- Rentner im Job: Ampel will längeres Arbeiten belohnen - Neue Vorschläge zur Förderung von Altersteilzeit
- Rentner im Job: Ampel will längeres Arbeiten belohnen
- Neue Pläne für eine attraktivere Altersrente
- Ampel plant Rentenaufschubprämie: Längeres Arbeiten soll sich lohnen
- Kritik von Arbeitgebern und Ökonomen
Rentner im Job: Ampel will längeres Arbeiten belohnen - Neue Vorschläge zur Förderung von Altersteilzeit
Die Ampelkoalition plant, längeres Arbeiten für Rentner attraktiver zu machen. Ziel ist es, dass ältere Arbeitnehmer länger im Job bleiben und so den demografischen Wandel aufhalten. Durch die Förderung von Altersteilzeit sollen ältere Menschen motiviert werden, auch nach Erreichen der Altersrente weiterhin teilweise erwerbstätig zu bleiben. Die Regierung will dies durch neue Vorschläge erreichen, die die Flexibilität im Arbeitsleben älterer Menschen erhöhen sollen. Dadurch sollen nicht nur die Rentner selbst, sondern auch die gesamte Gesellschaft profitieren.
Rentner im Job: Ampel will längeres Arbeiten belohnen
Für Beschäftigte in Deutschland soll sich Arbeiten über das offizielle Renteneintrittsalter von derzeit 66 Jahren hinaus künftig mehr lohnen. Kern der entsprechenden Regierungspläne ist eine neue Prämie für diejenigen, die sich für das Weiterarbeiten entscheiden.
Das sieht eine sogenannte Formulierungshilfe des Bundesarbeitsministeriums vor, die unserer Redaktion vorliegt. Die Pläne sollen am kommenden Mittwoch vom Kabinett beschlossen und als Bundestagsantrag der Ampelfraktionen in die parlamentarischen Beratungen eingebracht werden. Sie sind Teil der im Juli von der Ampel-Koalition beschlossenen „Wachstumsinitiative“.
Neue Pläne für eine attraktivere Altersrente
Bisher bekommen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine höhere Rente, wenn sie über das reguläre Renteneintrittsalter hinaus arbeiten. Künftig soll es zusätzlich die Möglichkeit einer „Rentenaufschubprämie“ geben: Wer mindestens ein Jahr länger gearbeitet hat, kann sich die höheren Renten-Anwartschaften auf einen Schlag auszahlen lassen.
Die Prämie soll bis zu drei Jahre angespart werden dürfen und zum Start in den Ruhestand ausgezahlt werden. Der Auszahlungsbetrag soll sich aus dem Monatsbetrag der Rente zum Zeitpunkt des aufgeschobenen Rentenbeginns ergeben und der Anzahl der Monate, die die Rente nach Erreichen der Regelaltersgrenze nicht in Anspruch genommen wurde.
Weil die Rentenkasse bei späterer Rente von Beschäftigten deren Krankenversicherungsbeiträge spart, erhöht sich der Betrag noch einmal um bis zu 8,2 Prozent, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete.
Ampel plant Rentenaufschubprämie: Längeres Arbeiten soll sich lohnen
Weiterhin soll es auch die Möglichkeit geben, bei längerem Arbeiten ein Leben lang eine höhere Rente zu beziehen. Jeder Monat in Arbeit bringt 0,5 Prozent mehr Rente. Die Arbeitgeber sollen ihre Beiträge zur Arbeitslosen- und Rentenversicherung an die Betroffenen aber künftig direkt auszahlen können, was deren Rente zusätzlich erhöht.
Für Personen nach Erreichen der Regelaltersgrenze soll so ein finanzieller Anreiz geschaffen werden, so das Ministerium von Ressortchef Hubertus Heil (SPD).
Zahlen Arbeitgeber die Beträge nicht an die Beschäftigten aus, haben sie weiter die Pflicht zur Zahlung der Arbeitgeberbeiträge an die Arbeitslosen- und Rentenkasse.
Kritik von Arbeitgebern und Ökonomen
Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) reagierte mit Kritik. „Diese Rentenpolitik ist ein Schildbürgerstreich: Erst subventioniert der Staat das vorzeitige Ausscheiden aus dem Erwerbsleben, beispielsweise durch die Rente mit 63. Jetzt will man finanzielle Anreize schaffen, damit Beschäftigte länger arbeiten. Das kostet doppelt und ist irrational. Viel besser wäre es, alle Anreize zur Frühverrentung endgültig und nachhaltig zu streichen“, sagte BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter.
Die Regierung will jedoch nicht nachkommen, die abschlagsfreie Rente nach 45 Versicherungsjahren (die so genannte Rente mit 63) abzuschaffen. Dies wäre nicht sachgerecht, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch. Viele Betroffene ohne Studium hätten bereits in jungen Jahren zu arbeiten begonnen. Sie könnten nach 45 Versicherungsjahren passenderweise in Rente gehen. Das ist aus Sicht der SPD gerecht, denn Akademiker beginnen ihre Berufstätigkeit in der Regel deutlich später.
(mit dpa)
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