Solinger Anschlag: Vielfache Demonstrationen - Polizei muss intervenieren
In der nordrhein-westfälischen Stadt Solingen haben sich am Wochenende viele hundert Menschen zu mehrfachen Demonstrationen versammelt, um gegen den jüngsten Anschlag in der Stadt zu protestieren. Die Stimmung war angespannt, sodass die Polizei gezwungen war, eingreifen zu müssen, um die Lage unter Kontrolle zu behalten. Die Demonstranten forderten Sicherheit und Gerechtigkeit für die Opfer des Anschlags. Die Stadtverwaltung und die Behörden stehen unter Druck, die Situation zu entschärfen und die Ursachen des Anschlags aufzuklären.
Solinger Anschlag: Vielfache Demonstrationen, Polizei muss intervenieren
Nach dem Anschlag in Solingen haben verschiedene Gruppierungen in der Innenstadt demonstriert. Insgesamt gab es drei verschiedene Versammlungen rund um die Innenstadt und den Tatort, sagte ein Sprecher der Polizei.
Die Beamten waren mit entsprechenden Kräften vor Ort, um für Sicherheit zu sorgen. Zunächst verliefen die Demonstrationen friedlich, jedoch brachen einige Teilnehmer einer Demonstration von linken Gruppierungen eine Polizeikette durch. Die Beamten waren dadurch genötigt, sich mit Schlagstöcken zu wehren.
Trauergottesdienst und Kundgebungen
Bei einer Trauerkundgebung, zu der das von linken und bürgerlichen Organisationen getragene Bündnis „Wuppertal stellt sich quer“ aufgerufen hatte, rechnete die Polizei im Vorfeld mit rund 100 bis 200 Teilnehmern. Zu einer Kundgebung der Jungen Alternative, der Jugendorganisation der AfD, wurden laut Polizei 50 Teilnehmer angemeldet.
Anschlag in Solingen: Opfer, Täter, Hintergründe
Bei einem Messerangriff auf einem Stadtfest in Solingen wurden am 23. August 2024 drei Menschen getötet. Acht weitere wurden verletzt, einige davon lebensgefährlich. Laut dem nordrhein-westfälischen Innenministerium scheint der Täter bei der Feier in Solingen wahllos auf Menschen eingestochen zu haben. Er hat seine Opfer zufällig ausgewählt. Allerdings stach er gezielt auf ihre Hälse ein.
Die Getöteten sind eine 56-jährige Frau und zwei Männer im Alter von 67 und 56 Jahren. Die Tat ereignete sich gegen 21:30 Uhr auf einem belebten Marktplatz vor einer Bühne. Drei Menschen wurden bislang vorläufig festgenommen. Nur einer von ihnen kommt laut Polizeiangaben als Tatverdächtiger in Betracht.
Tatverdächtiger festgenommen
Am 25. August gab die Polizei bekannt, dass es sich bei dem festgenommen 26-jährigen Tatverdächtigen um einen Mann aus Syrien handelt. Die Polizei hat noch keine Informationen zum Motiv des Täters bekannt gegeben.
Der IS hat den Angriff für sich reklamiert und spricht von einem „Soldaten“, der aus Rache gehandelt habe. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus. Nun wird geprüft, ob dieses Schreiben echt ist. Aus Ermittlerkreisen wird darauf hingewiesen, dass der IS in der Vergangenheit öfter Taten für sich reklamiert hat, ohne dass es für eine wirkliche Zusammenarbeit mit dem Täter belastbare Hinweise gegeben haben.
Ermittlungen und Haftbefehl
Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen und untersucht den Tatverdächtigen auch wegen Verdachts auf Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf mit.
Ein Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe habe Haftbefehl unter anderem wegen Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und wegen Mordes erlassen, teilte die Bundesanwaltschaft mit.
Der 26-jährige Syrer teile die Ideologie der Terrorvereinigung IS und habe sich ihr zu einem derzeit nicht genau bestimmbaren Zeitpunkt vor dem 23. August angeschlossen, heißt es in der Mitteilung. Eine Abschiebung des Asylbewerbers war 2023 gescheitert.
Wegen seiner radikal-islamistischen Überzeugungen habe er den Entschluss gefasst, auf dem Solinger Stadtfest eine möglichst große Anzahl aus seiner Sicht ungläubiger Menschen zu töten, so die Bundesanwaltschaft. „Dort stach er mit einem Messer hinterrücks wiederholt und gezielt auf den Hals- und Oberkörperbereich von Besuchern des Festivals ein.“
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