- Remscheid: Zwei weitere grausame Jahre mit der RE 47
- Zwei weitere Jahre mit Ausfällen
- Wittke bestätigt Experteneinschätzungen
- Aktuelle Lage beschrieben
- Neuer Haltepunkt Honsberg soll 2029 kommen
- Vollelektrische Züge kommen 2026
- Elektrifizierung der Strecke
- Neues Zugmaterial wird gemietet
- Wittke ist zuversichtlich
Remscheid: Zwei weitere grausame Jahre mit der RE 47
Die Stadt Remscheid muss sich auf weitere zwei Jahre mit der veralteten und überlasteten RE 47 einstellen. Die Nordwestbahn hat bekannt gegeben, dass die Einführung der neuen Triebzüge der Baureihe 1440 aufgrund von Verzögerungen bei der Lieferung erneut verschoben wurde. Dies bedeutet, dass die Bürger von Remscheid und Umgebung noch weitere zwei Jahre mit den unzuverlässigen und überfüllten Zügen der RE 47 zurechtkommen müssen. Die verkehrspolitischen Verantwortlichen müssen sich nun erklären, warum die Modernisierung des Schienennetzes in diesem Bereich so langsam vorankommt.
Titel: Zwei weitere grausame Jahre mit der RE
Überschrift: Remscheid befürchtet langen Atem bei der Regionalbahn
Zwei weitere Jahre mit Ausfällen
Besser hätte das Timing kaum sein können. Nachdem sich in den vergangenen Tagen die Nachrichten über die Ausfallzeiten der Regionalbahn 47 von Lennep zum Düsseldorfer Hauptbahnhof gehäuft hatten, rollte VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke am Montagabend auf dem Remscheider Hauptbahnhof ein. Pünktlich auf die Minute. Allerdings mit der S-Bahnlinie 7, die nur zwischen Wuppertal und Solingen pendelt. Die RE 47 fährt ja schon lange nicht mehr.
Wittke bestätigt Experteneinschätzungen
Der Remscheider Landtagsabgeordnete Jens Nettekoven (CDU) hatte Wittke nach Remscheid eingeladen. Der frühere NRW-Verkehrsminister ging beim Thema der in Remscheid seit ihrem Start Ende 2023 als Totalausfall geltenden RE 47 gleich in die Offensive. Erst 2026, so bestätigte er Einschätzungen von Experten, werde es auf der Linie wieder ein verlässliches Angebot geben. „Es wird noch mal zwei grausame Jahre geben“, sagte Wittke. Da gebe es nichts zu beschönigen.
Aktuelle Lage beschrieben
Die aktuelle Lage beschreibt er so: „Es gibt Züge, die nicht mehr leistungsfähig sind, darum gibt es den Schienenersatzverkehr.“ Der sei „natürlich lange nicht so attraktiv und keine Lösung.“ Aber, so Wittke weiter: „Der Silberstreif ist am Horizont zu sehen.“
Neuer Haltepunkt Honsberg soll 2029 kommen
Der neue Haltepunkt soll 2029 an den Start gehen, sagte Wittke. Die bestehenden vier Haltepunkte bekamen im Stationsbericht 2023 des VRR zwei mal die Wertung „ordentlich“ (Hauptbahnhof und Lüttringhausen). Lennep und Güldenwerth wurden als „entwicklungsbedürftig“ eingestuft.
Vollelektrische Züge kommen 2026
Gemeint sind damit die vollelektrischen Züge, auf die der VRR 2026 bei der RE 47 umstellen will. „Wir wollen an die alten Zeiten anknüpfen“, sagte Wittke und spielte damit auf die Phase an, als die Regiobahn auf dem Streckenabschnitt zwischen Mettmann und Düsseldorf 24.000 Fahrgäste pro Tag transportierte. Die Strecke, die nun schon in Remscheid beginnt, habe Potenzial, ist er überzeugt.
Elektrifizierung der Strecke
Für den Umstieg auf das neue Zugmaterial müsse man aber erst noch ein Stück der Strecke elektrifizieren. „Das wird jetzt gerade gebaut, die Aufträge sind vergeben.“
Neues Zugmaterial wird gemietet
Das neue Zugmaterial soll nicht mehr gekauft, sondern gemietet werden. „Wir kaufen die Verfügbarkeit von Zügen, keine Züge mehr“. Die Unternehmen müssten für 30 Jahre garantieren, dass ihre Züge fahren. Damit erhöhe sich der Druck, mit verlässlichem Zugmaterial an den Start zu gehen. Bei Ausfällen stelle der VRR die Zahlung ein. Zudem gebe es eine Strafzahlung obendrauf.
Wittke ist zuversichtlich
Wittke ist überzeugt, dass die Wende im Bergischen Land gelingt. „Ich weiß, dass es 2026 schwer werden wird, die Menschen wieder zurückzugewinnen. Aber das Angebot danach wird so zuverlässig sein, dass wir an die großen Zeiten wieder anknüpfen können.“ Dabei bezieht er auch die S7 mit ein. Die soll – allerdings erst zum Ende des Jahrzehnts – auf einen 15-Minuten-Takt umstellen.
Zwei weitere grausame Jahre mit der RE – das ist die bittere Wahrheit, die Wittke den Remscheidern mitteilte. Aber der Silberstreif am Horizont ist zu sehen, und die vollelektrischen Züge kommen 2026. Dann wird die Regionalbahn 47 wieder verlässlich fahren.
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