den Kontrahenten, Donald Trump, der im Vergleich der alten Männer vitaler wirkte.

Nun ist er der Übriggebliebene. Der, der nicht abtritt. Er wird vermutlich umso aggressiver auftreten in den kommenden Wochen, um sich gegen diesen Eindruck zu wehren.

In einer kurzen Passage kommt Biden in seiner Rede auch direkt auf das Alter zu sprechen: „Ich weiß, es gibt eine Zeit und einen Ort für lange Jahre der Erfahrung im öffentlichen Leben, aber es gibt auch eine Zeit und einen Ort für neue Stimmen, frische Stimmen, ja, jüngere Stimmen, und diese Zeit und dieser Ort sind jetzt“, sagt Biden.

Erfahrung ist eine Qualität, die der scheidende Präsident mit vollem Recht für sich reklamiert. Neu, frisch, jünger sind erst einmal nur Eigenschaften. Darin verbirgt sich die Skepsis der großen Alten, wenn sie abtreten müssen: Sie haben das Geleistete im Kreuz und müssen in das Neue vertrauen, ohne zu wissen, was es tatsächlich bringen wird. Jugend kann nur ein Wert an sich sein. Man sollte die Kraft, die genau darin liegt, nicht unterschätzen.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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