Remscheid: Diskussion um Outletbau wird unterbrochen

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Remscheid: Diskussion um Outletbau wird unterbrochen

In der Stadt Remscheid ist die Debatte um den Bau eines Outlet-Centers für den Augenblick unterbrochen worden. Die Stadtverwaltung hat sich entschieden, die Diskussion um das Projekt zu vertagen, um weitere Prüfungen und Abwägungen durchzuführen. Die Entscheidung kam nach langen und kontroversen Debatten zwischen den Befürwortern und Gegnern des Projekts. Während die einen den Bau des Outlet-Centers als Chance für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt sehen, warnen die anderen vor den negativen Auswirkungen auf die Innenstadt und die lokalen Händler. Nun soll die Stadtverwaltung weitere Untersuchungen durchführen, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.

Ratsfraktionen tauchen in Unterlagen ein

Die Unterlagen rund um die Outlet-Pläne von Investor Philipp Dommermuth in Lennep füllen in den Geschäftsstellen der Ratsfraktionen mittlerweile mehrere Aktenordner. Manches Papier ist dabei nicht für die Öffentlichkeit gedacht.

Diskussion um Outletbau wird kontrovers

Diskussion um Outletbau wird kontrovers

Ein Passus im jüngst vom Rat beschlossenen Kaufvertrag sorgt für Aufregung: Demnach hat der Investor nach der Erteilung der Baugenehmigung acht Jahre Zeit, um den zweiten Outlet-Abschnitt zu errichten, der den Anschluss an den historischen Stadtkern bilden wird. Unmittelbar starten will er mit dem Abschnitt zwischen Ringstraße und Wupperstraße.

Aus ersten Entwürfen weiß man, dass auf der Fläche des zweiten Center-Abschnitts übergangsweise eine „Landschaft auf Zeit“ entstehen soll. Die Entwürfe der Architekten zeigen eine Grünfläche, durch die ein Fußweg führt.

Info: Die Verkaufsfläche wird reduziert - statt der bislang vorgesehenen 18.000 Quadratmeter sollen nur noch 15.000 Quadratmeter realisiert werden. Der Baukörper wird nicht verändert.

Hintergrund:

Der Investor will damit ein Signal an die Nachbarstädte senden, die sich Sorgen um die Auswirkungen auf ihren Handel vor Ort machen. Die Ratsfraktion Die Linke, bekannterweise kein Freund des geplanten Shopping-Dorfs, hat die langjährige Baupause jetzt zum Thema gemacht und spricht von einem „Outlet-Fiasko“.

In den Blick rückt die Fraktion dabei die fehlende Anbindung an die Altstadt, die durch eine über Jahre verzögerte Bebauung des Abschnitts zwischen Wupperstraße und Hardtstraße entstehen könnte. „Es kann doch wirklich keiner mehr ernsthaft daran glauben, dass bei dieser Variante nun die Touristenmassen vorbei an einer riesigen Freifläche bzw. Baustelle in die Altstadt strömen werden“, sagt die Fraktionsvorsitzende Brigitte Neff-Wetzel.

Auch die überregionale Strahlkraft, die sich die Stadt und die politische Mehrheit im Rat vom Millionen-Projekt verspricht, mag die Fraktion nicht mehr erkennen.

Baudezernent Peter Heinze (FDP) hingegen kann keinen Skandal im Vorgehen erkennen. Was der Rat im Sommer verabschiedet habe, entspreche exakt dem, was der Investor der Stadt angeboten habe. Die in der Branche als „Soft-Opening“ bekannte Methode, bei der zunächst nur ein Teil des Outlets gebaut wird, sei „kein ungewöhnliches Vorgehen“.

„Wenn man kein Soft Opening macht, besteht das Risiko, dass man nicht voll ausgelastet wird“ erklärt Heinze die Strategie. „Das würde nicht funktionieren. Das mögen die Nutzer nicht.“ Einbußen bei der Strahlkraft befürchtet der Dezernent nicht. „Ich glaube nicht, dass das Zentrum nicht läuft in dieser Größenordnung.“ Viel hänge vom Besatz der Flächen ab.

Wie berichtet, soll der erste Bauabschnitt 12.000 Quadratmeter Verkaufsfläche haben. Insgesamt sind 15.000 Quadratmeter vorgesehen, 3.000 weniger als zunächst angepeilt.

Wichtig für den erhofften belebenden Effekt auf die Altstadt sei, dass bereits vor dem Baustart des ersten Outletabschnitts ein schlüssiges Konzept für den gesamten Bereich vorliege, sagt Heinze. Darauf werde die Stadt in den Gesprächen Wert legen. Das Entscheidende für die Landschaft auf Zeit sei, „dass man da hergehen kann, dass es nicht unattraktiv ist und das klar ist, dass da noch eine Altstadt kommt.“ Dementsprechend müsse in der Übergangsphase bereits im Ausgangsbereich des Outlets an der Wupperstraße für den Besucher erkennbar sein, dass in der Nähe ein lohnenswertes Ziel sei. „Unsere Erwartung als Stadt ist, dass die Verknüpfung hergestellt wird. Natürlich muss der Besucher des Outlets eingeladen werden, in die Altstadt zu kommen.“

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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