Streit um Außenterrasse der Alte Rheinfähre in Düsseldorf (Lit. Disputa sobre la terraza exterior del Alte Rheinfähre en Düsseldorf)

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Streit um Außenterrasse der Alte Rheinfähre in Düsseldorf

Die Alte Rheinfähre, ein beliebter Treffpunkt in Düsseldorf, steht derzeit im Mittelpunkt einer hitzigen Debatte. Der Streit um die Außenterrasse des traditionsreichen Lokals hat sich in den letzten Wochen zugespitzt. Die Stadtverwaltung fordert die Rückgabe des öffentlichen Grundstücks, auf dem die Terrasse errichtet wurde, während die Betreiber des Lokals auf ihre wirtschaftlichen Interessen pochen. Die Zukunft der Außenterrasse, die für viele Düsseldorfer zu einem wichtigen Teil des Stadtbilds gehört, hängt nun vom Ausgang des Konflikts ab.

Idylle in Gefahr: Dorfkneipe Zur Rheinfähre in Alt-Himmelgeist geschlossen

Die Idylle in Alt-Himmelgeist, einem Stadtteil Düsseldorfs, liegt nur wenige Meter vom Rhein entfernt. Verkehrsberuhigte Straßen, sich grüßende Nachbarn, ruhige Einfamilienhäuser oder Handwerksbetriebe in der Nachbarschaft - eine Dorfidylle mitten in der Großstadt. Doch vor einigen Tagen ist die Kneipe Zur Rheinfähre in den Fokus des Ordnungsamts gerückt.

Der Grund: Zu viele Personen auf dem Bürgersteig vor der Kneipe, zu breite Tische für den Gehweg. Deshalb hatte sich der Gastronom Claus Laumen in einem Facebook-Post an seine Gäste - Anwohner aus der Nachbarschaft, Spaziergänger und Ausflügler - gewandt: Nachbarn hätten Beschwerden beim Ordnungsamt geäußert, heißt es in dem Beitrag. Somit bleibt die Außengastronomie bis auf Weiteres geschlossen.

Das Ordnungsamt hat sich professioneller aufgestellt

Das Ordnungsamt hat sich professioneller aufgestellt

Vor einigen Tagen rückte ein ganzer Trupp von Ordnungshütern an, sagt Claus Laumen. Diese seien offenbar aktiv von einem Anwohner angerufen worden, der die vielen Personen vor der Kneipe bemängelte. Denn auf der Außenterrasse standen bis dato nur wenige Tische samt Stühle. Korrekterweise liegt die genehmigte Breite für Tische und Stühle bei nur 70 Zentimetern - ein Wert, den Laumen überschritten hat. Und es zugibt.

Auf so wenig Platz kann doch kaum einer alleine sitzen, geschweige denn zwei Personen, sagt er. Normalerweise sei ein Abstand von der Tisch- oder Stuhlkante bis zum Rand des Bürgersteigs von 1,80 Metern notwendig. Da hat mir das Ordnungsamt schon weniger genehmigt, ich durfte also eine geringeren Abstand einhalten, sagt er.

Um diese Straßenecke und den Bürgersteig davor geht es

Um diese Straßenecke und den Bürgersteig davor geht es

Dort hat das Ordnungsamt angeordnet, dass Mobiliar weg muss, damit ausreichend Restgehwegbreite für Passanten bleibt - in einer verkehrsberuhigten Zone, kurz vor dem Ende einer Sackgasse.

Die Stadt Düsseldorf bestätigt auf Anfrage, dass Mitarbeitende des Ordnungsamtes nicht wegen der Breite der Tische und Stühle ausgerückt seien, sondern wegen der Anzahl der Personen. Bei der angesprochenen Kontrolle befanden sich etwa 20 Personen vor dem Lokal, sodass auf dem Bürgersteig ,Alt-Himmelgeist’ nur noch eine Restgehwegbreite für Passanten von circa 40 Zentimetern verblieb, heißt es von dem Stadtsprecher. Er weist weiter darauf hin, dass die Stadt die Terrasse nicht geschlossen oder die Genehmigung für das Mobiliar zurückgezogen habe - Claus Laumen müsse nur eben Sorge tragen das zu große Mobiliar zu entfernen und beim Fortbetrieb des Außenausschanks das genehmigte Terrassenmaß einzuhalten, wie es weiter heißt.

Gesagt, getan. Claus Laumen hat Tische und Stühle abgebaut, nur noch zwei kleinere Stehtische - mit einer maximalen Breite von 50 Zentimetern - stehen jetzt an der Kreuzung. Aber wie soll ich denn verhindern, dass sich jemand mal eben zum Quatschen an einen der Stehtische dazu stellt, sagt er. Denn sobald mehr als zwei Personen vor der Kneipe stünden, sei doch der erlaubte Abstand wieder überschritten.

Zu Problemen ist es hier übrigens eh noch nie gekommen, sagt er weiter. Er verweist auch auf die Lage vor Ort: in einer verkehrsberuhigten Gegend, die Kneipe liegt kurz vor dem Ende einer Sackgasse. Heißt mit anderen Worten: Autofahrer müssen sowieso sehr vorsichtig und langsam fahren, würden etwaige Hindernisse auf der Straße - also Menschen, die vor der Kneipe stehen - demnach ohnehin sehen.

Claus Laumen versteht jedenfalls die Welt nicht mehr. Er geht davon aus, dass ihm jemand Schlechtes wolle - eine alte Fehde begleichen möchte. Es tut mir eigentlich besonders für die Gemeinschaft vor Ort leid, sagt er. Schließlich erfülle die Dorfkneipe eine wichtige Funktion für den Stadtteil Himmelgeist, etwas vergleichbares gebe es sonst nicht vor Ort. Umsatzeinbußen sind das eine, aber wir möchten doch mit unserer Kneipe etwas für die Himmelgeister tun, sagt Laumen.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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