Solingen: Mehr als vier Jahre Haft für Syrer nach versuchtem Mord.

Solingen: Mehr als vier Jahre Haft für Syrer nach versuchtem Mord.

In einem aufsehenerregenden Urteil hat das Landgericht Wuppertal einem 31-jährigen Syrer eine Freiheitsstrafe von vier Jahren und neun Monaten auferlegt. Der Mann hatte im Jahr 2018 in Solingen einen 37-jährigen Mann mit einem Messer angegriffen und ihm lebensgefährliche Verletzungen zugefügt. Das Opfer überlebte den Angriff nur knapp. Der Täter hatte keinerlei Reue gezeigt und sich während des Prozesses nicht schuldig bekannt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte vorsätzlich und mit Tötungsabsicht gehandelt hatte. Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich eine lebenslange Haftstrafe gefordert, aber das Gericht sah dies als zu hoch an.

Syrer erhält vier Jahre Haft für versuchten Mord in Solinger Innenstadt

Das Wuppertaler Landgericht hat einen 19-jährigen Syrer zu vier Jahren und drei Monaten Jugendhaft verurteilt, weil er einen 33-jährigen Mann in der Silvesternacht am Graf-Wilhelm-Platz in Solingen lebensgefährlich mit einem Messer verletzt hat.

Die Tat ereignete sich, als der 33-Jährige sich geweigert hatte, seine Silvesterknaller für fünf Euro zu verkaufen. Daraufhin eskalierte die Lage und der Syrer stach den Mann mit einem Messer. Der Opfer erinnerte sich im Gerichtssaal an die Tat so: „Ich lag auf dem Boden, habe einen Messerstich gespürt und dann war ich im Krankenhaus.“

Das Opfer, ein selbstständiger Versicherungsfachmann, erzählte weiter, dass er ursprünglich nicht in die Innenstadt hatte gehen wollen, aber nachdem Freunde hinzukamen, ging er doch mit ihnen zum Graf-Wilhelm-Platz. Dort wurde seine Frau von einem Böller am Kopf verletzt und eine Frau eines Bekannten erlitt eine Wunde am Bein. Beide gingen nach Hause, während er mit zwei Freunden zur Bushaltestelle ging.

Die Stimmung am Graf-Wilhelm-Platz war angespannt, mehrere Gruppen warfen sich mit Böllern an. Der 33-Jährige riet seinem Freund, nicht seine Böller an die jungen Männer zu verkaufen, aber nach einer verbalen Auseinandersetzung gingen sie auf ihn los.

Zwei 15- und 16-jährige Mittäter, die das Opfer geschlagen haben sollen, wurden zu Bewährungsstrafen von neun Monaten und einem Jahr verurteilt.

Der Polizeibeamte, der als Zeuge im Prozess aussagte, schilderte die Ereignisse in der Silvesternacht so: „Es war laut, überall wurde geböllert“. In derselben Nacht waren Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr in der Hasselstraße mit Raketen, Flaschen und Steinen angegriffen worden.

Die Rettungskräfte waren wegen einer brennenden Matratze dorthin geeilt, die Polizeibeamten mussten die Feuerwehrleute bei den Löscharbeiten beschützen. Später brannten auch noch eine Hecke und Container, an den Zufahrtsstraßen wurden Barrikaden aufgebaut. Mehr als 60 Polizisten waren in der Silvesternacht im Einsatz, gegen 3.45 Uhr hatte sich die Lage wieder beruhigt.