Seit 70 Jahren: Wie J.R.R. Tolkiens Herr der Ringe zu einem Kulturerfolg wurde

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Seit 70 Jahren: Wie J.R.R. Tolkiens Herr der Ringe zu einem Kulturerfolg wurde

Vor 70 Jahren, im Jahr 1954, veröffentlichte J.R.R. Tolkien den ersten Band seines Romans Herr der Ringe, das heute zu einem der erfolgreichsten Bücher aller Zeiten zählt. Doch wie hat es diesem Werk gelungen, sich zu einem Kulturerfolg zu entwickeln? Wie hat Tolkien es geschafft, eine Fantasy-Welt zu schaffen, die Millionen von Lesern weltweit in ihren Bann gezogen hat? In diesem Artikel werfen wir einen Blick zurück auf die Geschichte des Romans und wie er sich zu einem Klassiker der Literatur entwickelt hat.

Seit Jahren: JRR Tolkiens 'Herr der Ringe' wird zu einem Kulturerfolg

Große Geschichten beginnen oft mit kleinen Sätzen. Und ganz große sogar mit scheinbar belanglosen. Was um alles in der Welt soll also das bedeuten: „In einem Loch im Boden, da lebte ein Hobbit.“ Der Urheber sollte es der schönen Legende nach selbst nicht so genau gewusst haben, als er die paar Worte am Blattrand einer Prüfungsarbeit hinkritzelte. Er hieß J.R.R. Tolkien (1892-1973) und lehrte zu dieser Zeit an der Universität von Oxford Altenglisch.

Der Herr der Saga: der Schriftsteller und Forscher J.R.R. Tolkien (1892-1973).Foto: Picture-Alliance / Photoshot Aber wenn es doch dieser Satz gewesen ist, der alles beginnen ließ? Die Saga von „Der Herr der Ringe“ aus grauer Vorzeit, die sich großzügig aus dem mittelalterlichen Legendenschatz bediente und selbst zum Mythos wurde. Und das im aufgeklärten 20. Jahrhundert!

Die Saga von

Die Saga von 'Der Herr der Ringe': Von grauer Vorzeit bis hin zum Mythos

Auch vor diesem Hintergrund darf der „Herr der Ringe“ getrost ein Ereignis genannt werden. Daran nahm die halbe Welt Anteil: Mehr als 150 Millionen Mal soll die Romantrilogie verkauft worden sein. Die erfolgreichsten Kinofilme aller Zeiten

Vor 70 Jahren – am 29. Juli 1954 - erschien der erste Band „Die Gefährten“; es folgten noch im selben Jahr „Die zwei Türme“ und im Oktober 1955 schließlich „Die Wiederkehr des Königs“. Tolkien hat die Saga immer als einen einzigen Roman verstanden und darum auch eine Gesamtausgabe gewünscht. Die seinerzeit hohen Papierpreise im England der Nachkriegszeit sollen aber den Verlag am Ende zur Dreiteilung bewogen haben.

Jahre

Jahre 'Herr der Ringe': Wie JRR Tolkiens Romantrilogie die Welt begeisterte

Viele hundert Seiten geht es darin um ein halbreligiöses Menschheitsthema: die Vernichtung des Bösen in der Gestalt eines Ringes, der seinen Träger zwar unsichtbar macht, aber letztlich der Herrschaft über allen dient: „Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, / Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden / Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn.“

Diesem finsteren Geraune steht das liebliche Auenland gegenüber, Heimat der besagten und alles in allem sehr selbstzufriedenen Hobbits. Ausgerechnet aus dem Volk der Halblinge fällt Frodo die Aufgabe zu, den Ring zu vernichten und die Menschheit zu retten. Imposant ist aber auch das übrige Personal drumherum mit menschenfressenden Orks, dem glitschigen Gollum, mit Smaug, dem obligatorischen Drachen, mit dem Zauberer Gandalf und Feen, Elfen und Rittern zuhauf.

In unserer heute so grellbunten Welt all der Fantasy-Geschichten mutet der „Herr der Ringe“ fast schon ein wenig altbacken an, zumindest wie eine Art klassischer Vorläufer der modernen Historienspektakel. Vor 70 Jahren aber war die Erfindung einer fantastischen und mit ihren Motiven doch lebensnahen Welt eine unerhörte Begebenheit. Und sogar eine Landkarte von Mittelerde gab es, auf dem das Auenland ebenso zu finden war wie Minas Tirith – die Hauptstadt des Königreichs Gondor – oder auch die Trollhöhen, das Nebelgebirge und der Schicksalsberg von Mordor. All das führte uns ja vor Augen, dass diese Welt ganz offensichtlich existiert hatte. Oder auch noch existiert, überall in den Köpfen der Leser.

Tolkien hat lange verneint, dass das mittelalterliche „Nibelungenlied“ eine anregende Vorlage für den „Herr der Ringe“ gewesen sein könnte. Bis 37 Jahre nach seinem Tod ein Werk aus seinem Nachlass das Licht einer staunenden Öffentlichkeit erblickte: ein großer Gesang mit fünfhundert Strophen unter dem Titel „Sigurd und Gudrún“. Das waren Siegfried und Kriemhild in Tolkiens Nachdichtung der Nibelungensage.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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