Remscheid: Wie man Vandalismus an Schulen kreativ bekämpft

Index

Remscheid: Wie man Vandalismus an Schulen kreativ bekämpft

Die Vandalismus-Problematik an Schulen in Remscheid ist ein bekanntes Thema. Die Folgen von Zerstörungen und Graffiti sind nicht nur finanziell belastend, sondern auch eine Beeinträchtigung der Lernatmosphäre. Doch statt sich diesem Problem zu ergeben, haben die Verantwortlichen in Remscheid entschieden, kreative Lösungen zu finden, um den Vandalismus an den Schulen zu bekämpfen. Durch die Zusammenarbeit von Schülern, Lehrern und der Stadtverwaltung konnten innovative Projekte entwickelt werden, die nicht nur die Schäden minimieren, sondern auch die soziale Kompetenz der Jugendlichen fördern.

Remscheid: Wie man Vandalismus an Schulen kreativ bekämpft

Abgerissene Handtuchhalter, weggetretene Schamwände, mit Stiften vollgeschmierte oder mit Zigaretten angeschmorte Türen – das alles sind Beispiele von Vandalismusfällen an Remscheider Schulen, die das Gebäudemanagement vor einigen Monaten in einem Bericht für den Schulausschuss aufgelistet hat.

Remscheider Schulen kämpfen gegen Vandalismus

Remscheider Schulen kämpfen gegen Vandalismus

Seit fast einem Jahr diskutiert die Politik darüber, wie man diesem Problem, das unabhängig von der Schulform quer durch Stadt auftritt, wirkungsvoll begegnen kann.

Kreative Lösungen für saubere Toiletten

Kreative Lösungen für saubere Toiletten

Wie es gehen kann, zeigt ein Besuch am Emma-Herwegh-Gymnasium an der Elberfelder Straße in Alt-Remscheid. Im Rahmen einer Projektwoche im vergangenen Winter widmete sich die Schule der Frage, wie man die auch hier stattfindende Zerstörung in den Toiletten eindämmen kann.

InfoRats-Mehrheit setzt auf Hamburger ModellInitiative Die Ampel-Mehrheit aus SPD, Grünen und FDP möchte das in Hamburg entwickelte Modell „Das macht Schule“ in Remscheid einführen. Das sieht unter anderem vor, dass Kooperationen mit örtlichen Handwerkern geschlossen werden. Schulen sollen eine Handreichung erhalten, um zusammen mit Schülern Ideen für Sanierungen und Reparaturen zu entwickeln.

Todbeseitigung durch Kreativität

Todbeseitigung durch Kreativität

„Wir hatten zwischenzeitlich viele Toiletten auf den oberen Etagen gesperrt“, berichtet Schulleiter Rainer Schulz die Ausgangslage. Lange Zeit seien nur die Toiletten an der Mensa geöffnet gewesen, weil dort die soziale Kontrolle größer ist.

„Wenn ein Raum sauber ist, dann gibt es keine Zerstörung. Dreck und Müll senken die Hemmschwelle, Dinge kaputt zu machen“, sagt Georgia Erdmann-Küpper, an der EMMA zuständig für den Bereich „Gute gesunde Schule“.

Sie nahm Kontakt zum Remscheider Graffiti-Künstler Rene Schneider auf. Warum das WC im Allee-Center für Schüler zur Ausweich-Toilette wird.

Remscheider Schule setzt auf Modell aus Hamburg

Remscheider Schule setzt auf Modell aus Hamburg

Der zeigte einer Gruppe von zehn Schülerinnen, wie sie ihre Bildideen für eine Unterwasserwelt und einen Dschungel umsetzen können. Die Entwürfe kamen von den Mädchen, Schneider half bei der praktischen Umsetzung, etwa indem er zeigte, wie man perspektivisch arbeitet oder wie man Schablonen, etwa für Unterwasserpflanzen, schneidet.

Besonders intensiv eingebracht ins Projekt hat sich Oberstufenschülerin Greta Raffelsieper. 30 bis 40 Stunden insgesamt habe sie malend in der Schultoilette verbracht, sich zum Teil mit ihrem Freundinnen nach der Schule im Mädchenklo verabredet, um an ihren beiden Motiven zu arbeiten, berichtet sie.

Die große Meeres-Schildkröte, die über den Waschbecken zu schweben scheint, leuchtet immer noch in kräftigen Farben und auch der Leopard in der Dschungelwelt im Nebenraum mit den Toiletten hat sich prima gehalten. Gefreut hat sich Greta nicht nur über das viele positive Feedback ihrer Schulkameraden für ihre Bilder, sondern auch darüber, dass seitdem „nicht mehr an die Wände gemalt wird“.

„Die Akzeptanz der Toilette ist viel größer“, sagt Georgia Erdmann-Küpper und betont auch den gesundheitlichen Aspekt des Projektes. Sie weiß von vielen Schülern, dass sie in der Schulzeit möglichst wenig Flüssigkeit zu sich nehmen, um nicht die Schultoiletten nutzen zu müssen, auf denen oft unhygienische Zustände herrschen. Vor allem die Mädchen verhalten sich so und schaden damit ihrer Gesundheit, ergänzt Rainer Schulz.

Aus seiner Sicht könnte auch eine häufigere Reinigung der Toiletten, wie sie an Tankstellen oder in Einkaufscentern üblich ist, helfen, das Problem einzudämmen. „Das könnte für die Stadt günstiger sein.“

An der EMMA führen sie derweil im Winterhalbjahr das Erfolgsprojekt weiter. Diesmal sollen die Jungs in ihrem WC-Bereich aktiv werden. „Es gibt genug junge Herren, die Talent haben. Wir erhoffen uns da einen ebenso großen Erfolg“, sagt Georgia Erdmann-Küpper.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up