Rechtliche Aspekte: Was beachten bei befristeten Arbeitsverträgen?

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Rechtliche Aspekte: Was beachten bei befristeten Arbeitsverträgen?

In Deutschland ist es üblich, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter zunächst mit einem befristeten Arbeitsvertrag einstellen. Dieser Vertragstyp bietet sowohl Arbeitgebern als auch Arbeitnehmern Vorteile, jedoch sollten bestimmte rechtliche Aspekte beachtet werden, um zu vermeiden, dass es zu Problemen kommt. Ein befristeter Arbeitsvertrag kann nur für eine bestimmte Zeit vereinbart werden und muss bestimmten gesetzlichen Vorgaben entsprechen. In diesem Artikel werden wir die wichtigsten rechtlichen Aspekte hervorheben, die bei der Gestaltung und dem Abschluss von befristeten Arbeitsverträgen zu beachten sind.

Rechtliche Fragen bei befristeten Arbeitsverträgen: Was beachten Arbeitnehmer?

Ein unbefristeter Arbeitsvertrag bietet Sicherheit, Planbarkeit und ist beispielsweise auch bei der Wohnungssuche von Vorteil. Aber nicht alle Stellen werden unbefristet besetzt. Dann ist es gut, wenn Beschäftigte ihre Rechte kennen.

Samia Wenzl, Juristin bei der Arbeitskammer des Saarlandes, erklärt, welche gesetzlichen Bestimmungen gelten, welche Ausnahmen möglich sind und worauf Arbeitnehmer bei befristeten Arbeitsverträgen besonders achten sollten.

Warum befristete Arbeitsverträge trotz Fachkräftemangel zunehmen

Warum befristete Arbeitsverträge trotz Fachkräftemangel zunehmen

Ein befristeter Arbeitsvertrag kann unsicher für Arbeitnehmer sein. Es ist deshalb wichtig, dass Arbeitnehmer wissen, was sie bei einem solchen Vertrag beachten sollten.

Wie oft darf ein Arbeitsvertrag befristet werden?

Wie oft darf ein Arbeitsvertrag befristet werden?

Die Zahl der Befristungen hängt davon ab, ob ein sachlicher Grund vorliegt. Beispiele dafür sind etwa, dass im Betrieb nur ein vorübergehender Bedarf der Arbeitsleistung besteht oder jemand als Vertretung für einen anderen Arbeitnehmer beschäftigt wird.

Für befristete Verträge mit sachlichem Grund gibt es keine feste Obergrenze, wie oft ein Vertrag befristet werden darf. Allerdings setzt die Rechtsprechung einem rechtsmissbräuchlichen Umgang mit sogenannten Kettenarbeitsverträgen Grenzen und prüft im konkreten Streitfall, ob Dauer und Anzahl der Befristungen angemessen sind, so Wenzl.

Bei befristeten Verträgen ohne Sachgrund erlaubt das Gesetz eine Befristung von bis zu zwei Jahren, in dem Zeitraum darf der Vertrag höchstens dreimal verlängert werden.

Ausnahmen für befristete Arbeitsverträge

Ausnahmen für befristete Arbeitsverträge

Ausnahmen können unter anderem bei tariflichen Abweichungen, bei neuen Unternehmen und für Arbeitnehmer über 52 Jahre gelten, die zuvor arbeitslos waren.

Was beim Arbeitsvertrag wichtig ist

Was beim Arbeitsvertrag wichtig ist

Es ist wichtig, dass Arbeitnehmer wissen, dass eine Befristung ohne Sachgrund grundsätzlich nicht zulässig ist, wenn bereits zuvor ein Arbeitsverhältnis mit demselben Arbeitgeber bestanden hat.

Es gibt jedoch Ausnahmen, beispielsweise, wenn das alte Arbeitsverhältnis schon sehr lange zurückliegt, ganz anders geartet oder von sehr kurzer Dauer war.

Zweckbefristung

Zweckbefristung

Bei einem zweckbefristeten Arbeitsvertrag ist die Laufzeit an den Eintritt eines bestimmten Ereignisses geknüpft, dessen Zeitpunkt bei Vertragsschluss noch unklar ist – etwa bei der Vertretung eines erkrankten Mitarbeiters.

In diesen Fällen endet das Arbeitsverhältnis nicht zu einem festen Datum, sondern sobald der Zweck erfüllt ist. Der Arbeitgeber muss den Arbeitnehmer jedoch mindestens zwei Wochen vor dem Ende schriftlich darüber informieren, wann der Zweck erreicht wurde und das Arbeitsverhältnis endet.

Was, wenn die Befristung unwirksam ist?

Wenn eine Befristung unwirksam ist und keine Einigung mit dem Arbeitgeber möglich ist, haben Beschäftigte die Möglichkeit, innerhalb von drei Wochen nach dem vereinbarten Ende des Arbeitsverhältnisses Klage beim Arbeitsgericht einzureichen.

Kann ich ein befristetes Arbeitsverhältnis einfach kündigen?

Ein befristetes Arbeitsverhältnis endet automatisch mit Fristablauf, ohne dass es einer Kündigung bedarf, so Wenzl. Vor Ablauf der Frist kann ein befristetes Arbeitsverhältnis nur dann ordentlich gekündigt werden, wenn dies im Arbeits- oder Tarifvertrag ausdrücklich vorgesehen ist.

Wer das Arbeitsverhältnis dennoch beenden will, kann sich aber in der Regel mit dem Arbeitgeber auf einen Aufhebungsvertrag einigen.

Es ist wichtig, dass Arbeitnehmer ihre Rechte kennen und wissen, was sie bei einem befristeten Arbeitsvertrag beachten sollten.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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