Technische Betriebe Remscheid melden tote Fische aufgrund von Gülle-Ausbruch

Index

Technische Betriebe Remscheid melden tote Fische aufgrund von Gülle-Ausbruch

In Remscheid, Nordrhein-Westfalen, ist ein Umweltalarm ausgelöst worden. Die Technischen Betriebe Remscheid haben einen Gülle-Ausbruch gemeldet, der zu einer massiven Fischsterblichkeit in den Gewässern der Stadt geführt hat. Laut ersten Berichten sind hunderte tote Fische in den Flüssen und Bächen der Region gefunden worden. Der Gülle-Ausbruch soll aus einem landwirtschaftlichen Betrieb stammen, der in der Nähe des Wupperflusses liegt. Die Umweltschutzbehörden haben bereits Ermittlungen aufgenommen, um die Ursache des Gülle-Ausbruchs zu klären und Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um einen weiteren Schaden für die Umwelt zu verhindern.

Gülleausstieg führt zu Fischsterben in der Neyetalsperre

Ein Gülleausstieg hat am vergangenen Wochenende für ein Fischsterben in einem Nebenarm der Neye sowie in der Neyetalsperre gesorgt. Eine Gefährdung für die Trinkwasserversorgung bestehe jedoch nicht, berichtet der Wupperverband in einer Pressemeldung.

Die Besitzer der Talsperre, die Technischen Betriebe Remscheid (TBR), hatten den Vorfall am Samstag, 7. September, gegen 19 Uhr dem zuständigen Umweltamt gemeldet. Eine Pressemitteilung der Energie und Wasser Remscheid (EWR) ergänzt: Bei dem Verursacher handele es sich um den gleichen landwirtschaftlichen Betrieb, der bereits 2014 und 2015 für ähnliche Vorfälle gesorgt hatte.

Toxische Gülle verursacht Fischsterben in Nebenarm der Neye

Toxische Gülle verursacht Fischsterben in Nebenarm der Neye

Anwohner hatten bereits vor der Meldung durch die TBR im Bereich der Zuläufe zur Neye einen auffälligen Geruch sowie eine Wassertrübung bemerkt und dem zuständigen Revierförster gemeldet. „Es wurde unverzüglich ein Vor-Ort-Termin anberaumt, an dem neben der Rufbereitschaft des Umweltamtes des Oberbergischen Kreises auch Vertreter der Eigentümerin der Neyetalsperre (Technische Betriebe Remscheid) sowie des Betriebsführers der Neyetalsperre (Wupperverband) teilnahmen“, heißt es in der Pressemitteilung.

Weiter ist zu lesen: „Dabei stellten die Experten einen massiven Gülleeintrag in das Gewässer fest.“ Die Anwesenden hätten daraufhin Boden- und Wasserproben entnommen. Zu diesem Zeitpunkt habe man bereits zahlreiche verendete Fische in dem Gewässer bemerkt. „Die massive Verunreinigung hat erneut wie leider schon in 2015 zu einem Fischsterben in den Neyezuläufen geführt“, heißt es aus der Pressestelle. Die toten Tiere habe man aufgesammelt.

Der Oberbergische Kreis löste in Folge des Vorfalls einen Umweltalarm aus, informierte die Untere Wasserbehörde des Märkischen Kreises und bat dort auch um Unterstützung. Denn: Die Oberbergische Verwaltung habe vermutet, dass sich die Ursache des Schadens im märkischen Kreisgebiet befinde. Diese Vermutung bestätigte sich kurz darauf: Ermittlungen im Märkischen Kreis ergaben, dass von einem landwirtschaftlichen Betrieb in Halver mehrere hundert Kubikmeter Gülle in den Nebenarm der Neye gelangt waren.

Die genaue Ursache ist noch unklar. Jedoch hat die Untere Wasserbehörde des Märkischen Kreises ein nicht mehr funktionsfähiges Regenrückhaltebecken auf dem Betrieb festgestellt. Dem Landwirt wurden umgehende Maßnahmen auferlegt, das Becken wieder funktionsfähig zu machen und durch weitere Sicherungsmaßnahmen, etwa Wälle und Gräben, einen erneuten Güllezufluss in Gewässer zu verhindern.

Um die Verbreitung einzudämmen, wurde der Zulauf aus der Neyetalsperre zu den ehemaligen Fischteichen im Nebenschluss der Neye II geschlossen. Ebenso ein Stollen, der die Talsperre mit der benachbarten Bevertalsperre verbunden hat. Auch die Verbindung zwischen der Talsperre und ihrem darunter liegenden Bachlauf wurde verschlossen.

Weitere Proben wurden am Sonntag im Zulauf der Neyetalsperre entnommen. Derzeit laufen die Ermittlungen zum Ausmaß der Verschmutzung, Ergebnisse liegen noch nicht vor. Weitere Untersuchungen durch ein beauftragtes Labor sind angesetzt. Nach Auswertung der Ergebnisse werde das weitere Verfahren bestimmt. Die Staatsanwaltschaft sowie die Polizei seien informiert.

Zudem wird Hundebesitzern davon abgeraten, im Bereich des Gewässers Gassi zu gehen. Ein Gesundheitsrisiko für die Tiere könne nicht ausgeschlossen werden, so die EWR.

Bestürzt über den Vorfall zeigte sich die EWR: „Es erschüttert uns zutiefst, dass erneut Gülle von diesem Hof in die Neye gelangt ist. Über hundert tote Fische wurden gefunden, und der Bach ist von der Gülle überströmt worden. Wir haben kein Verständnis dafür, dass so ein Vorfall erneut passieren konnte, insbesondere während noch ein Zivilprozess gegen den Hof aus dem Jahr 2015 läuft. Wir prüfen nun weitere rechtliche Schritte“, sagt Prof. Dr. Hoffmann, Geschäftsführer der EWR.

Auch Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz ist entsetzt über den erneuten Vorfall: „Wir sind informiert und entsetzt über die erneute Einleitung von Gülle in die Neye. Daher werden wir uns ein genaues Bild vor Ort verschaffen, zusammen mit Ingo Noppen (Vorstand des Wupperverbandes), Axel Raue (Leiter der TBR) sowie Prof. Dr. Thomas Hoffmann und Dr. Joachim Frings (EWR)“.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up