Rückkehr in die 80er: Kult-Band veröffentlicht neues Propaganda-Album

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Rückkehr in die 80er: Kult-Band veröffentlicht neues Propaganda-Album

Die Kult-Band Propaganda, die in den 80er Jahren mit Hits wie P:Machinery und Duel die Clubs und Radiostationen eroberte, feiert ihr Comeback! Nach über 30 Jahren Pause veröffentlicht die britische Synth-Pop-Band ihr brandneues Album, das die Fans in eine Zeitreise zurück in die Neon-Zeit der 80er Jahre entführt. Mit ihren retro-futuristischen Sounds und Texten, die von Liebe, Politik und Gesellschaft handeln, katapultiert Propaganda die Hörer in eine Ära von Glamour, Exzess und Rebellion. Das neue Album ist ein Tribut an die Musik der 80er Jahre, die die Band selbst mitgeprägt hat.

Rückkehr ins goldene Zeitalter: Propaganda veröffentlicht neues Comeback-Album

Propaganda 2024 will nicht mehr der heiße Scheiß sein oder sich neu erfinden. Warum auch: Sie sind ja gut, wie sie sind. Seit über 40 Jahren. „Es wäre ja geradezu töricht, wenn wir noch auf den Dancefloor oder die Popcharts schielen würden,“ sagt Ralf Dörper (64), der Propaganda 1982 gegründet hat. „Ich hoffe, wir sind in Würde gealtert. Und daran wird sich vermutlich nichts mehr ändern,“ ergänzt Michael Mertens (70).

Die Arbeit am Comeback-Album scheint für die Beiden eine Art Selbsttherapie in dystopischen Zeiten zu sein. Sie erfreuen sich der Freiheiten ihres fortgeschrittenen Alters und der Relevanz, die ihr dramatischer Synth-Pop von einst auch heute noch besitzt. Was nicht nur beweist, dass ihr 38 Jahre alter Song „p:Machinery“ die aktuelle Renault-TV-Werbung untermalt und - zumindest in Frankreich - wieder die Charts erreichte.

Das Album Propaganda - ein Comeback mit Stil

Das Album Propaganda - ein Comeback mit Stil

Info„Propaganda“ versammelt acht neue Stücke. Das Album „Propaganda“ erscheint als Acht-Track-CD und als limitierte Doppel-LP/CD-Edition mit fünf zusätzlichen Instrumentals der neuen Songs.

Klassiker Immer noch hörenswert ist das Album „A Secret Wish“ aus dem Jahr 1985. Es enthält die Hits „Dr. Mabuse“ und „Duel“. Viele Electro-Popper der Achtziger erleben derzeit Renaissancen, Weltstars wie Billie Eilish, Harry Styles oder The Weeknd bedienen sich begeistert an dem Genre. Das Comeback von Propaganda kommt also zum Jubiläum genau richtig.

Die Geschichte von Propaganda

„Das sieht vielleicht nach einer logistischen Meisterleistung aus, aber alles war reiner Zufall,“ behauptet Mertens. Propaganda waren nach Kraftwerk die zweite Formation, die die Landeshauptstadt auf die musikalische Weltkarte brachte. Mitte der 1980er-Jahre landeten sie mit „Dr. Mabuse“ einen internationalen Hit. Mertens, seinerzeit noch Perkussionist bei den Düsseldorfer Symphonikern, schmiss seinen Job und stieß zur Band. Über Nacht wurden sie Vollzeit-Popstars; „Bravo“-Poster, RTL-Hit-Show, „Spiegel“-Interview, New York-Promo-Trips und eine Fahrt im mexikanischen Papamobil inklusive.

Leider folgten langwierige und zermürbende Vertragsfehden mit der Plattenfirma, unterschiedliche Allianzen, Auflösungen, und ähnlich Karrierelähmendes mehr. Sängerin Claudia Brücken ehelichte ihren Plattenboss, Kollegin Susanne Freitag hatte anderes zu tun. Trotzdem erschien 1990 noch ihr drittes Album („1234“). Dörper verließ die Band während der Aufnahmen. „Ich war gelangweilt von Pop. Ich lebte in London und war der Acid- und Detroiter Techno-Szene verfallen.“

Das neue Album - ein Rückblick auf die Vergangenheit

Die Geschichte des neuen Propaganda-Albums beginnt 2015. „Wir trafen uns für einen Remix-Auftrags unseres Kumpels Holly Johnson (Frankie Goes To Hollywood) im leider nicht mehr existierenden Skyline Studio in Unterbilk. Dort sind wir auch der begabten Thunder Bae begegnet“, sagt Ralf Dörper. Man blieb in Kontakt. Tauschte sich aus. Überstand Corona und entschloss sich, der Legende Propaganda ein weiteres Kapitel hinzuzufügen.

Propandas Grundidee, Kraftwerk und Wagner zu fusionieren, wurde mittlerweile enorm erweitert: Mertens schichtet gut abgehangene Sounds aus Klassik und Krautrock, Ambient und New Wave übereinander, mischt Orchester-Instrumente mit aufgepumpten Beats und flottiert zwischen Minimalismus und maximaler Opulenz. Es tönt düster und erhaben. Die unterschiedlichen Elemente verschmelzen zu einer klaren, fließenden Soundstruktur, deren Melodien schnell in den Gehörgängen kleben bleiben.

Sein Partner ist weniger verschmust. Eher ein klinisch kalter Diagnostiker privater und politischer Prozesse. Dörpers Großstadtpoesie kündet von Gesellschaftskritik („Tipping Point“), Nabelschau („Distant“) oder Sex und Sünde („Purveyor Of Pleasure“). Das obligatorische Gitarrensolo stammt nicht von David Gilmour, sondern vom wohl besten heimischen Saitenvirtuosen Marcus Wienstroer. Wie überhaupt alles an dieser Platte „Made in Düsseldorf“ ist: Artwork, Videos, Fotos (im Nordpark), Mastering (Kai Blankenberg) etc.

Gastsängerin Thunder Bae verpasst den betagten Herren eine gehörige Frischzellenkur. Sie ist mit einer so wandelbaren wie ausdrucksvollen Stimme gesegnet. Die 24-Jährige kann Pop und Pathos, erinnert mal an Dua Lipa, mal an Roisin Murphy und besitzt die Chuzpe, sich an dem 1930-er-Klassiker „Wenn ich mir was wünschen dürfte“ (1960 von Marlene Dietrich beflügelt) zu vergehen. Dazu klimpert Oscar-Preisträger Volker Bertelmann gespenstisch auf seinem präparierten Hauschka-Piano. Mehr Düsseldorfer Brillanz geht nicht.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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