Thüringische Landtagswahl 2024: Die wichtigsten Spitzenkandidaten im Überblick

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Thüringische Landtagswahl 2024: Die wichtigsten Spitzenkandidaten im Überblick

Am 26. Oktober 2024 wird in Thüringen ein neuer Landtag gewählt. Die Wahl wird von großer Bedeutung für die politische Zukunft des Freistaates sein. In den kommenden Monaten werden die verschiedenen Parteien ihre Spitzenkandidaten präsentieren, die um die Gunst der Wähler buhlen werden. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Spitzenkandidaten, die sich bisher als Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten beworben haben. Wir stellen Ihnen die Kandidaten der großen Parteien vor und geben Ihnen einen Überblick über ihre politischen Schwerpunkte und Ziele, die sie in ihrem Wahlkampf vertreten werden.

Thüringische Landtagswahl: Die wichtigsten Spitzenkandidaten im Überblick

In Thüringen wird wie im Nachbarland Sachsen am Sonntag kommender Woche ein neuer Landtag gewählt. In Umfragen liegt die AfD vorn, gefolgt von der CDU. Die seit fünf Jahren regierende Minderheitskoalition von Linkspartei, SPD und Grünen ist von einer Mehrheit weit entfernt. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) dürfte in Thüringen erstmals in den Landtag einziehen.

Bodo Ramelow (Linke)

Bodo Ramelow (Linke)

Der seit zehn Jahren als Ministerpräsident amtierende Ramelow ist in einer verfahrenen Lage: Der 68-Jährige will nicht weiter mit einer Minderheitsregierung arbeiten müssen, aber von einer Mehrheit ist Rot-Rot-Grün weit entfernt. Andere potenzielle Partner sind nicht ernsthaft in Sicht, auch wenn Ramelow dem BSW Avancen macht, und so hält der Linkspolitiker weiter eisern an dem Ziel fest, seine Partei auch mit Hilfe seines Amtsbonus zur stärksten Kraft zu machen.

Ramelow, der im niedersächsischen Osterholz-Scharmbeck geborene Ramelow fand über eine Gewerkschaft den Weg in die Politik. In den 80er Jahren war der gelernte Einzelhandelskaufmann zunächst Gewerkschaftssekretär in Mittelhessen, bevor er 1990 nach Thüringen ging. Auch dort blieb er zunächst der Gewerkschaft treu, zog dann aber 1999 für die damalige PDS in den Erfurter Landtag ein, wo der angriffslustige Politiker bald Fraktionschef wurde. Nach einem Intermezzo in der Bundespolitik kehrte er nach Thüringen zurück. 2014 wurde er zum ersten Linken-Regierungschef gewählt.

Mario Voigt (CDU)

Mario Voigt (CDU)

Voigt will die CDU nach zehn Jahren zurück in Regierungsverantwortung bringen und Rot-Rot-Grün ablösen. Im Wahlkampf spitzt der 47-Jährige die Entscheidung allerdings auf das Duell zwischen CDU und AfD, zwischen ihm und AfD-Rechtsaußen Björn Höcke, zu. Bundesweite Aufmerksamkeit erzielte im April ein Fernsehduell der beiden, was Voigt zumindest mehr Bekanntheit bescherte.

Voigt, der seit vier Jahren CDU-Fraktionschef ist und seit September 2022 auch die Landespartei führt, will Ministerpräsident werden. In den Umfragen liegt die AfD allerdings vorn, weshalb die Regierungsbildung schwierig werden kann. Ein Bündnis mit dem BSW schließt Voigt nicht aus, eines mit AfD, Linkspartei und Grünen schon.

Björn Höcke (AfD)

Björn Höcke (AfD)

Der vom Verfassungsschutz als Rechtsextremist bezeichnete AfD-Spitzenkandidat Höcke träumt ebenfalls vom Einzug in die Staatskanzlei. Er will im Fall einer Machtübernahme unter anderem die Befugnisse des Verfassungsschutzes beschneiden und die Medienlandschaft umkrempeln. Der frühere Gymnasiallehrer Höcke ist seit 2013 Sprecher des AfD-Landesverbands und seit 2014 auch Fraktionschef im Landtag.

