Titel: CSD in Moers: Sicherheitsräume und Präsenz schaffen

Titel: CSD in Moers: Sicherheitsräume und Prävenz schaffen

Am vergangenen Wochenende fand in Moers der Christopher Street Day (CSD) statt, der sich zum Ziel gesetzt hat, die Akzeptanz und Sichtbarkeit von LGBTQ+-Personen in der Gesellschaft zu fördern. Im Mittelpunkt des Events stand die Schaffung von Sicherheitsräumen, in denen sich Menschen aller sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten frei und ohne Angst ausdrücken können. Durch die Präsenz von Vertretern der Polizei und der Stadtverwaltung wurde zudem die Sicherheit der Teilnehmer gewährleistet.

CSD in Moers: Sicherheitsräume und Präsenz schaffen ein Zeichen des Willkommenseins

„Come as you are“ – komm, wie Du bist! – so steht es an der Fotowand im Bollwerk 107 für die Teilnehmenden des fünften Christopher-Street-Days in Moers. Es ist ein Zeichen des Willkommenseins und der Akzeptanz für die Mitglieder der LGTBQIA+-Gemeinschaft, die sich in der Gesellschaft immer noch Diskriminierung, Intoleranz und Hass konfrontiert sehen.

Die einzelnen Buchstaben stehen auf Deutsch für lesbisch, schwul, Transgender, bisexuell, queer, Inter- und asexuell, das Plus für weitere Geschlechtsidentitäten. Während solche Veranstaltungen und sichere Räume in Großstädten wie Köln und Berlin häufig vertreten sind, besteht in kleineren Städten Nachholbedarf.

Moerser ChristopherStreetTag: Safe Space und Solidarität für die LGTBQIA+Gemeinschaft

Organisiert wird der CSD in Moers vom Verein Slam & Friends Moers. Seit zwei Jahren ist das Jugend-Kultur-Zentrum Bollwerk 107 mit dabei und bietet den Teilnehmern des CSD-Umzugs an, den Tag vor Ort ausklingen zu lassen. In diesem Jahr wurde neben der Fotowand ein musikalisches Programm mit Sophie Atlas und Charlie Mio Marlin sowie Redebeiträgen und dem Basteln von Perlenarmbändern geboten.

Das Thema Safe Space/geschützter Raum stand in diesem Jahr im Vordergrund. Sascha Roncevic, Vorsitzender von Slam & Friends Moers, betonte dies in seiner kurzen Ansprache. Kira Halfmeier, Kulturreferentin im Bollwerk 107, sprach dies ebenfalls an. Im Vorfeld habe es auf Facebook bereits Hasskommentare zur Veranstaltung gegeben, weshalb ein Sicherheitsmann für den Tag organisiert wurde.

Trotzdem war die Atmosphäre am Samstagnachmittag entspannt und heiter. Die mitverantwortliche Tina Bergs freut sich über die „sehr gute Mischung“ aus jüngeren und älteren Teilnehmern. Auch seien viele Eltern mit dabei, die ihre Kinder und die Gemeinschaft damit unterstützten.

Von einer solidarischen Community sprach auch Sascha Roncevic und legte den Fokus auf die Relevanz einer guten Sichtbarkeit für (Neu)-Mitglieder. Zu wissen, dass man nicht alleine ist, sei ein „psychologisch positiver Effekt“, sagt Charlie Mio Marlin im Gespräch, bevor es für den Auftritt auf die Bühne geht. Auf dem Button an ihrem T-Shirt steht „they/them“ – ihre Pronomen. Das ist ein Hinweis an alle, wie Charlie Mio Marlin als nonbinäre Person angesprochen werden möchte.

Das Thema Gleichgeschlechtliche Ehen ist in 22 europäischen Ländern zugelassen. Vorreiter war 2001 die Niederlande. In Deutschland ist das Gesetz zur Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts am 30. Juni 2017 beschlossen worden und am 1. Oktober 2017 in Kraft getreten.

Das Bollwerk 107 bietet am 16. Juli wieder die queere Kneipe an, die sich an queere Menschen zwischen 16 und 27 Jahren richtet. Für alle, die noch weiter auf der Suche nach einem Safe Space sind.