Radevormwald: Sozialdemokratischer Abgeordneter stellt Anfrage zum Gülle-Skandal
In der Stadt Radevormwald hat sich ein Skandal um die Verwendung von Gülle in der Landwirtschaft entwickelt. Nun hat ein sozialdemokratischer Abgeordneter eine Anfrage an die zuständigen Behörden gestellt, um Klarheit über die Vorgänge zu erhalten. Der Abgeordnete will wissen, wie es zu der Verwendung von Gülle in solchem Ausmaß kommen konnte und welche Konsequenzen dies für die Umwelt und die Gesundheit der Bevölkerung hat. Die Anfrage richtet sich auch an die örtlichen Behörden, die für die Überwachung der Landwirtschaft zuständig sind. Es bleibt abzuwarten, wie die Behörden auf die Anfrage reagieren werden.
WasserSkandal in Radevormwald: SPD-Politiker fordern Klarheit über GülleAblagerungen
In Zusammenhang mit dem erneuten Gülle-Skandal an der Neye-Talsperre hat Sven Wolf, SPD-Landtagsabgeordneter für Radevormwald und Remscheid, gemeinsam mit zwei Landtagsabgeordneten aus dem Märkischen Kreis, Inge Blask, Mitglied im Umweltausschuss des Landtags, und Gordan Dudas, die Landesregierung in einer Kleinen Anfrage zu einer Stellungnahme aufgefordert.
Bisher ist das volle Ausmaß der Folgen noch immer nicht absehbar. Wir brauchen erst einmal die Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen und möglichst zügig einen Überblick, was die Zentralstelle für die Verfolgung der Umweltkriminalität (ZeUK NRW) in NRW ermittelt hat, erklärt Wolf.
Die Landtagsabgeordneten haben auch die Befürchtung aufgegriffen, dass es bei landwirtschaftlichen Betrieben an der Grenze von Kreisen oder kreisfreien Städten zu Schlupflöchern für ein Fehlverhalten einzelner Landwirte kommen könnte. Die Landesregierung muss sicherstellen, dass es da klare Zuständigkeiten gibt, so Wolf. Wir wollen wissen: Was unternimmt die Landesregierung als Aufsicht bei Vorfällen wie diesem? Und wie will sie konkret verhindern, dass in Zukunft nochmals zu Verunreinigungen des Wassers der Neyetalsperre kommt?
Am Abend des 7. Septembers waren mehrere Hunderttausend Liter Gülle in einen Nebenarm der Neye geflossen. Die Talsperre wurde dadurch kontaminiert – nicht zum ersten Mal. Bereits in den Jahren 2014 und 2015 hatte es ähnliche Fälle gegeben, als Verursacher wurde in allen drei Fällen ein landwirtschaftlicher Betrieb in der Ortschaft Kotten in Halver ausgemacht.
Die Folgen sind nicht zuletzt für die Tierwelt dramatisch, mehr als hundert Fische sollen verendet sein. Vor Ort besteht die große Besorgnis, dass die Maßnahmen zur Verhütung einer Gewässerverschmutzung nicht hinreichend sind und es in Zukunft zu weiteren Vorfällen kommen könnte und durch solche gegebenenfalls auch Trinkwasserreserven beeinträchtigt werden könnten, heißt es in der Kleinen Anfrage der drei Politiker.
Unter einer Kleinen Anfrage versteht man eine auf einige Punkte konzentrierte Fragestellung eines oder mehrerer Abgeordneter in den Landesparlamenten oder im Bundestag. Eine Große Anfrage ist aufwendiger und wird in der Regel durch eine gesamte Fraktion gestellt.
Schreibe einen Kommentar