Titel: Remscheid: Eine 80-Stunden-Woche als Oberbürgermeister hätte ich geschafft sagt Ex-Kandidat
In einer überraschenden Äußerung hat der ehemalige Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters in Remscheid bekannt gegeben, dass er ohne Probleme eine 80-Stunden-Woche geschafft hätte. Diese Aussage wirft Fragen auf über die Zukunft der Stadt und die Anforderungen, die an einen Oberbürgermeister gestellt werden. Der Ex-Kandidat begründete seine Aussage damit, dass er große Erfahrung in der Führung von Teams und der Zeitmanagement habe. Es bleibt abzuwarten, wie die Bürger von Remscheid auf diese Aussage reagieren werden.
Ex-OB-Kandidatin Alexa Bell: 80-Stunden-Woche als Oberbürgermeisterin wäre für mich kein Problem
Als OB-Kandidatin der CDU stand sie 2020 für einige Monate ganz vorne auf der politischen Bühne in Remscheid. Nach der deutlichen Niederlage gegen Amtsinhaber Burkhard Mast-Weisz (SPD) verschwand Alexa Bell im September vor vier Jahren dann sehr schnell und mit einem Knall von der politischen Bildfläche.
Am Tag nach der verlorenen Wahl informierte sie die Parteigremien, dass sie ihr Ratsmandat nicht antreten würde. Als Grund nannte sie damals, dass in der neuen Ratsfraktion wieder jene Menschen das Sagen haben würden, die im Wahlkampf Unterstützung für sie vermissen ließen. Wer das war, blieb zumindest öffentlich im Unklaren.
Jetzt, vier Jahre später, sitzt Alexa Bell einem Redaktionsgespräch gegenüber und möchte einige Dinge klarstellen. „Ich wurde nicht abgesägt, bin kein Opfer“, sagt sie. Schon lange vor der Wahlniederlage sei klar gewesen, dass sie im Falle einer Wahlniederlage einen neuen Kurs in ihrem Leben einschlagen wolle.
Ein neuer Kurs im Leben
Die Kündigung für ihren Job als Controllerin bei der Sparkasse Solingen hatte sie da bereits geschrieben. Nun schickte sie sie ab. Sie beendete ihr Studium der Wirtschaftswissenschaften, das sie wegen Partei und Familie hatte ruhen lassen. Sie heuerte bei einer bundesweit agierenden Beratungsfirma für Finanzinstitute an, ist dafür in ganz Deutschland unterwegs. Und sie begann ein zweites Studium.
In Merseburg in Sachsen-Anhalt begann sie berufsbegleitend das Studium der Sexologie. Ihr Arbeitgeber unterstützte sie dabei. Trotz der vier Tage Präsenzstudium machte sie keine Stunde weniger im Job. Und blieb weiter aktiv in der CDU.
Sexual-Beraterin mit Herz
Am Holz in Hasten hat sie sich zum 1. August als Sexual-Beraterin mit einem kleinen Beratungsraum selbstständig gemacht. Das Thema habe sie schon länger gereizt, berichtet sie. Elf Jahre lang war sie wegen einer Schilddrüsen-Erkrankung in einer Krebs-Selbsthilfegruppe. Neben dem Tod sei Sexualität das größte Tabu-Thema in diesen Runden gewesen.
Sie entschied sich für das Thema Sexualität. Kunden kommen aktuell vor allem über Empfehlungen von Bekannten zu ihr. Mit dem Finanz-Job kollidiert dieser Job nicht. „Es gibt ja auch noch Samstage“, sagt sie lachend. Viel zu arbeiten, das schrecke sie nicht – im Gegenteil. Die 80-Stunden-Woche einer Oberbürgermeisterin hätte sich nicht geschockt. „Klar hätte ich das hingekriegt“, sagt sie voller Überzeugung.
Zukunftsvisionen
Das politische Geschehen in Remscheid verfolgt sie noch so gründlich wie in ihrer aktiveren Zeit. Morgens um 5 Uhr lese sie zuerst die beiden Remscheider Tages-Zeitungen, sagt sie. Viele Dinge, die ihr dabei begegnen, kommen ihr vertraut vor. Etwa die Probleme der Allestraße, die schon Thema waren als sie noch Sprecherin der CDU in der Bezirksvertretung Alt-Remscheid war.
Im nächsten Jahr wird Alexa Bell 50 Jahre alt. Nicht nur sie, sondern auch die Remscheider CDU werde 2025 etwas zu feiern haben, sagt sie voller Überzeugung. „Bessere Voraussetzungen hatten wir noch nie“, sagt sie mit Blick auf die aktuellen Umfragewerte. „Ich hoffe und ich glaube auch, dass wir stärkste Fraktion und auch regierende Fraktion werden und auch den OB stellen“. Die Voraussetzungen seien optimal. „Wir haben gute Leute und werden auch einen guten Kandidaten stellen.“
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