Die Thüringer AfD wurde im Jahr 2021 vom Landesamt für Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft und wird beobachtet. Schlagzeilen machte Höcke zuletzt mit zwei Prozessen vor dem Landgericht Halle, in denen der 52-Jährige wegen Verwendens von NS-Vokabular jeweils zu Geldstrafen verurteilt wurde. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Georg Maier (SPD)

Georg Maier (SPD)

Der 57-jährige Maier ist seit 2020 Landeschef der SPD in Thüringen und gilt als einer ihrer profiliertesten Politiker im Freistaat. Seit 2017 ist er in der rot-rot-grünen Minderheitsregierung von Ministerpräsident Ramelow Innenminister.

Maier ist ein politischer Quereinsteiger. Der im baden-württembergischen Singen geborene Diplomkaufmann arbeitete viele Jahre im Bankensektor, bevor er den Weg in die Politik fand. Vor seinem Wechsel an die Spitze des Innenministeriums war er Staatssekretär im Thüringer Wirtschaftsministerium. Als Ziel für die Landtagswahl gab Maier aus, „deutlich zweistellig“ zu werden. Die Umfragen sprechen nicht dafür. Auch die SPD will eine stabile Mehrheitsregierung und könnte als Partner für die CDU bereitstehen.

Madeleine Henfling und Bernhard Stengele (Grüne)

Madeleine Henfling und Bernhard Stengele (Grüne)

Madeleine Henfling und Bernhard Stengele sollen das Ruder für die Grünen herumreißen und sie vor dem parlamentarischen Aus in Thüringen bewahren. Ein Scheitern wäre bitter für die Grünen, die immerhin seit zehn Jahren mitregieren.

Stengele, der 61-jährige ausgebildete Schauspieler war Grünen-Landessprecher und ist seit 2023 Umweltminister. Zuvor arbeitete er an verschiedenen Theatern und als Regisseur. Die 41-jährige Henfling sitzt seit 2014 im Landtag und ist Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Fraktion.

Thomas Kemmerich (FDP)

Auch für den 59-jährigen FDP-Landeschef und Spitzenkandidaten Kemmerich geht es darum, die Liberalen im Landtag zu halten, was laut Umfragen schwierig werden dürfte. Kemmerich wurde im Februar 2020 bundesweit als überraschender Kurzzeitministerpräsident bekannt.

Kemmerich wurde damals mit Stimmen von CDU und AfD zum Regierungschef gewählt. Die Wahl sorgte für großen Wirbel, weil es das erste Mal war, dass die AfD einem Ministerpräsidenten an die Macht verhalf. Bereits nach wenigen Tagen trat Kemmerich angesichts der Empörung und auf Druck der Bundespartei zurück. Das Verhältnis zwischen der Bundes-FDP und dem thüringischen Landesverband gilt seitdem als angespannt.

Katja Wolf (BSW)

Mit der früheren Linken-Politikerin Katja Wolf hat das BSW einen echten Trumpf in der Tasche. Wolf, die auch eine der beiden Landesvorsitzenden ist, gehörte bis zu ihrem Parteienwechsel zu den bekanntesten Linken-Politikern in Thüringen.

Wolf, die 48-Jährige saß von 1999 bis 2012 im Thüringer Landtag, bevor sie Oberbürgermeisterin in Eisenach wurde. Dieses Amt übte sie zwölf Jahre lang aus. Bei der Kommunalwahl im Mai trat Wolf nicht wieder an. Das Heilsversprechen der Sahra WagenknechtLandtagswahlen im OstenDas Heilsversprechen der Sahra Wagenknecht Umfragen sehen das BSW bei Werten um die 20 Prozent. Die Partei könnte damit zur Königsmacherin für eine Koalition etwa unter CDU-Führung werden, Wolf traut sich aber auch selbst das Spitzenamt im Land zu.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Spitzenkandidatinnen und -kandidaten bei der Landtagswahl in Thüringen

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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