Rentenalter: Nur 57 Prozent der Beschäftigten planen bis dahin zu arbeiten

Index

Rentenalter: Nur 57 Prozent der Beschäftigten planen bis dahin zu arbeiten

Die Aussichten auf eine Beschäftigung bis zum Rentenalter sind für viele Deutsche nicht sonderlich rosig. Laut einer aktuellen Umfrage planen nur 57 Prozent der Beschäftigten, bis zu ihrem geplanten Renteneintritt weiterhin zu arbeiten. Das bedeutet, dass fast die Hälfte der Arbeitnehmer nicht davon ausgeht, bis zum Erreichen des Rentenalters erwerbstätig zu sein. Dieser Befund wirft Fragen über die Zukunft der Altersvorsorge und die Finanzierung der Renten auf. Im Folgenden werden wir tiefer in die Ergebnisse der Umfrage einsteigen und die Gründe für diese Entwicklung untersuchen.

Rentenalter: Nur 65 Prozent planen bis dahin zu arbeiten, aber nur 57 Prozent sind dazu bereit

Knapp 65 Prozent oder fast zwei Drittel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland können sich vorstellen, bis zu ihrem gesetzlichen Renteneintrittsalter zu arbeiten. Aber nur 57 Prozent wollen es tatsächlich auch tun. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) unter gut 5000 Beschäftigten im April hervor, die unserer Redaktion vorliegt.

Rentenreform: Mehr als die Hälfte der Beschäftigten wollen länger arbeiten, aber viele sind nicht in der Lage

Rentenreform: Mehr als die Hälfte der Beschäftigten wollen länger arbeiten, aber viele sind nicht in der Lage

Demnach sind die Unterschiede zwischen den Altersgruppen überraschend gering: Nur 66,4 Prozent der Beschäftigten unter 35 Jahren fühlen sich trotz ihres jungen Alters in der Lage, bis zum Rentenalter zu arbeiten. Bei den 50- bis 66-Jährigen sind es mit 62,6 Prozent nur vier Prozentpunkte weniger. Tatsächlich bis zum Rentenalter arbeiten wollen am Ende sogar nur 59,7 Prozent der unter 35-Jährigen. Bei den über 50-jährigen Beschäftigten sind es mit 54,5 Prozent mehr als die Hälfte.

Motivation und finanzielle Hintergründe bei der Wahl des Renteneintrittsalters zu erforschen, ist für Ökonomen und Politiker von großem Interesse. Denn wegen der demografischen Entwicklung wird die gesetzliche Rentenversicherung in den kommenden Jahren deutlich stärker beansprucht, die Beiträge steigen. Experten halten eine Rentenreform in der kommenden Legislaturperiode für unausweichlich, um die Rentenfinanzen zu stabilisieren und den Beitragsanstieg zu dämpfen.

Rentenalter: Nur 57 Prozent sind dazu bereit, aber die Motive sind vielfältig

Rentenalter: Nur 57 Prozent sind dazu bereit, aber die Motive sind vielfältig

17 Prozent aller Beschäftigten geben an, weder in der Lage zu sein noch den Wunsch zu haben, bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter zu arbeiten. Nur 48 Prozent fühlen sich in der Lage dazu und wollen gleichzeitig auch gerne bis zum Rentenalter arbeiten, so ein wichtiges Fazit der Umfrage. Rund sechs Prozent wären zwar gerne bis zur Regelaltersgrenze tätig, befürchten jedoch, nicht so lange durchzuhalten. Etwa 14 Prozent geben an, dass sie so lange arbeiten könnten, aber vorzeitig in Rente gehen möchten.

Über alle Gruppen hinweg spielt die Sicherung des Lebensstandards im Alter die wichtigste Rolle, wenn es um die Frage des Renteneintritts geht. Weit verbreitet ist auch die Auffassung, man habe sich wegen seiner Lebensleistung den Ruhestand wohlverdient. „Problematisch wird dieses Narrativ, wenn daraus eine Anspruchshaltung abgeleitet wird, das Renteneintrittsalter über Generationen konstant zu halten und auch nach 2031 nicht weiter erhöhen zu wollen, obwohl die Lebenserwartung weiter steigt und daraus immer längere Rentenbezugsdauern resultieren“, so das Kölner Institut.

Die Politik fokussiere sich zu sehr auf finanzielle Anreize, um das Rentenalter zu erhöhen. Die Umfrage zeige hingegen, „dass der Gesundheitszustand, das Wohlbefinden, das Engagement und die Weiterbildungsaffinität starke Treiber für die Bereitschaft sind, bis zum Renteneintrittsalter zu arbeiten.“ Mit der Stärkung des betrieblichen Gesundheitsmanagements und mehr Prävention auch bei mentaler Belastung könne einem frühen Ausscheiden vorgebeugt werden.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up