Remscheid: Ein Blackout bleibt ein realistisches Szenario
In der Stadt Remscheid bleibt die Gefahr eines Blackout weiterhin ein realistisches Szenario. Laut einem aktuellen Bericht der Stadtverwaltung besteht nach wie vor die Möglichkeit, dass die Stromversorgung in Remscheid zusammenbricht. Der Grund dafür liegt in der altersbedingt maroden Infrastruktur des Stromnetzes, das dringend einer Sanierung bedarf. Die Folgen eines Blackout wären katastrophal: keine Stromversorgung für Haushalte und Unternehmen, keine funktionierenden Verkehrssysteme und keine sichere Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten. Die Stadtverwaltung appelliert an die Bevölkerung, sich auf mögliche Stromausfälle vorzubereiten und entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu treffen.
Remscheid bereitet sich auf Blackout vor: Feuerwehr präsentiert Katastrophenschutz-Konzept
Am Samstag, 31. August, lädt die Feuerwehr Remscheid zum Tag der offenen Tür in die Hauptwache Auf dem Knapp ein. Neben der Vorführung einer historischen Löschübung und einer Fahrt mit der Drehleiter wird ein Stand der Feuerwehr dem Katastrophenschutz gewidmet sein.
Katastrophenschutz-Konzept für Remscheid
Feuerwehrchef Guido Eul-Jordan erklärte, dass die Stadt für den Fall eines Stromausfalls gerüstet ist. Im Auftrag der Landesregierung hat Remscheid ein Konzept erstellt, um für 72 Stunden ohne Strom auszukommen. Zentraler Bestandteil ist die Schaffung von sogenannten Leuchttürmen.
Leuchttürme als Anlaufpunkte für Bürger in Notlagen
Insgesamt sechs Feuerwehr-Gerätehäuser im Stadtgebiet, drei Schulen und zwei Turnhallen werden als Leuchttürme dienen. Dort werden 100 Mitarbeiter der Verwaltung, die sich freiwillig für diese Aufgabe gemeldet haben, Bürger in Notlagen betreuen. Die Helfer lernten unter anderem die Bedienung eines Funkgeräts und Erste Hilfe.
24-Stunden-Betreuung und Unterbringung von bis zu 1000 Menschen
Die Leuchttürme werden 24 Stunden besetzt sein und können bis zu 1000 Menschen betreuen und unterbringen. Die Standorte sind so im Stadtgebiet verteilt, dass sie für alle auch schnell zu Fuß erreichbar sind.
Zusammenarbeit und Selbsthilfe
Feuerwehrchef Eul-Jordan betonte, dass die Remscheider bei einem Stromausfall zunächst zur Selbsthilfe greifen sollten und nur im Notfall die Leuchttürme ansteuern. Wenn der Bürger es schafft, drei Tage ohne Hilfe auszukommen, wäre das eine große Hilfe.
Vorbereitung auf einen Blackout
Der Einzelne habe alle Möglichkeiten, sich vorzubereiten, nahm der Feuerwehrchef Bezug auf Broschüren und Online-Ratgeber etwa des Bundesamts für Katastrophenschutz, wo es unter anderem Tipps für eine kluge Bestückung einer Vorratskammer gibt. Eul-Jordan appellierte zudem an die Remscheider, in dieser Situation auch mal nach links und rechts zu schauen, ob der Nachbar Hilfe braucht.
Blackout-Szenario weiterhin realistisch
Mike Giera von der Stadtwerke-Tochter EWR erklärte, dass das Szenario eines Blackouts weiterhin sehr realistisch ist. Durch die von der Bundesregierung eingeleitete Energiewende und die damit einhergehende Konzentration auf erneuerbare Energien werde das System anfälliger.
Berechenbarkeit fehlt
Die Berechenbarkeit fehlt, sagte Giera. Kraftwerke, in denen etwa aus Gas Strom erzeugt wird, wenn der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint, seien dafür wichtig. Von ihnen aber gebe es nicht genug. Auch seien Systeme, mit denen überschüssiger Strom in großen Mengen gespeichert werden kann, noch nicht in Sicht.
Wasserversorgung sichergestellt
Weil bei einem Stromausfall auch die Wasserversorgung betroffen ist, haben die EWR am Standort des Wasserwerks an der Eschbachtalsperre die Technik der Notstromanlage erneuert. Im vierten Quartal dieses Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Wir werden in der Lage sein, die Förderpumpen mit Notstrom zu versorgen.
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