Suche nach Fledermäusen im Marienburgpark Monheim

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Suche nach Fledermäusen im Marienburgpark Monheim

Im Marienburgpark in Monheim ist eine besondere Suche im Gange. Eine Gruppe von Fachleuten und freiwilligen Helfern hat begonnen, nach Fledermäusen zu suchen, um mehr über die Population dieser kleinen Flugtiere in diesem Gebiet zu erfahren. Die Suche ist Teil eines umfassenden Projekts, das die Artenvielfalt im Marienburgpark aufzeigen soll. Die Forscherinnen und Forscher hoffen, durch diese Initiative mehr über die Lebensweise und die Habitatansprüche der Fledermäuse zu erfahren, um so langfristig den Schutz dieser wichtigsten Nachtaktiven in Deutschland zu gewährleisten.

Auf der Suche nach Fledermäusen im Marienburgpark Monheim

Im Marienburgpark in Monheim ist es fast dunkel, aber noch hell genug, um Herumfliegendes am Abendhimmel zu sehen. Und dort ist tatsächlich einiges los. Eine Gruppe von rund 20 Menschen hat sich um den Naturpädagogen Frank Gennes versammelt. Der Fledermausexperte führt die Gruppe durch den Marienburgpark, um ihnen dort lebende Fledermäuse und andere Nachttiere und Insekten zu zeigen.

FledermäuseSchnupperkurs im Marienburgpark: Ein Abend voller Überraschungen

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Die Tour Fledermaus, Eule und Co. – Nachttiere entdecken wurde von der VHS Monheim in Kooperation mit der Monheimer Artenschutz-Initiative MOA organisiert. Zunächst erklärt Frank Gennes den Parkbesuchern die Eigenschaften und Gewohnheiten von Fledermäusen, Eulen und Insekten und zeigt einige Exponate in kleinen Plastikdosen. Hier sind Fellreste und Zähne drin. Das ist das, was eine Eule nach dem Fressen einer Maus nicht verdaut hat. Man nennt es Gewölle. Eulen sind auch Fledermausjäger, sagt Frank Gennes.

Die Fledermäuse kommen erst in der Dämmerung heraus. Hier im Park gibt es in erster Linie Zwergfledermäuse. Die rund 4,5 Zentimeter großen Tiere sind in Europa weit verbreitet, so Gennes. Insgesamt gibt es rund 900 Fledermaus- und 200 Flughundarten. Zu den Arten zählen Abendsegler, Brillenblattnasen, Zwergfledermäuse, Gespenstfledermäuse, Hummelfledermäuse und sogar Vampirfledermäuse. Die Säugetiere ernähren sich von Insekten, Früchten, Nektar, aber auch, die Vampirfledermaus aus Südamerika, von Blut.

Wer weiß, wo Fledermäuse nicht leben?, fragt Gennes. Immer wieder stellt der Naturpädagoge Fragen und regt die Gruppe interaktiv zum Nachdenken und Mitmachen an. In der Antarktis leben keine Fledermäuse. Da ist es zu kalt, sagt Ella und stellt sich in die Mitte, nachdem Frank Gennes sie als Assistentin ausgewählt hat und mit einem Seil die Länge ihrer ausgestreckten Arme abmisst, die zu provisorischen Fledermausflügeln werden.

Die Fledermäuse haben eine Flughaut, mit der sie fliegen, sagt Frank Gennes und deutet mit dem Seil an Ella die Breite der Flughaut an. Das war anstrengend, so mit den ausgestreckten Armen zu stehen, aber es hat Spaß gemacht, sagt die Achtjährige.

Ellas Mutter ist Tierärztin. Mir wurde sogar mal früher eine verletzte Fledermaus in die Praxis gebracht, aber ich hatte sie dann doch an die Notfallstation für Fledermäuse weitergeleitet, sagt Sabrina Foit. Frank Gennes erklärt, dass Fledermäuse vier Finger und einen langen Daumen haben. Der ist zum Festhalten beim Klettern auf Bäume und Mauern da, sagt Gennes.

Plötzlich klappert und klickert es im Marienburgpark. Die Geräusche kommen aus einem Gerät, dem sogenannten BAT-Detektor, der Ultraschalltöne von Fledermäusen hörbar machen kann. Die Fledermäuse tasten mit dem Ausstoßen von Tönen ihre Umgebung ab, orientieren sich so und finden auf diese Weise auch ihre Beute, sagt Gennes.

Da! Da! Da!, rufen die Kinder. Das Wort Da! ist an diesem Abend das meistgerufene Wort in der Gruppe. Ich finde das so cool, mal so viele Fledermäuse auf einmal zu sehen und sie hören zu können, sagt die achtjährige Dunya, die mit ihren Eltern dabei ist.

Die Fledermäuse im Park leben tagsüber unter anderem in den Gemäuern der Marienburg. Im Winter sind das Quartiere, die feucht und kühl sind, weil der Stoffwechsel heruntergefahren wird, so Gennes. Im Herbst werden die weiblichen Tiere interessant für die männlichen Fledermäuse. Es sind allerdings die Frauen die, die Fledermausbabys in der sogenannten Wochenstube im Frühjahr zusammen aufziehen. Die Männer machen das nicht, sagt Frank Gennes.

Fledermäuse sind und bleiben meine Lieblingstiere, sagt Eva-Maria Scholinakeis und lacht begeistert. Zum Schluss gibt es noch Tipps zum Fledermausschutz. Am besten alte Bäume stehen lassen und Unterschlupfmöglichkeiten mit Löchern in Mauern schaffen. Außerdem kann man bestimmte Nisthilfen aufhängen und Blumen pflanzen, die möglichst viele Insekten anziehen. Und wenn man eine Fledermaus auf der Erde findet, sollte man sie mit Küchenpapier in einen Karton setzen und zu einer Fledermausnotfallstation bringen, sagt Frank Gennes.

Weitere Informationen zu Fledermäusen gibt es unter: https://fledermaushilfe.beepworld.de/. Frank Gennes betreut in Monheim die Fledermaus-Pflegestation, Telefon: 0157 83836099.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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