Tennis: WADA stellt Berufung ein - Sinner äußert sich zur Dopingsperre
Im Tennis herrscht Aufregung, nachdem die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) eine Berufung gegen die Dopingsperre des italienischen Tennisspielers Jannik Sinner eingelegt hat. Der 21-jährige Sinner, der zu einer viermonatigen Sperre verurteilt wurde, weil er ein verbotenes Mittel eingenommen hatte, äußerte sich nun öffentlich zu dem Vorfall. Der junge Spieler betonte, dass er sich keiner Schuld bewusst sei und alles getan habe, um sich an die Dopingregeln zu halten. Die Entscheidung des WADA wirft jedoch viele Fragen auf und lässt die Tenniswelt aufhorchen.
Tennis: WADA stellt Berufung ein - Sinner äußert sich zur Dopingsperre
Jannik Sinner stand gerade in Peking auf dem Tenniscourt, als die Meldung der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) für neuen Wirbel sorgte. Denn dem Weltranglistenersten aus Italien droht drei Wochen nach seinem Sieg bei den US Open doch noch eine längere Dopingsperre.
WADA legt Berufung gegen Sinner-Freispruch ein - Dopingsperre droht
Die WADA hat beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) Berufung gegen Sinners Freispruch nach zwei positiven Tests auf das verbotene Steroid Clostebol im März eingelegt. Die Beurteilung eines unabhängigen Gerichts im August, dass Sinner keine Schuld und keine Fahrlässigkeit vorzuwerfen seien, sei nicht korrekt unter den geltenden Regeln, teilte die WADA in ihrem kurzen Statement am Samstag mit.
Sinner enttäuscht und überrascht Sie beantrage deshalb eine Sperre zwischen einem und zwei Jahren. Die Ergebnisse des 23-Jährigen nach seinem umstrittenen Freispruch sollen dagegen laut WADA nicht annulliert werden. Damit wäre sein US-Open-Titel also nicht in Gefahr.
Sinner zog wenige Stunden später bei den China Open in Peking mit 3:6, 6:2, 6:2 gegen den Russen Roman Safiullin ins Viertelfinale ein. Danach zeigte er sich enttäuscht und überrascht vom Einspruch der WADA, der bereits am Donnerstag eingereicht worden war.
Er habe vor ein paar Tagen davon erfahren, erklärte Sinner: Vielleicht wollen sie nur sichergehen, dass alles in der richtigen Position ist. Ja, ich bin einfach überrascht, dass sie in Berufung gehen. Drei bisherige Anhörungen seien schließlich sehr positiv für ihn gelaufen.
Der Fall Sinner und viele Fragen
Der 23-Jährige stand im März unter Doping-Verdacht, nachdem bei ihm zwei positive Tests auf Clostebol festgestellt worden waren. Eine weitere Probe, die acht Tage später in einer Trainingsphase genommen wurde, erbrachte dasselbe Ergebnis.
Laut der International Tennis Integrity Agency (ITIA) wurde damals jeweils eine vorläufige Sperre verhängt - in beiden Fällen ging Sinner erfolgreich in Berufung. Die ITIA verzichtete auf einen Widerspruch und verwies den Fall an ein unabhängiges Gericht.
Sinners kuriose Erklärungsversuche
Sinner erklärte, die Substanz könne nach einer Kontamination durch ein Mitglied des Betreuerteams in seinen Körper gelangt sein. Dieser habe ein in Italien rezeptfrei erhältliches Spray mit Clostebol auf seine eigene Haut aufgetragen, um eine Wunde zu behandeln.
Jannik Sinner trennt sich von seinen Betreuern
Sinner trennte sich später von seinem Physiotherapeuten. Die positiven Tests wurden monatelang verschwiegen, erst kurz vor den US Open wurden sie öffentlich und sorgten in der Tennisszene für großes Aufsehen.
Trotz dieses Doping-Trubels um seine Person triumphierte Sinner anschließend Anfang September erstmals in New York. Es ging und geht mir immer noch durch den Kopf. Es ist nicht so, dass es weg ist, aber wenn ich auf dem Platz stehe, sagte Sinner damals, versuche ich, mich auf das Spiel zu konzentrieren und mit der Situation bestmöglich umzugehen.
Nach seinem Sieg bei den Australian Open Anfang des Jahres war es sein zweiter Grand-Slam-Titel.
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